Hallo liebe welli.netter,
seit gestern Abend ist es tierärztlich "amtlich": Humphrey wird nur noch wenige Tage, vielleicht auch noch ein paar Wochen, zu leben haben.
Er hat einen riesigen Nierentumor, der rasant wächst und unheilbar ist.
Da Humphrey offenkundig noch nicht leidet, haben wir uns erst nochmal dazu entschlossen, den kleinen Mann in unsrer Mitte zu behalten, ihn zu verwöhnen und auch langsam Abschied nehmen zu können.
Das brauchen sowohl wir Federlosen als auch seine Kumpels und Kumpelinen.
Humphrey hat innerhalb von einer Woche 6 Gramm abgenommen; er wird jetzt mit Eifutter und allen Leckereien gepäppelt, auf die er Lust hat. Er frisst nur noch wenig, und dann ausschließlich Knaulgrassamen.
Falls sich sein Zustand sehr verschlechtert (z.B. am Wochenende oder nachts) haben wir vom Tierarzt eine Diazepam-Ampulle (Valium) bekommen, damit er schläft und wir ihn schnappen können und ihn zum Tierarzt bringen können, sodass wir ihn erlösen lassen können.
Humphrey verbringt seine letzten Tage im Kreis seiner Kumpels, die sich alle rührend um ihn kümmern. Da wird nochmal gekuschelt, solidarisch miteinander gedöst, mit dem besten Freund gemeinsam aus einem Napf gefressen und die Nähe der anderen genossen.
Dass es einem das Herz zerreißt, muss ich denen, die schonmal ein Tier verloren haben und den Sterbeprozess mitangesehen haben, sicher nicht erklären.
Ich schöpfe trotz der schweren Lage Kraft aus der unglaublichen Gelassenheit, die meine Kleinen angesichts ihres totkranken Kumpels walten lassen, und ihr zärtlicher Umgang mit ihm macht mich stolz und betreten.
Ich weiß, es macht alles nur noch schwerer, wenn ich meinen Welli innerlich nicht ´gehen lassen´ kann und mich an etwas klammere, was von der Natur so aber nicht mehr zugelassen wird.
Also versuche auch ich ruhig zu bleiben und anzunehmen, was meinem Menschenherz doch so schwer fällt.
Humphrey, mein tapferer Spatz, wir lassen dich nicht alleine!
Grüße an alle, besonders an die, die auch so kranke Wellis betreuen müssen
Elena