Thema: Mein Spatzi - ein Clown

Spatzi ist nicht mehr, er war fast 8 Jahre alt und ein Clown vor dem Herrn. Ich will ein paar Lachnummern hier schreiben, um ihm zu gedenken.

Nur Blödsinn im Kopf, am liebsten hinter der Gardine die Tapete abknabbern. Wenn ich die Gardine zurückziehe, glaube ich bei den Assis zu wohnen. Da ist kaum noch ein Fitzelchen dran. Spatzi kannte das Wort "NEIN" sehr genau. Deshalb veranstaltete er seine Werke nur, wenn keiner im Raum war. Er kletterte hinter die Gardine und freute sich seiner Schelmereien. Wenn einer den Raum betrat, kam er oben an den Falten der Übergardinen zum Vorschein und schaute unschuldig drein. Geholfen hat der Spatzi-Schreck. Ein bunter Staubwedel, vor dem Spatzi deutlich Respekt zeigte. den habe ich am Aufzugpendel der Übergardine befestigt mit Klebeband. Gäste fragten sich immer, was das für ein ungewöhnlicher Raumschmuck ist.

Er hing auch manchmal mit dem Schnabel an der Lampe. Mit etwas Schwung gelangte er an die Halterung, die halbkreisförmig an der Decke lag. Dort hielt er sich mit dem Schnäbelchen fest und ließ alles los. Die Beinchen, die Flügel hängend, baumelte Spatzi an der Deckenleuchte. Ein Bild für die Götter.

Einmal war Spatzi verschwunden. Doch konnte er aus dem geschlossenen Raum nicht entkommen. Wo war er nur? Der Käfig stand auf einem Bistrotischchen mit einem Fuß aus Gusseisen, recht schön verschnörgelt. auf dem Tisch lag einen Papierdecke und darauf stand der Käfig. Mausi saß am Rand und versuchte unter den Tisch zu schauen. Ich folgte seinem Blick. Ja mei, da hing der Spatzi an der Tischhalterung. Er hat sich am Zipfel der Decke bis an den Fuß geschwungen und dann dort festgekrallt. Das war sein neuer Trick.

Im Rahmen einer Baumaßnahme haben wir eine Zwischendecke eingezogen. So entstand zwischen der Decke und der Gardinenleiste ein kleiner Spalt, durch den er in die Zwischendecke gekommen wäre, hätten wir das nicht rechtzeitig verhindert. Mausi war gleich mit von der Partie. Erst mal gucken, was im Spalt los ist und den Kopf reinstecken. "Nein" hat da auch nicht mehr viel geholfen. Wir mussten mit Leisten den Spalt verschließen, weil die kleinen Racker zu neugierig wurden.

Den Popo an der Heizung wärmen, das ist toll. Aber die Tapete darüber abknabbern, war noch viel toller. Was Spatzi kann, das kann Mausi auch. Täglich über den Heizkörper laufen und das Köpfchen reinstecken, dann noch Tapete knabbern, unschlagbar. Wir hefteten ein Blech hinter den Heizkörper. Irgendwie haben die beiden es geschafft, das Blech etwas herunter zu schieben, um wieder an die Tapete zu gelangen. Nein, man kann wirklich nicht sagen, dass Wellis dumm seien.

Spezialität war das Spielen mit einem Wollknäuel. Schön auf dem Rücken liegend, wie ein Kätzchen. Das Knäuel mit den Krallen festhalten und reinbeißen. Tollll.

Das morgendliche Ritual gibt es nun nicht mehr. Abwechselnd von der heruntergelassenen Käfigtür zur Türklinke. Spatzi auf der Türklinke, Mausi im Anflug. Mausi auf der Türklinke, Spatzi im Anflug. So ging das täglich eine Stunde lang. Spatzi spiegelt sich im Messingtürblatt, dann wieder Mausi. Am besten dem Spiegelbild darin noch Futter anbieten, Warum frisst der Dämlack nicht?

Mausi ärgern, Spitze. Sobald Mausi nicht hinguckt, schnell am Federchen zupfen. Am liebsten am Schwänzchen. So kann Mausi keinen Schönheitspreis mehr gewinnen, mit zotteligem Schwanz. Und dann schnell weggucken. "Ich wars nicht", meint Spatzi.

Das Bad ist ein schöner Spielplatz mit geringen Unfallrisiko. Dort bleiben Sie auch mal, wenn wir ein paar Tage weg sind. Am liebsten im Spiegelschrank sitzen, da gibt es ne ganze Kolonie. Um die Tapeten und den Unterputz am Fenster zu schützen, haben wir Styropur hinter die Gardinenstange geklemmt. 3 Tage später, gab es Schnee im Bad.
Eine dicke Styropur-Flusen-Schicht. Knabberspaß für 2 verrückte Wellis, kannste glauben.

Übrigens haben sie beide aus einer Nager-Flasche getrunken. Das hat den Vorteil, dass das Wasser über mehrere Tage frisch bleibt und nicht verdreckt werden kann. Sie haben sich schnell daran gewöhnt. Kleverchen Mausi hat es zuerst entdeckt.

Habt ihr auch so drollige Lachnummern? Dann schreibt sie schnell auf, wir haben auch gern Freude daran.

Hallo gvetter,

tut mir sehr leid, dass dein Spatzi gestorben ist.
Einen geliebten Welli zu verlieren ist immer schwer, aber ich finde es toll, wie du an ihn erinnerst.
Spatzi war ja wirklich ein Federchen mit Schalk im Nacken und ein neugieriger Kerl.

Tapete fressen meine zum Glück nicht an. *Schnell auf Holz klopft*
Aber so kleine Eigenarten hat ja jeder Welli.
Wenn ich so an meine Engelchen denke, dann fällt mir auch so einiges ein.

Wir haben einen gekauften Spielplatz auf unserem Wohnzimmerschrank.
Abends kommen wir nach Hause und der Schrank liegt voll mit Fitzeln. Wir uns gewundert woher das kommt.
Am nächsten Tag haben wir sie erwischt. Dämon und Niko saßen friedlich nebeneinander, Köpfchen runter gebeugt und haben die Rinde abgenagt.
Dämon und Sunny beim Schmusen.
Oder auch die Eifersucht von Dämon, wie er Niko immer wild flatternd von seinem Sunny verscheucht hat.
Und mein geliebter Silvester, wie er immer total happy war, wenn Niko mit ihm gebalzt hat.

Hach, sie sind einfach unvergessen, genau wie dein Spatzi es für dich sein wird.

Tröstende Grüße
Melanie

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Zitat von gvetter

Übrigens haben sie beide aus einer Nager-Flasche getrunken. Das hat den Vorteil, dass das Wasser über mehrere Tage frisch bleibt und nicht verdreckt werden kann. Sie haben sich schnell daran gewöhnt. Kleverchen Mausi hat es zuerst entdeckt.

Hallo gvetter,
ich habe noch was vergessen.
Auch wenn das Wasser nicht so durch Federstaub oder Kot verdreckt, so sollte das Wasser trotzdem jeden Tag gewechselt werden.
Am besten sogar zweimal täglich.
Es bleibt vielleicht so sauber, aber nicht frisch.
Im stehenden Wasser bilden sich Keime und es ist ein Nährboden für gefährliche Krankheitserreger, wie die Trichomonaden.

Viele Grüße
Melanie