Thema: Charly hat Mykoplasmen und sie gehen einfach nicht weg!

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und hoffe ihr seit mir nicht böse, wenn ich mich gleich mit einem Problem an euch wende.

Leider schreibe ich euch schon aus einem traurigen Anlass.
Mein Charly, meine Holy (Charly Partnerin) und meine Sammy niesen schon seit einiger Zeit. Also habe ich mich vor einigen Monaten auf den Weg zum vk TA gemacht und habe einen Kropf- und Kloakenabstrich machen lassen. Befund: E-Colis. Die Vögelchen wurden zwei Wochen mit einem AB namens Fortum behandelt und das niesen verschwand.
Einen Monat später fingen meine drei Federbällchen wieder an zu niesen, also wieder zum vk TA. Alle Abstriche ohne Befund und das niesen verschwand auf mysteriose Weise.
Nach zwei Monaten fing Charly wieder an zu niesen und wieder bin ich zum vk TA gedüst und habe alle Abstriche machen lassen. Inzwischen habe ich mir schreckliche Sorgen gemacht und bin fast verrückt geworden, weil ich das Gefühl hatte einem Phantom hinterherzujagen. Der Abstrich war wieder ohne Befund, aber diesmal bat mich der vk TA noch einmal mit meinen drei 'Nies-Kanidaten' vorbei zu kommen, er würde gerne einen Abstrich machen und diesen auf Mykoplasmen untersuchen lassen. Also bin ich wieder zum Arzt und habe den Abstrich machen lassen.

Mykoplasmen sind bei Ziervögeln noch garnicht gut erforscht und so gibt es nur ein Labor in ganz Deutschland (ich glaube es war Berlin) die die nachweisen können. Inzwischen sind sie ganz gut bei Hühnern erforscht, allerdings gibt man dort nur ein AB und schlachtet sie dann. *grusel*
Zwei Wochen später rief mich mein vk TA an und der Verdacht hatte sich bestätigt. Bei Holy und Sammy wurden geringgradig und bei Charly hochgradig Mykoplasmen nachgewiesen.
Der vk TA riet mit ein AB namens Baytril zu besorgen und *alle* Vögel 4 Wochen mit der 2,5% Lösung zu behandeln. Das AB habe ich bei einem Kleintierarzt hier in Aachen besorgt, da ich zum vk TA knapp 100km fahre.

Soweit so gut. Nach vier Wochen waren alle Vögel niesfrei und besonders über Charlys gute Genesung freute ich mich sehr.
Allerdings fing mein Baby nach zwei Wochen wieder an zu niesen. Also habe ich wieder mit meinem vk TA Rücksprache gehalten und er riet mir meine drei Vögelchen mit Doxycyclin zu behandeln. Da ich allerdings selbst keine Spritzen setzen kann, habe ich mir einen Kleintierarzt in der Umgebung gesucht, der meinen Vögeln die Spritzen setzt.

Am Freitag hatten alle drei ihre vierte Spritze bekommen. Sechs Spritzen sollten sie insgesamt bekommen und man müsste doch meinen, dass das Doxycyclin endlich anschlagen sollte, oder?

Allerdings niest Charly immer noch. Zwar nicht mehr so stark wie früher, aber er niest, pumpt dabei mit dem Schwanz, stellt die Flügel ab und würgt ab und zu. Die Mykoplasmen wollen und wollen einfach nicht verschwinden.

Die Näpfe und die Voliere desinfiziere ich mit Bactazol und seit kurzem auch die Sitzstangnen und den ganzen Spielplatz. Eigentlich dachte ich, es sei nicht so gut, wenn man das Desinfektionsmittel ins Holz kommt...

Natürlich habe ich nächtelang alles über Mykoplasmen gelesen, mir Bücher aus der Tierarzt-Uni schicken lassen und und und. Aber all das hat mir nicht wirklich geholfen, Charly zu helfen. Wenn ich doch nur wusste, was ich tun könnte, ich würde alles tun, damit mein kleiner Schatz wieder gesund wird.

Ich habe auch gelesen, dass Mykoplasmen cronisch werden können. Hat jemand Ahnung oder Erfahrung damit? Gehen sie dann nie wieder weg?
Ich kann ihn doch nicht pausenlos mit Antibiothika behandeln? Aber auf garkeinen Fall will ich ihn verlieren.

Sehr traurige Grüße,
Claudia.

PS: Mein vk TA meinte, dass er - wenn die Mykoplasmen bei Charly nicht weggehen - er keinen Rat mehr hätte. Allerdings ist Charly ansonsten wirklich fit: Er fliegt, er umgarnt seine geliebte Holy, er klettert, er spielt und macht auch keinen kranken Eindruck. Bis auf das Niesen und Würgen ... aber aufgeben, mag ich mein Baby nicht einfach. Dafür liebe ich ihn zu sehr...

