Hallo Wellensittich-Liebhaber,
ich bin Dave, 28 Jahre alt. Ich hatte damals als Kind oft mit Vögeln, speziell Wellensittichen zutun, woraus eine Sympathie zu diesen Tieren entstand. Heutzutage, nach vielen Jahren der ruhenden Leidenschaft, ist sie wieder da. Kein Wunder seit einem Monat sind die Sittiche nach einem Besuch in einem Zoogeschäft in meiner Wohnung wieder präsent.
Hier ein Bild:
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Nach dem Recherchieren vieler neuer Fragen und dem Erweiterungsbedürfnis des eigenen Wissens bin ich natürlich schnell bei Euch gelandet und bin nun auch "an Board" und hoffe auf vielen neue Bekanntschaften und Tipps.
Und nachdem ich selbst viele Informationen und Beratungen in diesem Forum erhalten konnte, will ich meinen ersten Beitrag gleich mit einem von mir entwickelten Tipp kombinieren. Sicher ist das nicht für jeden Halter nützlich oder absolut geeignet. Aber mir und der Situation mit meinem weißen Vogel hat es sehr viel Nutzen gebracht.
Mir war bei diesem kleinen Vogel sehr wichtig, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen schnell an Frischkost gewöhnt. In der Anfangszeit war sogar Kolbenhirse, (das symbolische Rumpsteak eines jeden Sittichs) kein Grund etwas anderes auszuprobieren, als das normale bekannte Futter.
Es war eine kleine Herausforderung herauszufinden, was ihm gut schmeckt, damit er an die wichtigen vielen Inhaltsstoffe herankommt, die das normale Futter nicht bieten kann.
Wie kann man langfristig ohne großen Aufwand täglich die Zufuhr wichtiger natürlicher Vitamine sicherstellen, wenn der Vogel kaum auf Frischkost steht? Genau vor dem Problem stand ich, bei meinem weißen Täubchen. Möhren wollten nicht angenagt werden, Äpfel existierten eigentlich gar nicht.
Gerade bei dem schwächlicheren Vogel, bei dem ich aus gesundheitlichen Gründen so schnell wie möglich eine regelmäßige Zufuhr der wichtigen Inhaltsstoffe in Gemüse und Obst erreichen wollte, probierte ich diverse Techniken aus, um ihn zu seinem Glück zu verhelfen.
Denn gerade er war ziemlich engstirnig eingestellt und entschied sich lieber für die Gewohnheit, als für den Mut irgendetwas auszuprobieren. Und wenn dann ein Gemüse oder eine Frucht zu hart oder nicht so beschaffen war, wie das bereits anerkannte Körner-Futter, war es schon vorbei mit der Motivation.
Als ich dann las, dass besonders bei Brokkoli gekochtes Gemüse eher gemocht wird, nahm ich ein Röschen aus einem Brokkoli-Tiefkühlbeutel, garte es in der Mikrowelle und bot es meinem scheinbar wählerischen Flügel-Freundchen mit Hirse-Körnern berieselt (als Interessewecker) an.
Da war es um ihn geschehen. Gekocht und noch leicht warm, und der Vogel bürgt mit seinem Nam’n!
Ja, es hat ein bisschen was von Baby-Gläschen. Doch wer würde seinem Baby das Gläschen verwehren, wenn es sonst noch nichts essen kann/will?
Daher mein Tipp: Sittich-Hipp!
Jetzt kann man aber nicht ständig Kleinstportionen täglich kochen. Da diese zudem auch leicht verderben, würden sich größere Portionen auch kaum lohnen. Klar kann man diese einfrieren, nur wie dann täglich so viel wie gewünscht aus einem gefrorenen Masseklotz teilservieren?
Da kam mir eine Idee, zu der mich ein bekannter Spinat-Hersteller inspirierte und aus der ich ein Rezept entwickelte, das ich mit Euch (besonders den ähnlich Betroffenen) teilen möchte.
Zutaten (Reihenfolge gleichsam Mengenangabe absteigend):
Ein Bund frische Karotten, Paprika rot und grün, Blumenkohl, Brokkoli, Kürbiswürfel, eine Prise Wellensittichfutter, eine Prise Haferflocken, etwas Basilikum
Diese Zutaten werden, nachdem das Gemüse (mit Küchenmaschine) feingeraspelt wurde, in wenig Wasser gedünstet. Aber nur so lange, bis das Gemüse halbgar ist, wie man es von vielen Wok-Gerichten kennt. Die Karotten, die ja am meisten Zeit zum Garen benötigen, müssen noch „crisp“ sein. So hat der Vogel noch etwas „körniges“, mit dem er schnabelgerecht arbeiten kann.
Anschließend wird die komplette Masse in einem Feinsieb oder Ähnliches so zerdrückt, dass überschüssiges Wasser heraustropft.
Randnotiz: Die daraus gewonnene Brühe bot ich meinem Vogel abgekühlt als Getränk an und schon diese kam sehr gut an.
Jetzt kommt der Konservierungsvorgang:
Wenn diese eintopf-artige Masse abkühlt ist, wird sie sogleich mit einem Esslöffel in Eiswürfel-Formen gestrichen. Diese werden sodann gefrostet. Nachdem sie tiefgefroren sind, werden die daraus hergestellten Gemüse-Würfelchen in einem geeignetem Behälter gesammelt.
Die wenigsten werden so viele Eiswürfel-Formen haben, dass sie die gesamte Masse sofort einfrieren können. Daher ist ratenweises Einfrieren eine gute Möglichkeit. Beim nach und nach alles in Würfel einfrieren darauf achten, die restliche Masse dabei im Kühlschrank stetig kalt zu halten.
Hat man alles in einem Behälter als Würfel eingefroren, hat man für lange Zeit Frischkost-Portionen für den täglichen Bedarf.
Man kann sie in der Mikrowelle schnell auftauen und lauwarm (nicht heiß) servieren, wenn die Vögel das mögen.
Ich lege auch gern den tiefgekühlten Würfel in den Napf. Das ist aber nur, wenn die Vögel nicht im Käfig sind und erst später „zum Essen kommen“.
Der Würfel taut relativ schnell auf und ist dann mit der Zeit so weich, dass der Vogel schon die Körner herauspicken kann.
Auf diese Weise wird bei Vögeln, die rohe Frischkost nicht so verlockend finden die regelmäßige Vitaminzufuhr ermöglicht. Gleichzeitig kommen sie auf den Geschmack der in dem „Gericht“ vorhandenen Aromen.
Ich hoffe, dass diese entwickelte Herstellungs-Technik zum Thema Frischkost einige Freunde findet, die sich inspiriert fühlen. Der Aufwand ist vielleicht einmalig etwas erhöht, aber in meinem Fall ist es d i e Lösung gewesen, die die praktische Aussicht auf abwechslungsreiche Ernährung bot. Die Mixtur gefällt meinem Vogel sehr und seine weißen Wangen sind nun schon gelb „carotiniert“ von der Schlemmerei.
Hier ein Bild, damit ihr Euch ein bisschen besser vorstellen könnt, wie praxisorientiert es denn wirklich ist.
Viel Spaß beim „Nachkochen“…
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