Thema: 1. Freiflug ging total schief :'(

Wie man es macht, man macht es falsch - so kommt es mir jedenfalls vor.

Vorgeschichte: Vor zwei Monaten habe ich mir zwei Wellis gekauft. Als ich sie das erste Mal rausgelassen habe, haben beide erstmal die Dimensionen meines Zimmers (25 m²) "kennengelernt". Sie haben aber im Laufe des Abends verstanden, dass man auf dem Käfig oder dem Welli-Baum landen kann. Alles ganz problemlos
Sonntag ist meine kleine Welli-Henne gestorben (Trichos-ich berichtete an anderer Stelle davon).

Ich habe schnell nach einer neuen Henne gesucht und bin glücklicherweise gleich fündig geworden. Gestern Abend habe ich die beiden rausgelassen. Ich dachte der kleine Hahn würde ihr schon zeigen, wie man gefahrlos durch das Zimmer kommt und wo man landen kann.

Nö - Pustekuchen: die Henne hat im Ping Pong-Flug so ziemlich jede Wand mitgenommen, ist hinter den Käfig gefallen oder ist an der Wand zwischengelandet (mir ein rätzel, wie sie sie da festhalten konnte). Der Hahn hat auf seinem Käfig gesessen und nur zugeguckt. Das schlimmste ist, dass die kleine Henne bei einem ihrer Landeversuche auf der senkrechten Wand runtergefallen ist und hinter das Bett gefallen ist. Glücklicherweise war mein Freund da und hat mit einem beherzen ruck das schwere doppelbett weggezogen, sodass ich die kleine vorholen konnte. das hatte echt noch keine meiner wellis geschafft.

jetzt habe ich angst, dass sie das beim nächsten freiflug wieder macht. also die bettritze werde ich bin an mein lebensende wohl mit einem laken verstopft halten, aber wie kann man verhindern, dass sie gegen die wände fliegt?

ich habe die beiden heute vor angst, dass wieder etwas passiert, im käfig gelassen. morgen will ich nur den hahn rauslassen, aber ich vermute, dass wird ihr nicht passen.

habt ihr tipps, wie ich dir kamikaze-fliegerin vor sich selbst schützen kann?

ps: es gibt keine hohen möbel oder schränke im zimmer, fenster ist mit einer doppelt gespannten gardine gesichert und der freiflug ist auch nie unbeobachtet; käfig und welli-baum sind die höchsten punkte im raum.

ich hab bei meinem ersten Freiflug auch n Herzinfarkt nach dem nächsten bekommen... sie sind auch gegen Wände gegen die Decke und gegen die Fenster (obwohl sie abgeklebt waren) geflogen es gab Bruchlandungen auf dem Boden, auf mir mit direktm panischen Weiterflattern usw. Das volle Programm also
Wie lange ist die Kleine denn jetzt bei dir und wie alt ist sie? Im Endeffekt kannst du nicht mehr machen als die weißen Wände evt mit Bildern/Postern oder Post-its kenntlich machen und vielleicht den harten Boden mit einer Decke polstern, falls sie da oft drauf abstürzt. Dann landet sie dort wenigstens weich. Übung macht den Meister...
Wenn sie nicht lange bei dir ist, ist sie bestimmt auch noch total verwirrt von der neuen Umgebung und der Transport sitzt ihr auch noch in den Knochen. Vielleicht hatte sie einfach nur tierische Angst.

Ich würde es einfach weiter probieren weich polstern soweit möglich und die weißen Wände markieren. Und dann dein Herz festhalten wenns losgeht *lach*

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Hallo Sabrina

Leider ist das, was du da berichtest, nichts Aussergewöhnliches. Es gibt eben Wellis, die alles auf Anhieb drauf haben, begreifen, wo was ist und andere, die zuerst einmal nur so im Zeugs herumwirbeln und scheinbar alles mitnehmen, was Welli mitnehmen kann.

Ich verstehe deine Bedenken für einen weiteren Freiflugversuch - aber ich möchte dich sehr ermutigen, es gleich morgen noch einmal zu vesuchen!
Auch kleine Bruchpiloten werden mit der Zeit zu kleinen "Meisterfliegern". Hab nur vertrauen - in dich und in deine Wellis!

Ihr werdet das schaffen, ganz bestimmt!

Zu den Wänden: Sind sie rein weiss? Das nehmen Wellis oft nicht als "Flugstopp" wahr. Entweder du verteilst farbige Post-It's oder du hängst ein Poster oder paar Bilder an die Wände. Und ja, die können sich auch an den glattesten Wänden festkrallen, da kommt man wirklich ins Staunen!

Schlaf 'ne Nacht drüber und lass dein Herz wieder zur Ruhe kommen - und morgen geht's dann auf in die zweite Runde! Wird sicher schon viel besser klappen.