Liebe Claudia,

willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, dass es um die Gesundheit Deiner Vögel nicht gut steht und ich kann Dir leider keine Tipps geben, weil ich mit dieser Art von Erkrankung keinerlei Erfahrungen habe. Ich hoffe, dass Dir jemand aus dem Forum helfen kann. Wenn nicht, würde ich Dir empfehlen, eine zweite Tierarztmeinung einzuholen oder Deinen Arzt zu bitten, mit anderen vogelkundigen Tierärzten zu sprechen. Irgendwer muss doch helfen können!

Viele liebe Grüße,
Gaby

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Hallo Gaby,

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich habe mich sehr gefreut Antwort zu bekommen.

Vielleicht hat ja noch einen Tipp für mich. Ansonsten werde ich - wenn die Doxy-Spritzen-Kur zuende its wohl noch einmal einen Abstrich machen und ihn diesmal alleine an der Labor in Berlin schicken. Vielleicht bekomme ich ja die Adresse raus...
Vielleicht haben die ja noch eine Idee...

Allerdings mache ich mir wirklich Sorgen, da das AB einfach nicht anschlagen will und ich meinen kleinen Schatz wirklich nicht verlieren will... Im Moment sind die Niesanfälle zwar nicht so schlimm (auf einer Skala 2/10), aber ich glaube ohne AB werden sie wieder schlimmer. Und wenn man nur zuschauen wie so ein kleines Wesen niest, mit dem Schwanz pumpt und die Flügel abstellt und man glaubt er erstickt, dann ist das wirklich schlimm... (zumindest für mich)

Hallo,

mit der Krankheit selber kenne ich mich leider auch nicht aus.

Ist denn ein Test gemacht worden, auf welches Antibiotikum der Krankheitserreger reagiert? Es gibt ja leider immer mehr Erreger, denen so ein AB ziemlich schnurz ist.

Mykoplasmen haben im Gegensatz zu anderen Bakterien keine Zellwand. So können sie nicht in einen normalen Kropfabstrich nachgewiesen werden. Der Abstrich wird in ein Speziallabor geschickt und auf Spezialnährboden herangezüchtet.
Da es sich nicht um normale Bakterien wie z. B. E-Colis handelt, kann man leider auch kein Antibiogramm machen.

Man kann lediglich darauf achten, dass man kein AB nimmt, welches die Zellwand angreift. Weil dann wäre das ganze recht sinnlos. Doxy und Baytril wären zwei AB's die helfen. Nur bei Charly irgendwie nicht...

Hmm da bringste mich nun zum Nachdenken. Ich habe selbst bei meinen Geiern das Problem, dass sie seit meinem Umzug vor einem Jahr in eine neue Wohnung auch andauernd Niesen müssen. Ich habe auch schon 5x Abstriche machen lassen und es wurde nie was gefunden, was behandelt werden konnte. Ich habe ne neue Voli gekauft, sie bekommen nur noch Mineralwasser, ich ab das Futter gewechselt und und und aber nix ändert sich. Selbst eine Obduktion bei einem leider verstorbenen Pieper erbrachte nur, dass ihre Schleimhäute in der Nase arg angegriffen waren, was darauf schließen lässt, dass sie durch irgendwas in der Luft angegriffen wurden. Es findet sich aber nix in meinem Vogelzimmer. Nach einer vorsorglichen 10 tägigen Baytril-Gabe hat sich das kurzzeitig gebessert und nun wirds wieder schlimmer. Vielleicht sollte ich meine Geier auch mal auf diese Mykoplasmen untersuchen lassen. *grübel* Werde das mal mit der behandelnden Vogelklinik besprechen.

Selbst habe ich leider keine Erfahrungen damit und kann dir nicht weiterhelfen. Sorry

Mykoplasmen werden eben nicht im Kropfanstrich nachgewiesen und die meisten Ärzte haben kaum Ahnung davon, weil es relativ wenig erforscht ist.

Ich bin ziemlich froh, dass mein vk TA irgendwann (nach x Abstrichen) drauf gekommen ist, meine Vögel testen zu lassen. Sonst würde ich heute immer noch einen Kropfabstrich nach dem anderen machen und man würde nichts finden.

Wenn du magst gebe ich dir gerne die Adresse und Telefonnummer von Labor in Berlin. Die habe ich inzwischen rausbekommen

Wie äußert sich das Niesen denn? Niesen sie einfach nur? Charly niest manchmal eine Minute am Stück, würgt ab und an und in der letzten Zeit stellt er dabei die Flügel auf, als wäre ihm warm. Das kommt sicher von der Anstrengung...

PS: Das es den Vögeln mit Baytril besser geht, kann gut sein. Immerhin wirkt das Baytril gegen die Mykos, es war nur einfach zu kurz...

Ja, wäre lieb, wenn du mir die Adresse mal pn´st.

Sie Niesen auffällig häufig am Tag und auch mehrmals hintereinander. Manchmal sind sie auch feucht über den Nasenlöchern aber nicht jeden Tag.

Die Vögel einer Freundin hatte auch sehr böse Bakterien, deren Name mir jetzt nicht einfällt. Es war auch ein Bakterienstamm, der Lungenentzündungen auslösen kann. Sie hat wirklich fast zwei Jahre gebraucht, um diese Bakterien "auszurotten". Sämtliche ABs wurden ausprobiert usw. usf. Einige Vögel sind gestorben aber letztendlich hat sie die Bakterien dauerhaft abtöten könnten. Mir ist leider entfallen wie, aber du könntest dich mit ihr mal in Verbindung setzten.

