Hallo,
bisher war ich immer nur stille Mitleserin. Jetzt bin ich in einer Situation, die meinem Partner und mir riesengroße Angst macht. Ich bin wirklich ratlos und wollte mich erkundigen, ob ihr schon mal ähnliche Situationen erlebt habt und wie ihr mit diesen umgegangen seid.
Es geht um unseren Wellensittich Oskar. Oskar stammt aus schlechter Haltung und lebt seit etwa 4 Jahren in unserem Schwarm. Letzte Woche wirkte Oskar plötzlich krank, erbrach sich und begann unverdaute Körner abzusetzen. Wir sind mit ihm sofort zum vkTA gefahren, der ihn zunächst auf Megabakterien anbehandelte, wobei diese zu dieser Zeit in keinem der getätigten Abstriche nachzuweisen waren.
Zwei Tage später ging es ihm immer noch nicht besser, sodass wir wieder zur Klinik gefahren sind. Da er jetzt auch Hungerkot absetzte, wurde uns empfohlen ihn da zu behalten und in der Klinik zu stabilsieren. Seitdem telefonieren wir einmal täglich mit den Ärzten. Zunächst war keine Besserung zu verzeichnen und es wurde aufgrund des nun bestehenden Tumorverdachts ein Röntgenbild aufgenommen - auch hier keine klare Diagnosestellung. Entweder eine Luftansammlung oder ein Tumor im Drüsenmagen. Oskar begann unter der Behandlung gegen die etwaigen Megabakterien wieder zu fressen. Täglich fraß er laut Aussage der Ärztin mehr. Gestern hätten wir ihn nun weitestgehend stabilisiert abholen können. Die Ärztin meinte aber, dass wir, weil man immer noch nicht genau sagen kann, ob es sich um Megabakterien oder einen Tumor handelt, mit einem Gesundheitseinbruch von Oskar rechnen und dann sofort in eine Klinik fahren müssten. Falls er wirklich wieder schlecht werden sollte, müssten wir dann über das Erlösen nachdenken. Das wäre aktuell aber noch kein Thema.
Da hier im Umkreis kein vkTA am Wochenende zu finden ist, entschieden wir uns Oskar auch über das Wochenende noch da zu lassen. Das allein fällt uns unglaublich schwer. Zumal Oskar ganz allein ohne seine Freunde ist.
Heute rief ich in der Klinik an um mich nach ihm zu erkundigen und bin seitdem völlig entsetzt - Die Arzthelferin meinte, dass sie mit der Ärztin gesprochen hat. Oskars Zustand sei unverändert zu gestern. (Und da hätten wir ihn abholen dürfen, weil er laut Ärztin stabil war). Diese will uns morgen früh anrufen, ob wir Oskar denn nun abholen können oder wir ihn erlösen lassen sollen.
Ich bin völlig fassungslos. Es war überhaupt keine Rede vom Erlösen und wir hatten ihn nur dagelassen, weil wir sonst am Wochenende keinen vkTA hätten erreichen können und nicht, weil es ihm so schlecht geht. Die Ärztin war heut nicht zu sprechen, da die Praxis offiziell zu hat. Ich sitze hier wie auf heissen Kohlen und habe totale Angst
Ich befürchte, dass es doch einen Einbruch gab von dem uns nichts gesagt wurde.
Hätte ich gewusst, dass es Oskar wieder schlechter gegangen wäre, hätte ich ihn nach hause geholt und er hätte seine letzten Tage bei uns verbringen können.
Natürlich hätten wir ihn erlöst. Aber Zuhause und nicht allein in der Klinik.
Aber es hiess noch gestern, wir können ihn abholen. Morgen weiß ich mehr. Aber gerade könnte durchdrehen vor Sorge
Vielleicht hat hier jemand Ähnliches erlebt? Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen..
Vielen Dank fürs "zuhören" und einen schönen Sonntag.