Mika, mein Schatz, es tut mir so leid, daß ich nicht eher für Dich da war. Ich hatte seit Samstag ein so ungutes Gefühl, daß es mehr als nur die Mauser ist, was Dich in den letzten Tagen so zurückhaltend hat werden lassen.
Nachdem Du Dir gestern abend wieder Deine Portion Kolbenhirse geholt hast und auch sonst die Alte warst, habe ich diese Sorgen beiseite geschoben.
Es hat mir das Herz gebrochen als ich heute morgen an die Voliere kam und Du so schwer atmend in einer Ecke auf dem Boden gekauert hast.
Wir haben Dich gleich genommen und sind zum Tierarzt gefahren. Ich habe Dich angefleht die anderen Fünf und uns nicht zu verlassen.
Aber Deine Kräfte schwanden so schnell. Du hast es nicht mehr bis zum Arzt geschafft. Ich hielt Dich in meinen Händen als Du kurz bevor wie ankamen für immer von uns gegangen bist.
Wieso, meine kleine Maus?
Du hast Dich so gut verstellt. Und habe nicht auf mein Gefühl gehört. Es tut mir so leid, Mika!
Die Anderen rufen und suchen überall nach Dir. Wie soll ich ihnen erklären, daß Du nicht wiederkommen wirst? Wen soll denn jetzt Loki immer füttern? Und wer soll die beiden Mädels in ihre Schranken weisen?
Du warst erst so kurz bei uns, noch nicht mal ein Jahr.
Wir haben Dich unter dem kleinen Mandelbäumchen bei meinen Eltern begraben. Da ist es ruhig und friedlich, so wie Du es gern hattest.
Ich hoffe, Du findest schnell neue Freunde drüben im Regenbogenland. Vielleicht solltest Du sie nicht so von der Kolbenhirse vertreiben, wie Du es immer mit Deinen Freunden hier gemacht hast. Da wo Du jetzt bist, gibt es ja unendlich viel davon. Und eine schöne Schaukel, die Dir Kimi nicht immer streitig macht.
Du kannst jetzt wann immer Du willst Deine Flügel ausbreiten und den Wind in den Federn spüren.
Vergiß uns bitte nicht.
Wir werden Dich nie vergessen. Du bist für immer in unseren Herzen.