Thema: Bei meinem Wellensittichweibchen Merline wird ein Test auf PBFD/Polyoma gemacht

Hallo zusammen,

einige von Euch erinnern sich sicherlich noch an meine kleine Merline, das Vögelchen, welches verkrüppelte Schwanzfedern entwickelt. Der vk TA äußerte bei einer Begutachtung vor einiger Zeit den Verdacht auf Polyoma bzw PBFD.
Mittlerweile ist die Süße in der Jugendmauser und sieht bemitleidenswert aus. Am Schwanz zeigt es sich schon, dass auch die Steuerfedern nicht gesund nachwachsen, was ihr bisher nicht viel ausmachte, die Flügel waren noch intakt.
Seit einigen Tagen verliert sie nun auch die Schwungfedern in Massen, mit den wenigen "Fetzelchen" die noch dran sind kann sie nur noch flattern aber nicht mehr fliegen. Nachdem ich auch schon Schwungfedern mit verfärbten und verdrehten Kielen gefunden habe, vermute ich nun einfach das Schlimmste. Am kommenden Montag wird der Test gemacht.

Abgestürzt ist sie zum Glück noch nicht, sie scheint es zu wissen, dass sie nicht mehr fliegen kann. Leider wirkt sich das auch auf Calimero aus, er passt sich an und bleibt immer in ihrer Nähe. Weil ich weder auf 4 Vögel aufstocken, noch ein behindertengerechtes Umfeld bieten kann versuche ich mich langsam mit dem Gedanken "anzufreunden", Merline über kurz oder lang ein neues Zuhause suchen zu müssen... was mir sehr schwer fällt.

Leider kann bei einem viruserkranten Vogel dieser nicht immer nachgewiesen werden.
Doch wenn ein Vogel diesen in sich trägt, hat er ihn Lebtag lang, eine Heilung ist leider nicht möglich.

Wenn du sie weitervermitteln möchtest, sollte aber die Ursache abgeklärt werden.
Ein Leberproblem könnte man evt. ja sogar behandeln, dann könntest du sie ja auch behalten.

Deshalb würde ich nicht zu lange mit der Weiterbehandlung warten, eine Röntgenaufnahme ist ruckzuck gemacht, mein TA macht es ohne Narkose.

Du könntest auch nach einiger Zeit den Test wiederholen.
Ich habe auch schon gelesen, daß es ein sicheres Ergebnis gibt, wenn man gleichzeitig das Geschlecht bestimmen lässt, sozusagen als Absicherung, ob die Probe "bestimmungstauglich" ist. Kostet natürlich auch mehr, und kann trotzdem negativ ausfallen.

Halt uns doch auf dem laufenden.
Alles Gute!

Hallo,

selbst wenn der Test fünfmal gemacht wird und immer negativ ist, heißt das leider nicht unbedingt, dass die Kleine kein PBFD hat.

Dass sinnvollste ist, die Umgebung für Flugbehinderte zurecht zu machen, z. B. mit Leitern, Seilen, Abpolsterungen, und für eine gute Ernährung mit vielen federbildenden Stoffen zu sorgen. Dein vk TA kann Dir da sicher weiter helfen.

Es gibt Fälle, in denen das Federkleid wieder schön wird, aber es gibt auch Fälle, in denen immer mehr Federn nicht mehr oder nicht mehr richtig wachsen, bis hin zur völligen Kahlheit.

Wenn es kein PBFD ist, wird sich eine entsprechende Ernährung sicher bemerkbar machen. Wenn es doch PBFD ist und offenbar ausgebrochen, kann man leider auch keine Heilung bewirken.

Alle Tiere, die mit Merline in Kontakt kommen oder kamen, könnten dann Träger und damit auch Überträger der Krankheit sein, auch wenn ihnen selbst nichts anzusehen ist.

Ich hatte das auch gelesen, dass eine Heilung oder ein Verschwinden des ein oder anderen Virus nicht möglich ist, daher wunderte mich die Aussage des TA ein wenig. Meint Ihr, ich solle besser zu einem anderen gehen?
Oder ist gerade PBFD so unklar/wenig erforscht, dass man keine 100% Aussagen treffen kann? Und dumm, dass nicht mal der Test eine eindeutige Diagnose ermöglicht .
Auch wenn er dann wahrscheinlich ebenfalls Virenträger ist, Calimero mausert noch einwandfrei, er hat mittlerweile so ein üppiges Federkleid, dass er Merline was davon abgeben könnte. Andere Tiere habe ich nicht.

