Lipome

Als Lipom wird ein gutartiger Tumor der Fettgewebezellen bezeichnet. Diese Fettgeschwulst kann grundsätzlich überall entstehen, wo sich Fettgewebe befindet. In den meisten Fällen tritt sie im Bereich des Bauches, der Kloake oder des Flügels auf. Sehr häufig sind Wellensittiche von dem Entstehen solcher Wucherungen betroffen. Vor allem übergewichtige Vögel gehören zur Risikogruppe.

Wie entsteht ein Lipom und was ist das?

In Gefangenschaft gehaltene Vögel werden in der Regel überfüttert und tendieren zu Übergewicht. Deshalb ist es wichtig, dass Wellensittiche eine artgerechte Ernährung und genügend Freiflug bekommen. Aber auch bei idealgewichtigen Vögeln können sich Fettgeschwulste entwickeln. Bei einigen Vögeln besteht eine genetische Veranlagung zur Bildung von Lipomen.

Wie der Name vermuten lässt, ist die Masse der Fettgeschwulst weich. Die betroffene Stelle des Vogelpatienten ist leicht zu erkennen, da an dieser eine klare Wölbung der Haut zu sehen ist. Bei großen Lipomen wachsen an der betroffenen Stelle auch meist keine Federn mehr. Das Wachstum ist eher langsam.

Das Vorhandensein wird meist sehr spät, nämlich erst wenn die Wucherung für den Vogelhalter aufgrund der Größe sichtbar wird, erkannt. Gerade am Brustbereich wirkt ein Lipom erst mal wie ein dicker Bauch. Jede Volumenänderung sollte aber abgeklärt werden beim Tierarzt.

Wellensittich mit Lipom

Bei diesem Wellensittich zeichnet sich das Lipom deutlich unter den Federn an der Brust ab.

Folgen und Beeinträchtigungen für den Welli

Lipome sind gutartig, können die Gesundheit eines Wellensittichs aber auf verschiedene Weise beeinträchtigen. Aufgrund der Größe kann das Lipom auf andere Organe Druck ausüben und somit deren Funktion beeinträchtigen. Dies stellt auch das größte Problem dar.

Daneben kann Juckreiz zu Schmerzen führen. Meist versucht der betroffene Vogel sich mit Kratzen und Picken des Lipoms Linderung zu verschaffen. Dabei kann die Haut aufgeschürft werden und so blutige Wunden, die sich entzünden können, entstehen.

Auch aufgrund des Gewichts und der Größe des Lipoms kann die Flugfähigkeit des Wellensittichs eingeschränkt sein. Es besteht auch die Gefahr, dass bei unglücklichen Landungen des Vogels oder Kollisionsunfällen die Fettgeschwulst platzt.

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Wie behandelt man ein Lipom?

Oft konnte beobachtet werden, dass Lipome infolge einer Futterumstellung bzw. Diät zurückgehen. Ein verantwortungsbewusster Wellensittichhalter sollte stets ein artgerechtes Futter anbieten und dafür Sorge tragen, dass der Wellensittich nicht überfüttert wird. Übergewicht ist, wie beim Menschen, der Gesundheit eines Vogels nicht zuträglich. In vielen Fällen kann ein betroffener Vogel gut mit einer Fettgeschwulst leben.

Lipome lassen sich operativ leicht entfernen, vorausgesetzt, sie befinden sich nicht an einer operativ ungünstigen Stelle. Im Fall eines Flügellipoms müssen meist Teile des Flügels oder auch der ganze Flügel amputiert werden. Ob eine Operation sinnvoll erscheint bzw. doch notwendig wird, ist individuell von einem vogelkundigen Tierarzt zu beurteilen. Mit einer Operation sind, vor allem für Vogelpatienten, enorme Risiken verbunden, die es abzuwägen gilt. Im Falle einer operativen Entfernung kann es zu einer erneuten Wucherung der Fettgeschwulst kommen.

Alternativ und unterstützend kommt eine homöopathische Behandlung in Frage, welche erfolgsversprechend sein und das Lipom zum Schrumpfen bringen kann. Diese ist aber im Einzelfall zwischen Halter, Tierarzt und Tierheilpraktiker abzustimmen.

Ob tatsächlich ein Lipom vorliegt, ist stets von einem Tierarzt zu beurteilen. Denn bei solchen Wucherungen kann es sich auch um andere Krankheiten handeln (z. B. Schwellung von Organen, Pendelkropf, etc.) und im schlimmsten Fall um einen bösartigen Tumor, also Krebs.
 

Emila