Gruß, Jasmin

Liebe Jasmin,

es sind Pseudomonaden, die unter Natalies Vögeln für die vielen Krankheits- und Todesfällen geführt haben. Sie sind aber nicht dasselbe wie Mykoplasmen.

Claudia, das ist alles wirklich sehr, sehr übel. Soweit ich weiß, kann man diese Biester ohnehin nie mehr ganz zum Verschwinden bringen. Aber vielleicht gibt es ja inzwischen doch eine Möglichkeit, das von Dir genannte Speziallabor kann dazu ja eventuell etwas sagen. Fragen kostet nichts, würde ich mal behaupten.

Bitte halte uns auf dem Laufenden, ja?

Ein Lesetipp für alle, die sich kurz und knackig über Mykoplasmen informieren möchten: http://de.wikipedia.org/wiki/Mykoplasmen

Viele liebe Grüße,
Gaby

Danke liebe Gaby, dass du dich ein bisschen schlau gemacht hast. Das ist wirklich sehr sehr lieb von dir.

Ich habe eben im Labor angerufen und der nette Herr (der Leiter der ganzen Klinik) war bereit mir zu helfen. Wir wird nun bei meinem vk TA anrufen und mit ihm Rücksprache halten.
Der soll ihm die Nummer vom Abstrich sagen, dann schaut der nette Herr sich meinen Abstrich (eher den meiner Vögel) nochmal an und ruft mich zurück.
Ein kleines bisschen Hoffnung... und die stirbt ja bekanntlich zuletzt.

PS: Jein. Mykoplasmen können - müssen aber nicht - wieder ausbrechen. Bei Hühnern konnte man (sofern man sie nicht geschlachtet hat) etwa alle zwei Jahre einen Ausbruch feststellen. Alle zwei Jahre, meinatwegen jedes Jahr, damit kann ich leben. Aber es sollte kein Dauerzustand sein

Tukki, ich helfe gern, wo immer ich kann. Obwohl ich in diesem Fall leider nur wenig tun kann, was mir sehr leid tut.

Es ist toll, dass Dir der Leiter der Klinik hilft, das nenne ich doch mal echten Einsatz! Heutzutage ist so etwas alles andere als selbstverständlich und ich kann nur sagen: Hut ab! Hoffentlich findet sich eine Lösung, mit der Du Deinen Tieren helfen kannst.

Wäre toll, wenn die Mykoplasmen tatsächlich ganz und gar in den Griff zu bekommen wären.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Ja, ich weiß, dass es nicht die selben Bakterienstämme sind.

Nichts desto trotz könntest du dir mal ein paar Tips zur alternativen Behandlung von Natalie holen. Sie hat anschließend, als kein AB mehr geholfen hatte, einige alternative Behandlungen ausprobiert und dies auch erfolgreich! Ich denke, ein Austauschen von Erfahrungen wäre vielleicht ganz nützlich.

Danke Jasmin! Ich schreibe sie gleich mal an. Im Moment klammere ich mich an der letzte bisschen Hoffnung, denn mit AB's wollte ich meine Vögel nicht vollpumpen...

hi,
ich hatte auch mal so ein ähnliches PRoblem mit meinen Wellis. Die Tierärzte (vogelkundig!!) haben sich immer auf die Bakterien im Abstrich gestürzt-ganz resistente Pseudomonaden-und haben dabei die eigentliche Ursache übersehen. Nicht, dass man sich nur noch um die Mykoplasmen bemüht und das primär Problem, dass sie immer wieder ausbrechen können ist etwas anderes. Bei mir waren es z B. Trichomonaden! Es waren nur so wenige, dass man sie dann schließlich erst im 4 oder 5.!! Kropfabstrich gefunden hat.
Als die Trichos weg waren, sind auch die anderen Bakterien verschwunden.
Bei Megabakterien, kann einem das übrigens auch passieren.
Bei meiner Freundin hatte der Welli, der ewig Durchfall, Erbrechen und ein struppiges Gefieder hatte- eine chronische Zinkvergiftung!
4 MOnaten nach der Zinktherapie waren alle Beschwerden wie weg geblasen.

Ich drück euch die Daumen, dass euer Problem gefunden und behoben werden kann. Mein Problem hat dann die Vogelklinik behoben!

viiiiile Grüße Luzy

Hallo Lucy,

Danke für deinen Kommentar. Allerdings ist der Kropfabstrich - bis auf die Mykoplpasmen - völlig okay. Dann hätte man etwas wirklich drastisches übersehen müssen, vorallem weil selbst die Symtome zu den Mykoplasmen passen. Hmhmhm...
Ich denke eher, dass man ewig die Mykoplasmen übersehen hat und ich jetzt den 'Salat habe', weil die Mykos schon fast ein Jahr unbehandelt im Bestand habe.
Oder wie meinst du das?