Vermutlich tue ich schon alles für die gute Ernährung der beiden, für die Federn gibt es täglich Aviconcept und ein Stück Salatgurke und ansonsten natürlich auch andere Frischkost. Kann ich noch was anderes anbieten?
Dazu muss ich sagen, dass ich das Aviconcept gebe, seit ich zum ersten Mal vor einigen Monaten mit Merline beim TA war, weil mir auffiel, dass ihre beiden langen Schwanzfedern nicht okay sind.
Das Gefiederbild ist leider seither nicht besser, sondern schlimmer geworden, mittlerweile sind alle Schwanz- und Steuerfedern betroffen. Wie das Gefieder an den Flügeln nachwächst, kann ich noch nicht sagen, man sieht noch keine Kiele.

Ich würde die Kleine natürlich gerne behalten, das Vermitteln wäre die letzte Option überhaupt. Kletterseile und Leitern wären kein Thema, nur hätte ich sofern sie dann mal gar nicht mehr fliegen kann, absolut keine Ruhe wenn ich bei der Arbeit bin. Und wie vertragen sich ein Flieger und ein Nichtflieger? Kann das gut gehen?

Falls mein TA das Röntgenbild mit Narkose macht (ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das anders gehen soll, der Vogel zappelt doch ), wie lange muss ich von einer zur anderen Narkose warten?

Die Helferin zieht sich Schutzkleidung und -handschuhe an, "zieht" etwas die Flügelchen auseinander-schwupps, ist das Bild fertig

Ich habe auch einen PBFD-Welli im Schwarm unter 4 Fliegern (o.k. Billy hat Arthrose, ist aber doch noch viel beweglicher).

Ich habe rund um den Käfig Schaumstoff auf den Boden zugeschnitten, alte Leinentücher oder Bettbezüge drauf, die bilden keine Schlingen und können bei 60 Grad gewaschen werden.
Leitern überall hin, Kletterverbindungen usw. ,der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Beim Runterklettern mögen sie es allerdings nicht so steil, kopfüber hüpft meine Diva nicht (mehr), weil sie eben kaum noch Federn an den Flügeln hat, um auszubalancieren.

Achso, na dann könnte das ja ohne Narkose gehen , Merline ist auch sehr ruhig, wenn man sie hält. Calimero hingegen schreit dabei wie am Spieß. Ich frag die Woche jedenfalls wegen weiterer Untersuchungen beim TA an, hatte ich mit ihm auch so abgemacht.

Wie geht es denn Deinem PBFD-Welli? Konnte bei ihr das Virus nachgewiesen werden?
Das mit den Schaumstoffmatten um den Käfig herum ist eine gute Idee. Ich seh mich nun erst mal nach so einer Hängebrücke um, mit welcher ich den Käfig und das Sitzseil, welches unter der Decke hängt, verbinden kann. Vielleicht kann ich Merline damit dazu bewegen, das Käfigdach wieder zu verlassen.

Hallo,
bei unserem Clayde (eigentlich unserer) wurden Circoviren festgestellt, ihr fehlen Federn an einem Flügel. Sie ist nur bedingt flugfähig aber sonst genau so wie es sich für ein Mädchen gehört....zickig , da es ja mit dem Fliegen nicht klappt gehen sie halt überall hin, sonst sind beider aber putzmunter und wir hoffen dass es lange so bleibt und wir noch 4 PBFD (2 Hähne und ein Pärrchen) finden. Dann ist in der Voliere der (Fussgänger)Teufel los.


Gruss
Sven

Ja, bei meiner Diva wurde positiv getestet.
Der dritte (!) TA hat endlich meinem Drängen nachgegeben und den Test gemacht, die beiden anderen vorher faselten schlichtweg dämliches Zeug.
Man macht halt so seine Erfahrungen.
Das Federkleid wird eben immer schlechter, anfangs fehlten nur die langen an den Flügeln und am Schwanz, dann die anderen längeren. Eine ganze Zeitlang hatte sie wenigstens noch dichtes Grundgefieder, was aber im letzten halben Jahr immer schütterer wird.
Ich merke auch, daß sie vom psychischen her immer weniger belastbar wird, deshalb versuche ich sie so wenig wie möglich zu nehmen, im Käfig wird nur das nötigste verändert usw.
Meine Meinung ist einfach, daß es auch bei dieser Krankheit verschiedene "Schweregrade" gibt. Das kommt vlt. auch darauf an, in welchem Alter sie angesteckt werden. Gleich im Nest sollten es ja die wenigsten überleben, und später ....

