Huhu liebe Forenmitglieder,

Mein Freund und ich haben gerade den Schock unseres Lebens bekommen! Mein Puls ist immer noch auf 180 und ich muss erstmal runterkommen. Daher wollte ich unser Erlebnis hier gerne schildern.

Wir waren ab 16:00 Uhr bei der Mutter meines Freundes zum Spieleabend eingeladen. Für die Wellensittiche lassen wir in einem solchen Fall immer ein Nachtlicht an. Sie dürfen sich ganztägig beim Freiflug austoben und gehen abends üblicherweise von alleine in ihre Voliere zurück. Damit sie aber nicht in Panik geraten und auch den Weg in die Voliere finden, wird eben das Nachtlicht angelassen.

Gerade eben sind wir wieder nach Hause gekommen und haben festgestellt, dass das Nachtlicht aus war, obgleich wir es zu 100% angemacht hatten. In unserer Abwesenheit ist die Glühbirne der Lampe, die als Nachtlicht fungiert, durchgebrannt

Nun, dachten wir, wird wohl nicht so schlimm sein, bestimmt sind trotzdem alle Vöge im Käfig. Falsch gedacht. Coco hing außen am Käfiggitter und der Rest der Bande war scheinbar spurlos verschwunden

Wir starteten eine regelrechte Durchsuchung des Wohn- und Wellizimmers. Flöckchen fanden wir unter einem Stuhl, Nuada in einem Regal, Grey und den Dicken auf der Fensterbank, Strubbel kam aus irgendeinem Eck geschossen und Rio blieb verschwunden, bis wir Flügelschläge hinterm Sofa hörten. Eigentlich können die Vögel nicht hinter das Sofa fallen, da es so nah an der Wand steht, dass kein Welli in irgendeine Ritze fallen kann. Unsere Theorie ist, dass Rio wohl auf dem Boden gelandet ist, unters Sofa tippelte und verzweifelt versuchte, wieder rauszukommen, was im Dunkeln natürlich nicht so gut funktioniert.

Die Vögel ließen sich zum Glück problemlos "einsammeln", bzw. kamen angeflogen, um sich von uns in den sicheren Käfig transportieren zu lassen. Ich glaube, sie waren noch nie so froh uns zu sehen. Gott sei Dank konnten wir auch Rio ohne größere Probleme hinter dem Sofa hervorholen.

Soweit scheint es allen gut zu gehen, wobei Flöckchen und Rio aber sehr gestresst wirkten, was sich nun aber auch relativiert hat. Rio ist zudem noch etwas staubig (er war ja hinterm Sofa), aber scheint sein "Abenteuer" ansonsten gut überstanden zu haben. Wir haben direkt geschaut, ob einer der Vögel Schnabel- oder Kopfverletzungen aufweist (hätte ja sein können, dass einer während des Panikflugs mit etwas kollidiert ist), konnten aber dem Himmel sei Dank nichts dergleichen feststellen. Wir hoffen wirklich, dass kein Vogel ernsthafte Schäden davongetragen hat. Zur Beruhigung gab es erstmal Kolbenhirse für die Wellis und es scheint, dass die Wellis fürs Erste wieder relativ gelassen sind. Momentan brabbeln sie auch wieder munter vor sich hin. Dennoch werden sie genau beobachtet, nicht, dass doch etwas passiert ist und ein Vogel eventuell eine Gehirnerschütterung oder ähnliches hat.

Auslöser für den Panikflug war offenbar eine Motte, die munter im Wohnzimmer umherkreiste als wir ankamen und das (große) Licht anmachten. Nur einer unserer Vögel hat Angst vor derlei Viehzeugs: Grey. Und wenn Grey Angst hat, steckt er die anderen gleich damit an. Wir wissen nicht, wie lange das Nachtlicht schon außer Betrieb war und wie lange die Vögel im Dunkeln ausharren mussten. Wir glauben, dass alle - wie sonst auch - vor Einbruch der Dunkelheit in den Käfig gegangen sind und die Motte irgendwie ebenfalls in den Käfig hineingeraten ist, Grey erschreckt hat und somit einen Panikflug des gesamten Minisschwarmes in Gang gesetzt hat

Ich habe gerade ganz schlimme Gewissensbisse und werfe mir vor, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn wir früher nach Hause gekommen wären, denn dann hätten wir direkt eingreifen können und hätten es bemerkt, als die Glühbirne der Nachtlichtlampe durchbrannte Ich hoffe inständig, dass wir und die Wellis schlicht mit einem Schrecken davongekommen sind und nichts weiter passiert ist!

Liebe Grüße,
Lisa