Bei der Auswahl von Futter- und Trinknäpfen sollte man einiges beachten. Nicht jeder im Handel angebotene Napf ist geeignet.
Sehr praktisch und fast unkaputtbar sind Edelstahlnäpfe, die es in verschiedenen Größen zu kaufen gibt. Sie werden zusammen mit einer Halterung geliefert, die man in das Käfiggitter einhängen oder mittels einer Schraube fixieren kann. Sie lassen sich schnell und gründlich reinigen und bei Bedarf z. B. auch einmal mit kochendem Wasser auswaschen, ohne dass sie dabei einen Schaden nehmen.
Gerade für die Bodenfütterung bieten sich glasierte Keramikschalen an, da sie sehr standfest sind und sich so auch im Getümmel mehrerer Vögel nicht einfach umwerfen lassen. Solche Schalen eignen sich auch gut als ‚Wellensittich-Pool’, für diesen Zweck sollte der Boden des Napfes allerdings nicht zu glatt sein.
Kauft man einen Käfig sind die Näpfe schon häufig als Zubehör dabei. Hierbei handelt es sich in aller Regel um Plastiknäpfe und/oder solche, die durch eine Öffnung im Käfiggitter von außen eingehängt werden können. Von den letzteren Näpfen ist unbedingt abzuraten.
Diese sogenannten Einhängenäpfe werden über eine Gitteröffnung eingehängt. Sie sind von außen mit einer Klappe verschlossen, damit sie gefüllt werden können, ohne den Käfig öffnen zu müssen. Was zunächst sinnvoll erscheint, kann zur tödlichen Falle für neugierige Wellensittiche werden.
Besonders zierliche und entdeckungsfreudige Sittiche können von innen in die Näpfe hineinklettern, dort stecken bleiben oder die Klappe von innen aufstoßen und so ins Freie gelangen, wenn die Abdeckung nicht richtig befestigt ist. Außerdem tun sich Wellensittiche, die noch jung oder gerade erst eingezogen sind, schwer, diese Näpfe überhaupt als Futterquelle zu entdecken.
Aus diesen Gründen ist es ratsam, die eingehängten Näpfe durch Edelstahlnäpfe oder Futterspender zu ersetzen und die Kunststoffnäpfe zu entfernen. Leider bleiben so große Öffnungen im Käfiggitter, die natürlich verschlossen werden müssen.
Handwerklich begabte Wellihalter können ein passendes Brett anschrauben und so die Öffnung abdichten. Eine ebenfalls sehr gut geeignete Lösung sind einzelne Gitter, die man manchmal in der Zoohandlung, häufiger jedoch über Versandhandel im Internet erwerben kann. Diese Gitter werden einfach über der Öffnung ans Käfiggitter geklemmt und verschließen so die Öffnungen einfach und zuverlässig.
Auch von trichterförmigen Näpfen mit oder ohne Öffnung am oberen Ende ist abzuraten, da sie sich zum einen schlecht reinigen lassen und ein Wellensittich zum anderen versuchen kann, durch die obere Öffnung an das Futter zu gelangen, und dabei in den Napf rutschten und sich einklemmen könnte.
Trinkröhrchen haben häufig das Problem, dass sie auslaufen, und so die Wellensittiche kein frisches Wasser haben und der Käfigboden unnötig durchnässt wird.
Allgemein haben Plastiknäpfe oft den Nachteil, dass sie sich aufgrund vieler Ecken und Kanten schlecht reinigen lassen und so leicht Rückstände in ihnen haften bleiben. Außerdem bilden sich mit der Zeit winzige Risse im Material, in denen sich vermehrt Bakterien und Keime ansiedeln, die bei den Vögeln zu Erkrankungen führen können.
###advertiser_two###Das hat folgenden Vorteil: Erreger wie z. B. Trichomonaden brauchen ein nasses bis feuchtes Milieu zum Überleben. Hat der Napf nun aber 24 Stunden Zeit, komplett zu trocknen, sterben die Krankheiten auslösenden Keime ab und stellen keine Gefahr mehr für die Vögel dar.
Für die Reinigung sollte immer nur Wasser ohne Zusatz von Spülmitteln verwendet werden. Ist es nötig, gründlich zu desinfizieren, kann man dazu Apfelessig mit Wasser verdünnt verwenden.
Ist ein Wellensittich krank, bekommt er häufig seine Medikamente über das Trinkwasser verabreicht. Sind diese auf homöopathischer Basis, sollten für die Dauer der Behandlung keine Edelstahlnäpfe verwendet werden, sondern es ist besser, für diese Zeit auf Plastiknäpfe zurückzugreifen. Dabei sollte man solche wählen, die sich möglichst gründlich reinigen lassen und auch hier zwei Sätze parat haben, um jeweils einen 24 Stunden trocknen lassen zu können, während der andere Satz befüllt im Käfig ist.
Auch bei nicht homöopathischen Mitteln schadet es nicht, den vogelkundigen Tierarzt zu fragen, ob bei der Wahl des Napfes etwas Besonderes zu beachten ist.
Bealu