Thema: Motivierte, unerfahrene Halterin ist spontan an behinderten Welli geraten...

Hallo,
mir ist gestern ein behinderter Welli zugeflogen und nun stehe ich vor so einigen Hürden...
Der Kleine hat einen Hüftschaden, sodass seine Beinchen rechts und links vom Körper abstehen und er nicht richtig sitzen und laufen kann. Ich habe im Forum schon so einige Hilfen gefunden, da ich aber keine Ahnung von Wellis habe, würde ich gern noch einmal ein eigenes Thema eröffnen.
Ich habe schon versucht, den Käfig etwas behindertengerecht zu gestalten: Futter und Wasser auf dem Boden, ausgepolsterte Liegeecke, sehr dicke Zweige und später werde ich noch kleine Kissen für ihn nähnen und eine Etage einbauen ( allerdings sitzt er ja zur Zeit nur in einem Übergangskäfig ).
Da er sich durch seine Behinderung ein wenig vollkotet, habe ich ihn heute morgen mit lauwarmen Wasser gewaschen- das fand er allerdings nicht so gut, aber alleine wollte er auch nicht baden (ich habe ihm eine flache Schale angeboten). Wie macht ihr das bei euren Tieren? Ich habe auch irgendwo gelesen, dass man die Füßchen besonders pflegen muss. Was muss ich tun!?

Ich hoffe natürlich, dass sich der Besitzer bald meldet, da es sich bei dem Welli um einen sehr gut versorgten Gesellen handelt, der vermutlich mit viel Liebe aufgezogen wurde. Sollte er ABER bei mir bleiben, brauche ich einen behindertengerechten Käfig, sowie einen Partner... und dafür brauche ich euch!
Habt ihr so ein Tier schon einmal vergesellschaftet? Kennt ihr vllt jemanden, der einen "Behindi" (ca. ein halbes Jahr alt) abzugeben hat!?

Also ALLE Tipss, Tricks und Kniffe zu mir

Ganz liebe Grüße

Natalie

Hallo Natalie,

mein Konrad sieht genau so aus - beide Beine stehen seitlich ab, eines wurde leider auch noch zweimal gebrochen, so dass es eher senkrecht hoch steht. Konrad ist jetzt fast acht und kommt prima damit zurecht. Falls du ihn behalten solltest, ist das zentrale ein Käfig, der komplett quervergittert ist, damit er klettern kann, Längsgitter schafft er nicht. Wellis sitzen gerne hoch, d.h. er braucht Sitzbrettchen, vorzugsweise in den Käfigecken angebracht, damit er sich auch mal dagegen kuscheln kann bzw. einhängen und dabei geschützt ist. Der Käfig sollte selbst nicht zu hoch sein, damit er nicht aus zu großer Höhe runterplumpst. Ich habe meine Voliere mit Wellpappe als Polsterung ausgelegt, oder du nimmst Handtücher und legst dünn Papier drüber. Kein Sand, kein Grit, keine Einstreu auf den Boden, denn er fällt dann flach auf den Bauch und kann sonst leicht was ins Auge bekommen.
Es ist nicht notwendig, einen ähnlich behinderten Partner zu besorgen - mein Konrad hat einen völlig gesunden Partner und das klappt prima, obwohl Konrad nicht mal fliegen kann.
Sehr dicke Sitzstangen sind nicht so gut, weil er da nicht drumfassen kann und abrutscht, Konrad mag am liebsten dünne und gedrechselte, weil er da besseren Grip hat als auf Naturholz, das ist oft zu glatt. Aber da musst du auch ausprobieren, womit er zurecht kommt und womit nicht.
Mein Konrad ist als Jungvogel auch geflogen, da ihm die Landung aber immer große Probleme gemacht hat, hat er das Fliegen irgendwann eingestellt udn klettert jetzt nur noch.
Näpfe mag meiner am liebsten so groß, dass er sich beim Fressen bäuchlings rein legen kann.
Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein - wenn du noch Fragen hast, melde dich.

LG, Petra

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Hallo Natalie,

ich wasche meinen Konrad eigentlich gar nicht - er hängt den Großteil des Tages im Gitter und kackt dann eben runter oder er sitzt mit einem Bein auf der Stange und hat das andere ins Gitter gehängt. Schlafen tut er auf einem Brett, das kackt er natürlich voll, aber er selbst bleibt sauber. Wenn er mal durch was durchrobbt, wasche ich ihn schon ab, aber das kommt sehr selten vor.

Eigentlich kann ich mir bei der Behinderung nicht vorstellen, dass dein KLeiner lange draußen war, aber das hat ihn sicher müde gemacht - wenn der Kot komisch aussehen sollte und er nicht fressen will und nur schläft, kann er sich natürlich auch was eingefangen haben und müsste zum TA. Aber ansonsten ist es auch nicht ungewöhnlich, dass er zwei Stunden nur liegt und sich putzt - Wellis schlafen auch tagsüber öfter mal und er ist sicher noch erschöpft von gestern.
Hamsterkäfig ist zwar schön quervergittert, aber natürlich sehr klein - da müsste man schauen, was der Kleine für ein Bewegungsbedürfnis hat...zum schlafen und sich zurückziehen würde es sicher reichen. Wenn der andere Vogel dann aber nicht so behindert ist, wird es schon schwierig.
Konrads Partner fliegt schon seine Runden, kommt dann aber immer wieder zu Konrad zurück, setzt sich zum Fressen oder Dösen zu ihm, sie füttern sich auch, das klappt gut - bei mir sind es aber auch 15 Wellis, teilweise behindert, teilweise fit, so dass eigentlich alle mal irgendwie miteinander schnäbeln und Kontakt aufnehmen.

Wegen den Füßen - da müsstest du schauen ,ob er es z.B. schafft, mit einem oder vielleicht beiden Füßen um eine Sitzstange zu kommen - falls ja, kann er wegen der Schräglage eben Druckstellen an den Beinchen kriegen. Bei KOnrad habe ich da nichts machen müssen, da hatte er nie Probleme, aber das ist eben je nach Abstehwinkel verschieden.

LG, Petra

Hab gerade gesehen, dass das gleiche Thema auch unter "Zugeflogen" behandelt" wird und Mucki die Lage mit den Spreizbeinchen ähnlich sieht wie ich. Vielleicht kann man die beiden Themen zusammenführen?