Huhu Ihr Lieben,

nach einigen Wochen Forumsabstinenz melde ich mich zurück mit flauschigen Neuigkeiten.

Nachdem mein geliebter Muffin am 04. März ins Regenbogenland geflogen ist, war auch sein Partner Penelope (ja, Penelope ist ein Hahn) kreuzunglücklich. Bonnie und Bärti schnäbelten vor sich hin und Penelope war fünftes Rad am Wagen. Also war klar, Penelope braucht wieder einen Lebens- und Liebespartner an seiner Seite. Klingt zunächst nicht so schwer, entpuppte sich aber als große Herausforderung. Denn 1. kann Penelope mit Hennen nichts anfangen und 2. sollte es ein Wellifreund in möglichst gleichem Alter (5 Jahre +- 1 - 2 Jahre) sein. Natürlich wollte ich einem Tierheimwelli ein neues Zuhause schenken, aber in sämtlichen Tierheimen in NRW im Umkreis von 300 km war kein einsamer Wellimann zu haben. Nur Paare - damit wäre Penelope natürlich nicht geholfen. In einem weiteren Tierheim war die Homepage veraltet und der Wellimann war schon vermittelt, in einem anderen saß ganz frisch ein Fundvogel, der aber aus rechtlichen Gründen noch nicht zur Vermittlung freigegeben war. Aber in den meisten Heimen gab es keine Wellis. Natürlich habe ich es auch hier im Forum probiert, aber leider gab es keinen Wellimann im besagten Umkreis. Zoohandlung geht gar nicht, also telefonierte ich diverse Züchter ab. Schließlich fand ich einen und brauste hin.

Obwohl der Züchter von mehreren Hähnen am Telefon sprach in unterschiedlichem Alter, stellte sich heraus, dass nur noch ein Wellimann zu haben war. 8 Monate alt - recht jung. Da ich nicht mehr länger mit ansehen konnte, wie Penelope sich nach einem Schnäbelpartner sehnte, nahm ich den kleinen Zwerg mit. BOMMEL

Zuhause ging es dann in den Quarantänekäfig und wenige Tage später hatte ich einen Termin bei meiner vkTÄ zum Eingangscheck. Ihr fiel auf, dass Bommel recht schnell atmet und auch in den ersten Tagen mochte er gar nicht an das Futter gehen. Nur mit Kolbenhirse konnte ich den kleinen Zwerg locken und das auch am liebsten aus der Hand. Der Kot sah auch sehr flüssig und verfärbt aus. Verdacht auf Papageienkrankheit stand im Raum. Das hatte sich aber später als Fehlalarm herausgestellt - Gott sei Dank!!! In der Folgezeit war ich noch öfter mit Bommel beim Arzt, um die Atmung beobachten zu lassen. Inzwischen hat sich das auch erledigt. Vielleicht war Bommel nur extrem gestresst, so jung, erst in einer Außenvoliere mit anderen Wellis und nun alleine im Quarantänezimmmer. Seine Atmung ist mittlerweile genauso wie die der anderen Federchen.
Gesundheitlich also Freie Bahn zur Vergesellschaftung.

Ich habe die Voli komplett neu gestaltet, damit sich alle vier neu orientieren müssen und nicht einer "seinen" Stammplatz verteidigt. Den Quarantänekäfig hab ich dann mit offenen Türchen neben die Voli gestellt und Bommel ist direkt losgeflogen, um das Wohnzimmer zu erkunden. Wie selbstverständlich ist er später dann in die Voli geflogen.
Obwohl Bärti ein sehr "heißer" Wellimann ist, der alles bebalzt, was nicht bei drei auf der Schaukel sitzt, hat er sich an Bommel als eine Art "großer Bruder" genähert. Er hat ihm gezeigt, dass der Welli nicht von Kolbenhirse alleine lebt und auch die angebotenen Körnchen und Obst und Gemüse durchaus ihre leckere Daseinsberechtigung haben. Bärti hat Bommel die coolsten Anflugstellen im Wohnzimmer gezeigt - seeeeehr knuffig. ABER Bonnie fand das nicht so witzig und war regelrecht eifersüchtig auf Bommel. Sie hat Bommel attackiert, sobald er auch nur annähernd in Schnabelweite war. Noch nicht mal auf der gleichen Stange durfte Bommel mit Bonnie sitzen. Penelope ignorierte den kleinen Bommel-Mann hartnäckig. Das ging dann 2 - 3 Wochen so weiter und ich hab echt gedacht, das wird nix mehr. Und dann plötzlich setzte sich Penelope neben Bommel und fing an, ihm die neuesten Nachrichten zu erzählen. Bommel war erst skeptisch und ist anfangs noch geflüchtet, aber Penelope blieb hartnäckig. Inzwischen sind die beiden ein Herz und eine Seele. Es gibt Kropfmüsli und ausgiebige Kraulstunden. Letztens hat Bommel sein Köpfchen um 180 Grad nach unten gedreht, damit Penelope auch ja überall kraulen kann. Ich war total hin und weg und konnte mich überhaupt nicht sattsehen. Bonnie ist inzwischen auch dahinter gestiegen, dass Bommel keine Gefahr zu ihrer Partnerschaft mit Bärti darstellt. Gestern abend saßen Bonnie und Bommel sogar friedlich gemeinsam auf der Schaukel. Ich bin sooooooo happy

Puh, jetzt hab ich einen ziemlichen Roman geschrieben - in der Kürze liegt nicht immer die Würze

Und nun wünsche ich Euch allen ein schönes Pfingswochenende