Der Rest meines Trupps zeigt von den Federn her absolut keine Symptome, Kenny wurde positiv getestet, er kam mit einer schwer infizierten Henne zu mir.
Er hat wunderschönes Federkleid, genauso wie die anderen, mausern auch problemlos.

Auf dem ersten Bild Kenny und seine Frau Lily nach ihrer Ankunft, Lily lebt leider nicht mehr. Auch bei ihr wurden die Federn noch weniger als auf dem Bild. Das zweite Bild zeigt die beiden Damen, vorne Diva, die mittlerweile auch viel schütterer befiedert ist.

@svengluepi: Finde ich toll, daß du diesen Vögeln ein Zuhause geben willst.

Naja, von "wollen" würde ich nicht reden, es ist ja auch nur aus der Not heraus. Wir würden natürlich auch am liebsten gesunde und im vollem Federkleid fliegende Wellis haben. Nun haben wir aber die beiden (auch noch ins Herz geschlossen) und werde das Beste für die Federbälle daraus machen. Solange sich die Wellies "wohl" fühlen sollen sie es auch gut haben. Ich find es immer traurig dass so mancher sein Tier abgibt nur weil es nicht mehr richtig funktioniert.

Lg
Sven

ps.
wir lieben die beiden Zicken so wie sie sind, auch wenn es sich etwas ander liest und werde alles tun damit es ihnen gut oder besser geht

Zitat von Nepenthe

Wie alt sind Eure PBFD-Wellis, bei welchen die Krankheit ausgebrochen ist? Und wurde das Federbild von Mauser zu Mauser schlechter oder kann man dahinter kein System entdecken?
Alles Gute für die kleinen Fußgänger

Im März wird es 3 Jahre, daß ich meine Diva habe, sie wird also jetzt bald 3 Jahre alt.
Bei Lily wusste ich es leider nicht, ich hatte sie ja zusammen mit Kenny aus dem Tierheim.

Ein System kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen, es ist eher ein schleichender Federverlust, den man oft erst wieder bemerkt, wenn man mehrere Wochen alte Bilder ansieht. Oder wenn ich jetzt z.B. Bilder von vor 6 Monaten anschaue, merke ich erst wieder, wie die Federn weniger geworden sind.

Es gibt Neuigkeiten.
Merline wurde mittlerweile sozusagen komplett auf den Kopf gestellt, gestern bekam ich die Ergebnisse. Ihre Blutwerte sind vollkommen normal, zudem ist ihr ein Stückchen Haut entnommen und histologisch untersucht worden. Es fanden sich weder Viren noch Bakterien noch Parasiten, sondern eine Ernährungsstörung des Gefieders, Ursache unbekannt.
Der vkTA vermutet ein genetisches Problem, womöglich ausgelöst durch Inzucht.

Helfen kann man ihr somit leider nicht, sie bekommt nun zusätzlich zum Aviconcept noch ein zweites Präparat zur Nahrungsergänzung. Nun ist es auch gut, ich werde ihr keine weiteren Untersuchungen mehr antun, sondern versuchen, ihr das vermutlich kurze Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Ich habe "umgebaut" und die Dachterrasse des Käfigs über ein biegsames Seil mit dem Spielplatz an der Zimmerdecke verbunden. Sie hat schnell verstanden, dass sie nun alles zu Fuß erreichen kann und hat sichtlich Spaß am Rennen (ich habe nicht gewusst, dass ein Welli so schnell flitzen kann), Klettern und Hüpfen. Merline kommt mir seither auch wieder aktiver vor, denn als sie die Flugfähigkeit immer mehr verlor wollte sie den Käfig nicht mehr verlassen.

So sieht Merline nun aus (die hochstehenden Federn am Kopf sind von der Biopsie, sollen sich laut Arzt nach einiger Zeit wieder hinlegen oder vielleicht auch nicht...)
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