Liebe Lizzy,
wir können es kaum glauben, dass Du nun auch noch von uns gehen musstest .
In der Nacht von Freitag auf Samstag bist Du von uns gegangen. Du hattest die Not-OP Donnerstag zwar überstanden, aber der Eingriff war sehr schwer und es war fraglich, ob Du es schaffen würdest, denn Dein kleines Körperchen war sehr geschwächt .
Kleine Maus, nun bist auch Du nicht mehr bei uns. Weißt Du noch, wie ich Dich und Dein Brüderchen Benny im Dezember 2005 in der Nähe von Marburg abgeholt hatte ? Ihr ward damals 2 propere Kükis, die gerade ihre Jungmauser hinter sich hatten, und schon nicht mehr gewollt waren. Bei eisigen Temperaturen auf vereisten Autobahnen ging die Fahrt Richtung Marburg und der Rückweg war bei –7°C und totalem Nebel auch nicht toll. Aber Ihr wart 2 süsse Zwerge, die neugierig und gespannt ihrem neuen Zuhause entgegen fuhren.
Du warst die heimliche Chefin des Schwarm und hattest die „Welli-Hosen“ an. Halt ein kleines liebenswertes Hexchen. Ansonsten warst Du eigentlich als Du etwas älter wurdest eine eher unscheinbare und unauffällige Welli-Dame. Die Herren-Welt hatte Dir lange Zeit nicht wirklich zugesagt und keiner der Herren konnte Interesse wecken.
Aber diesen Sommer sollte alles anders werden. Du hattest Dich in Tweetie verliebt und Tweetie sich in Dich. Du warst wie verändert und total in Brutstimmung. Grosse Sorgen hatten wir Dich auch wegen einer Legenot zu verlieren.
Letzte Woche saßt Du verstärkt auf dem Volierenboden, aber es kaum kein Ei. Man sah Dir aber an, dass irgendetwas nicht stimmte. So ging es Donnerstag nach der Arbeit gleich zum Vogel-Doktor. Auf dem Röntgenbild war kein Ei zu sehen, aber es gab Veränderungen im Bauchraum, die eine Not-OP noch am gleichen Abend erforderten.
Du hattest tatsächlich kein Ei im Bäuchlein, jedoch einen schwer entzündeten Legedarm sowie verhärtete Fetteinlagerungen, die schon blutig waren. Alles musste entfernt werden. Es war eine sehr schwere OP und Du hast so viel Blut verloren. Aber Du hast die OP überstanden und auch die darauffolgende Nacht.
Als ich Dich Freitag abend abgeholt habe, ging es Dir plötzlich sehr schlecht . Wahrscheinlich war alles zu viel und zu stressig für Dich. Da man medizinisch nichts mehr für Dich tun konnte, habe ich beschlossen Dich mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht hätte Dir das Zusammensein mit Deinen Freunden Kraft gegeben. Aber Dein kleines Körperchen war schon zu sehr geschwächt und Du hattest keine Kraft mehr. Du lagst in der Transportbox und mochtest auch Deine Augen nicht mehr aufmachen. Du lagst dort ganz flach auf dem Boden und hast ruhig geatmet als ich ins Bett gegangen bin.
Wir wussten, dass Du am nächsten Morgen nicht mehr bei uns sein würdest, auf ein Wunder hatten wir gehofft, aber aufgrund der vielen traurigen Verluste wussten wir, dass es kein Wunder geben wird .
Liebe Lizzy, wir sind so traurig, Dich verloren zu haben. Nun bist Du bei Deinen Freunden im Regenbogenland, aber wir hätten Dich lieber noch bei uns gehabt.
Mach es gut, kleiner Schatz und drücke die Krallen, dass es bei Leni, die Freitag morgen auch eine schwere OP hatte, keine Komplikationen geben wird.