Viel Erfolg!
Lena

danke für eure antworten. und nein, meine wände sind nicht weiß, sondern sandfarben/apricot und poster hängen auch dran. ich hatte den raum auch gut ausgeleuchtet, damit die wände gut zu sehen sind... eine decke ist bei 25 m² auch kaum machbar. was meint ihr - besser abends mit mittlerer beleuchtung oder tagsüber und alles ausleuchten?

morgen ist mein freund auch wieder da, falls möbel gerückt werden müssen. aber die angst bleibt trotzdem, dass sich das küki verletzt (um ehrlich zu sein, war ich nach dem absturz von Chiocciolina hinter das bett so fertig, dass mein freund gleich zwei am ganzen laib zitternde "mädchen" beruhigen musste - das welliküken und mich! ich bekomm schon wieder magenkrämpfe, wenn ich hier im forum lese, dass einem user der welli nach einem flug gegen die wand verendet ist).

hallo erstmal,

also ich habe die erfahrung gemacht dass grade die jungen vögel oft gar nicht einschätzen können wie schnell sie werden (grade in so grossen räumen). auch von mir ein: nicht aufgeben, wieder versuchen, ich würde sagen tags wenns am hellsten ist. zwei meiner flauschi´s waren anfangs ganz genauso, es wirkte immer so als wären sie selbst über ihr tempo überrascht und könnten dann nicht mehr rechtzeitig bremsen wenn sie ne wand als hindernis erkannt haben.

ist deine käfigklappe denn ganz auf wenn du sie rauslässt? oder bildet sie eine art plattform die senkrecht vom käfig absteht? (ich hoffe du weisst was ich meine). wenn sie noch die klappe haben können sie oft etwas ruhiger raus als ohne...

Wenn die Henne noch sehr jung ist, kann es sein, dass sie noch nicht gezielt fliegen und auch nicht richtig landen kann.

Das hatte ich bei meinem Crosby auch, er flog einmal voll gegen die Wand und die Landungen klappten auch nicht und er plumpste dann voll irgendwohin.

Aber nach 2 Tagen hatte er es gelernt und flog als hätte er nie was anderes gemacht.

Kann aber gut verstehen, dass Du Panik hast vor dem nächsten Freiflug. Normalerweise schauen sich die Vögel schnell bei einem anderen Tier (das dort schon zuhause ist) die Landeplätze und Anflugstellen ab und machen es genauso.

Ich drücke die Daumen, dass die kleine Dame es schnell lernt, damit sie den Freiflug mit ihrem Vogelfreund auch genießen kann.

Bitte berichte uns weiter.

LG Elektra

Ich mache das immer so, dass die Tiere vor dem Eingangscheck in Quarantäne sind. Hier lernen sie erstmals die Bauweise meiner Spielsachen kennen und auch das neue Futter, mich natürlich auch ein bisschen. Das alleine bedeutet schon ordentlichen Stress für die Tiere. Habe ich das OK vom Doc, stelle ich den geschlossenen Käfig ins Vogelzimmer und warte erstmal ab. Der Neue kann sich dann erstmal umschauen, und sehen, wo die anderen landen und wie sie sich verhalten. Meist kommt auch mindestens einer und begrüßt den Neuen. Erst wenn ich den Eindruck habe, der Neue hat sich etwas akklimatisiert, mache ich die Türe auf.

Auch wenn ich nur einen Vogel hätte und der Neuzugang der zweite im Bunde sein soll, würde ich so vorgehen. Es ist nur kurze Zeit, in der beide alleine sind und das überstehen sie in der Regel prima, zumal sie sich ja auch hören können.

hallo und danke für eure nachrichten!

heute war es morgens also wieder so weit. diesmal habe ich jede auch noch so kleine lücke gestopft und alle decken die ich hatte auf dem boden verteilt. die türchen sind bei mir eh immer als "startrampe" horizontal befestigt. erst hat sich die kleine nicht rausgetraut und dann hat sie eine ganze weile auf dem käfig gesessen.

mein hahn hat sich dann total komisch benommen: er ist gerade in seiner jungmauser und meinte nun die kleine zu beeindrucken. waghalsige flugmanöver haben ihr sicher als gutes beispiel nicht geholfen. dann hat er plötzlich angefangen die tapete anzuknabbern und ihre schwung- und steuerfedern zu beknabbern. sie ist zu lieb (und zu jung) um sich zu wehren. als es ihr garnicht mehr gepasst hat, ist die dann mit vollpower durch den raum - zwei wände hat sie mitgenommen, aber den rest des tages lief alles gut, auch wenn sie noch ziemlich unbeholfen und planlos durch das zimmer saust. ich hoffe, sie hat es jetzt drauf und es passiert nichts schlimmes mehr.

@ haarmonster: im prinzip hast du völlig recht: gerade nach einem trichofall mit todesfolge sollte man extrem vorsichtig sein! den kleinen hahn hatte ich auch checken lassen bevor ich am donnerstag die kleine gekauft habe. mit beiden soll nächste woche zum vk TA gegangen werden, um dort den eingangscheck machen zu lassen. die vergesellschaftung musste aus platzgründen sofort geschehen, da ich nämlich nur eine 1-Zi-Wo habe. trennen ist dort unmöglich. aber glücklicherweise verstehen sie sich ausgezeichnet (ich habe die henne bei einem züchter gekauft, der seine tiere "handzahm" abgibt und sie daher auch schon ein wenig kennt - die kleine habe ich also nicht nach farbe, sondern nach charakter ausgewählt. der plan hat glücklicherweise funktioniert!).

Ich freu mich, dass es schon besser ging!
Sich nicht erschrecken lassen und weitermachen ist hier wohl die Devise… Ein Kind, das laufen lernt, plumpst ja auch immer wieder hin und trotzdem lässt man es weiter seine Gehversuche unternehmen.

Alles Gute euch weiterhin!

Ja das hört sich doch schon mal gut an.
Noch ein paar Proberunden und sie fühlt sich auch wie zu Hause.