Liebe kleine Becky,

Ende 2008 habe ich mich in diesem Forum angemeldet, um zwei Wellensittiche zu suchen.
Du hast mich gefunden.

Du hast zusammen mit Finbar in einer Vermittlungsstelle auf ein neues Zuhause gewartet. Deine Vorbesitzer hatten sich nicht mehr für Euch interessiert und Euch deshalb abgegeben. Dein genaues Alter weiß ich nicht. Du warst wohl etwas mehr als fünf Jahre alt und noch namenlos. Schon in der Vermittlungsstelle nannte ich Dich bei Deinem Namen, Becky.

So kamst Du in mein kleines Völkchen und hast schnell in Jonas Deine große Liebe gefunden. Ihr wurdet ein sehr zärtliches Pärchen.

Aus der Voliere herauskommen mochtest Du nicht. Über ein Jahr lang hast Du sie nur selten verlassen. Sicher lag es daran, daß Dein riesengroßer Pendelkropf und die Arthrose in Beinen und Flügeln Dir große Probleme bereitet hat.
Im Januar diesen Jahres aber hast Du auf einmal begonnen, kleine Ausflüge auf den Vogelbaum zu unternehmen. Darüber habe ich mich so gefreut.
In der Voliere hast Du Dich am liebsten auf Deinen Liegebrettchen aufgehalten. Wie energisch hast Du diese Plätze verteidigt!

Dann mußte Dir in diesem Jahr die Bürzeldrüse wegen eines Tumors entfernt werden. Da sich die Operationsstelle entzündete, wurde eine zweite Operation nötig. Aber Dein kleines Kämpferherz ließ Dich das alles gut überstehen.

Letztes Wochenende ging es Dir sehr schlecht. Ich brachte Dich am Montag sofort zur vk TÄ und Du wurdest stationär aufgenommen, denn die Röntgenaufnahmen zeigten, daß da etwas in Deinem Bauch war, was dort nicht hingehört. Eine weitere Operation war unumgänglich. Du wurdest zwei Tage mit Medikamenten stabilisiert und am Mittwoch sollte die Operation sein.

Du warst bereits in Narkose und die Federn am Bauch gezogen, als Dir Flüssigkeit aus den Nasenlöchern schoss. Eine Operation war nun zu riskant und die TÄ holte Dich aus der Narkose heraus. Zur Entwässerung bliebst Du noch in der Praxis und am Samstag holten wir Dich nach Hause. Mit Herz-Kreislauf-Medikamenten sollten wir Dich stabilisieren und Ende der nächsten Woche die Operation noch einmal wagen.

Aber wenige Stunden nachdem wir zu Hause angekommen waren, ging es Dir akut so schlecht, daß wir den tierärztlichen Notdienst anriefen, um Dich erlösen zu lassen. Noch während des Telephonats bist Du gestorben.

Liebe Becky, Du hast in der Praxis all Deine Kräfte verwandt, um nach Hause zu kommen. Das hast Du geschafft. Du bist nach Hause gekommen, um zu sterben.

Flieg kleine Becky und grüße auch mein kleines Völkchen im Regenbogenland.
Wir sind dankbar für die Zeit, die Du bei uns warst.

Liebe Grüße
Heike