Pendelkropf

Ursachen und Entstehung

Ein Pendelkropf wird in der Regel dadurch verursacht, dass das Bindegewebe, das den Kropf normalerweise in Position hält, diese Aufgabe nicht mehr ausführen kann. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Es kann möglich sein, dass eine Bindegewebsschwäche schon angeboren ist, allerdings gibt es dafür bisher noch keine stichhaltigen Beweise und die Frage muss weiter beforscht werden. Gesicherte Ursachen für eine Schwächung dieses Gewebes sind hormonelle Probleme, die beispielsweise durch Tumore in Hoden und Eierstöcken hervorgerufen werden. Allerdings kann ein Pendelkropf in seltenen Fällen auch durch andere Ursachen hervorgerufen werden, beispielsweise durch eine extreme Fehlernährung. Dies ist jedoch eher die Ausnahme. Kann das Bindegewebe den Kropf nicht mehr in seiner angestammten Position halten, beginnt er sich zu verschieben. Diese Veränderungen sind anfangs klein und werden oftmals nicht sofort bemerkt. Je schwächer allerdings das Bindegewebe wird, desto schneller schreitet die Positionsveränderung fort.

Folgen

Durch die Ausweitung des Kropfes und die Veränderung der natürlichen Position ist der normale Transport der Nahrung nicht mehr möglich. Er erfolgt oftmals verlangsamt und kann teilweise auch vollkommen zum Erliegen kommen. Dadurch kann es zu Gärung und Fäulnis der im Kropf befindlichen Nahrung kommen, es entwickeln sich Gase und es kann zu Entzündungen kommen. Eine normale Ernährung ist bei einigen Vögeln nicht mehr möglich, es müssen bestimmte Regeln beachtet werden, die im weiteren Artikel noch angesprochen werden. Auch die Bewegung der betroffenen Vögel kann beeinträchtigt sein, wenn der Kropf zwischen den Beinen hängt, was sich vor allem auf die freie Bewegung der Beine und auf die Kletterfähigkeiten auswirkt. In schweren Fällen berührt der Bauch durch den Pendelkropf auch im Sitzen den Ast bzw. den Boden, dadurch kann es zu Federausfall, Hautreizungen, Entzündungen und im schlimmsten Fall zu Liegegeschwüren kommen.

Pentelkropf

Symptome

Zunächst ist ein Pendelkropf dadurch zu erkennen, dass sich im Brust- oder Bauchbereich eine Beule bildet, da der Kropf bis in diese Regionen abgesackt ist. Eine solche Veränderung kann allerdings auch beispielsweise durch Lipome hervorgerufen werden, weshalb zur Differenzialdiagose in jedem Falle ein vogelkundiger Tierarzt hinzugezogen werden muss. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine äußerlichen Veränderungen auszumachen sind. Hat im Kropf bereits ein Gärungsprozess stattgefunden kann sich die Beule noch verstärken, da er aufgast und so noch mehr Raum einnimmt. Ein weiteres mögliches Symptom einer Kropferweiterung ist Erbrechen, was durch den Fäulnisprozess oder auch durch eine dadurch entstehende Kropfentzündung hervorgerufen werden kann. Wie unter den Folgen schon erwähnt kann ein weiteres Symptom eine Veränderung der Hautstellen sein, unter denen sich der Kropf befindet, da sie sich in ständigem Kontakt mit Ästen und Boden befinden.

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Behandlung

Zunächst ist es wichtig, die Ursache der Kropfveränderung herauszufinden und zu behandeln, da vor allem Gonadentumore gefährlich sind.

Ein Pendelkropf kann leider nicht medikamentös behandelt werden und ist in den seltensten Fällen einfach so zu beseitigen. Teilweise ist es möglich, den Kropf operativ zu verkleinern oder wieder an seine ursprüngliche Position zu bringen, diese nicht ganz risikofreie Prozedur muss in jedem Fall von einem erfahrenen vogelkundigen Tierarzt durchgeführt werden. Eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten kann die Probleme von Tieren mit Pendelkropf aber auch ohne OP schon verbessern. Es ist hier angeraten, mehrmals am Tag kleinere Nahrungsmengen zu verfüttern, damit der Kropf nie stark gefüllt wird. Dadurch wird er nicht noch zusätzlich durch das Gewicht der Nahrung nach unten gezogen. Auf diese Weise können erkrankte Tiere oft ein beschwerdefreies Leben führen. Man sollte die Nahrungsumstellung mit einem vogelkundigen Tierarzt absprechen, um optimale Ergebnisse zu erreichen.

Sekundäre Probleme wie Entzündungen des Kropfes oder Reizungen der Haut werden auch vom vogelkundigen Tierarzt behandelt, dabei können beispielsweise Antibiotika und Hautsalben eingesetzt werden.

 

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