So nah liegen Freude und Leid beieinander...
Gestern erst haben wir einen neuen, lieben Welli aufgenommen, doch heute sind wir sehr traurig.
Wir mussten unsere kleine kranke Sunny ins Regenbogenland fliegen lassen.
Sie kam ja schon verkrüppelt zu uns und dank dem Forum habe ich mich gut mit anderen "Krüppel"Welli-Haltern austauschen können.
Doch in letzter Zeit ging es Sunny zusehends schlechter. Sie wollte nicht mehr klettern, nicht mehr mit den anderen Wellis spielen. Eigentlich saß sie nur noch in ihrem Käfig, fraß und trank, zwitscherte - aber tat eben sonst nichts...
Sie hatte verformte Füßchen, die wir täglich mit Heparinsalbe einschmierten. Als wir sie zu uns holten, wußten wir nur, dass sie nicht fliegen kann, denn auch die Flügel waren völlig deformiert. Ich traute meinen Augen nicht, als ich diese Füßchen das erste Mal sah.
Doch Sunny kam mit der Behinderung gut zurecht und "hoppelte" durchs Leben. Sie nutzte das Schwänzchen als Kletterhilfe...
Irgendwann im Winter kamen die bösen Megas dazu. Schlimmer Durchfall schwächte unseren "Sorgenwelli", der so gar nicht mehr zwitschern wollte.
Mit Ampho und zahlreichen Tipps aus dem Forum schafften wir es, sie wieder aufzubauen. Bald war sie wieder lebensfroh.
Doch die Freude hielt nur ein paar Monate, denn jetzt ist Sunny für immer davon geflogen.
Schon vor ein paar Tagen sprachen wir mit dem TA über sie, denn er kannte ihre Leidensgeschichte gut. Mit dem Eingangscheck des neuen Wellis wollten wir auch Sunny mitnehmen, um sie noch einmal untersuchen zu lassen.
Mittlerweile funktionierte auch der Verdauungstrakt nicht mehr richtig, das Ergebnis der Kotuntersuchung war niederschmetternd.
Hinzu kam, dass ein Bürzeldrüsentumor, der unter Beobachtung stand, immer wieder blutete.
Es waren einfach ein paar Baustellen zu viel für den kleinen Wellikörper. Sie hat es nicht mehr gepackt.
Wir entschlossen uns, unsere süße Maus von den Leiden zu erlösen. Wir wissen bis heute nicht, warum sie so verkrüppelt zu uns kam. Wir wissen nicht, wie lange sie leiden musste, bevor sie Medikamente bekam oder ob sie von Geburt an so aussah.
Ein Jahr lang hat sie bei uns gekämpft, wir haben Höhen und Tiefen erlebt. Am liebsten kletterte sie durch Textilien, Kleidung, das tat den Füßchen gut.
Sie hat noch nach der Narkosespritze gekämpft und wollte auf die Stange in ihrem Transportkäfig klettern. Ich habe sie dann in die Hand genommen.
Es brach mir echt das Herz. Sie sah mich an, als wollte sie sagen: "Muss ich wirklich schon gehen? Ohne meine Freunde?"
In dem Moment konnte ich nicht mehr und es kullerten die Tränen. Sie ist mir durch ihre Krankheit so sehr ans Herz gewachsen und ich schäme mich nicht dafür, dass ich jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, schon wieder heule.
Bald ist sie angekommen und wird Lady Lala, meine arme Maus, Otto, Oskar und alle anderen Wellis treffen, die im Regenbogenland vereint sind ohne Schmerzen, ohne Leid.
Habe mir erlaubt, mal ein paar Bilder anzuhängen. Auf dem zweiten Bild sieht man auch Lady Lala, die auch schon im Regenbogenland wohnt.