Hallo liebe Welli-Gemeinde,
vor ein paar Monaten habe ich über den plötzlichen Tod unserer Lilly berichtet. Unser Barny musste nicht lang allein bleiben, denn schon bald setzte ich ihm den kleinen Shelly dazu. Sie haben sich super verstanden, sind viel rumgeflogen, waren total aktiv und Shelly wurde schnell handzahm. Er hatte es sich denke ich von Barny abgeschaut, dass ich keine Gefahr bin und man auf der Hand Futter bekommt.
Dann haben wir den beiden noch einen neuen Käfig gekauft – eine Villa Casa 90. Ein toller Käfig, fanden auch die Wellis.
Nun ist im Dezember leider Barny verstorben. Es ging ihm nicht gut, er hatte Durchfall und war plötzlich ganz ruhig und immer aufgeplustert (saß aber noch auf dem Ast und hat auch gefressen und kam auf die Hand). Durch die Erfahrung mit Lilly, habe ich ihn sofort geschnappt und bin zum Tierarzt gefahren. Da Lilly in der Praxis des letzten Tierarztes (angeblich DIE Experten für Vögel in Wien) verstarb und diese Praxis auch sehr weit weg ist, entschied ich mich zu einem anderen Arzt zu gehen. Hier um die Ecke ist eine Ärztin, auf deren Tür steht, dass sie sich auch mit Vögeln auskenne. Ich rief vorher an und fragte, ob ich mit Barny vorbei kommen könnte – wahrscheinlich ein Fehler…
Sie hatte nichts anderes im Kopf als die Diagnose Psittakose. Sie nahm Kotproben und gab Barny eine Spritze mit einem Breitbandantibiotikum, wobei sie ihn verletzte (Er verlor ein paar Tropfen Blut). Danach übergab er sich. Ich nahm ihn wieder mit heim. Er war auf einmal total kraftlos (zuvor war er ja noch „relativ“ fit) und starb innerhalb der nächsten 10min vor meinen Augen.
Ich schickte seinen Leichnam in ein Labor. Die Sektion und histologische Untersuchung ergab, dass er bis auf einen leicht gereizten Darm nichts hatte. Alle Organe okay, KEINE Psittakose (!), guter Erhaltungs- und Ernährungszustand. Na ja… Er ist dann wohl an dem Stress, vielleicht der Medikation (?), vielleicht an der Verletzung, aber auf jeden Fall am Besuch bei einem nicht grad sehr vogelkundlichen Tierarzt verstorben…
Er war der tollste Wellensittich den ich kenne. So aufgeweckt, interessiert, zutraulich und cool. Er fehlt mir total.
Ich habe Shelly nun wieder einen neuen Freund an die Seite gestellt. Fridolin, ein blauer Halbstandart aus dem Zoo Schönbrunn. Er ist schon einen guten Monat bei uns.
Die beiden verstehen sich gut. Putzen sich, Füttern sich, plaudern miteinander. Aber alles ist jetzt anders. Sie kommen nicht mehr aus dem Käfig raus (Wenn ich zu Hause bin, dann ist die Käfigtüre immer offen. Es gibt einen Vogelbaum und noch andere Spielplätze, die vorher immer genutzt wurden). Sie haben zwar scheinbar keine Angst vor mir, wollen aber auch nicht so recht auf die Hand. Wenn ich ihnen Futter reinstelle, dann gehen sie erst nach eine Weile dran (Früher haben sich Lilly, Barny, Shelly sofort aufs Futter gestürzt). Außerdem sind sie die meiste Zeit total inaktiv. Irgendwie sind es die totalen Langweiler, was mich auch ein bisschen zur Verzweiflung bringt, da ich es vorher so schön fand, wie die Vögel hier rumgeflogen sind und wie sie auch mit mir interagiert haben. Ich weiß nicht, was ich mit den beiden machen soll?!? Leider kann man sie ja nicht zu ihrem Glück zwingen. Ich habe schon überlegt einen dritten Hahn dazuzusetzen.
Was meint ihr? Winterdepression (es ist eine Vogellampe überm Käfig)? Oder ist Fridolin einfach ein „Langweiler“ und zieht Shelly mit runter?
Noch eine Sache würde ich gern mal wissen. Habe ich nur Pech oder werden eure Wellensittiche auch nicht sehr alt? Lilly und Barny waren ja noch nicht mal ein Jahr alt und ich rechne täglich damit, dass so etwas wieder passiert…
Bis dahin, Beste Grüße
Sebastian (& Co.)