Thema: 3 Tage verreist - wie die Wellis füttern?

Hallo,

in 2 Wochen verreise ich für 3 Tage. Seitdem ich die Wellis habe, bin ich schon öfter mal 1 Tag weggewesen. Das ging problemlos. Diese Mal ist es gut 1 Tag länger. Wie versorge ich meine 4 Wellis am besten? Es ergibt sich diese Situation:

1. Ich kann keine Betreuung organisieren.
2. Der Käfig steht rund um die Uhr offen. Wenn die Wellist lust haben, gehen sie raus, wenn nicht, bleiben sie im Käfig.
3. Es gibt 4 Fressnäpfe und 1 Wassernapf im Käfig. Futter und Wasser wechsle ich normalerweise 2 Mal täglich.

Während der Reise bin ich am frühen Morgen des 1. Tages und am späten Abend des 3. Tages in der Wohnung und kann füttern und Wasser geben. Nur am 2. Tag sind die Wellis komplett allein. Ich dachte, ich gehe so vor:

1. Die Tür bleibt auf. Es ist noch nie was passiert. Im geschlossenen Käfig würden sie nervös werden.
2. Ich fülle die 4 Futternäpfe besser auf als sonst. Es kommt 1 weiterer Futternapf außen an den Käfig. Ich hänge 1 Hirsekolben IN den Käfig und 3 Hirsekolben AUSSEN an den Käfig.
3. Es kommt ein 2. Trinknapf außen an den Käfig. Dazu noch ein Wasserspender.

Das müsste doch reichen, oder?

Wahrscheinlich werden sie sich am 1. und auch noch 2. Tag den Bauch vollschlagen und am 3. Tag jammern, da nichts mehr da ist. Aber abends komme ich ja zurück.

Oder hat noch jemand eine bessere Idee? Wie gesagt: eine Pflege kann ich nicht organisieren.

vg - Tolstoi

Ich glaube nicht, dass die Wellis in drei Tagen verhungern oder verdursten könnten.
Aber mehr als zwei Tage, ohne dass jemand nach ihnen schaut, da könnte ich nicht ruhig schlafen. Was wenn einer krank wird, sich schwer verletzt, irgendwo steckenbleibt,... ? Und dann tagelang auf Hilfe warten muss.

Warum kannst du denn keine Betreuung organisieren? Wenn du keine verlässlichen Nachbarn oder Bekannte hast, die vorbeischauen würden, gibts doch zur Not auch Tiersitterdienste.

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ich würde sie ehrlich gesagt nicht so lange alleine lassen. alleine schon aus dem Grund, dass bei den momentan herrschenden Temperaturen unglaublich schnell im Trinkwasser sich Bakterien ansiedeln und vermehren können. Gerade bei solchem Wetter muss das Wasser jeden Tag zwei mal gewechselt werden. In deinem Fall würde das Wasser fast 3 Tage lang ohne Wechsel angeboten werden...
Auch beim Futter hätte ich Bedenken, da die Wellis nicht unter den schon entspelzten Körnern nach Futter suchen.

Wieso kannst du denn keine Betreuung organisieren, die wenigstens ein mal am Tag nach den Kleinen schaut?

glg Merle

Zitat von Elimi

... Warum kannst du denn keine Betreuung organisieren? Wenn du keine verlässlichen Nachbarn oder Bekannte hast, die vorbeischauen würden, gibts doch zur Not auch Tiersitterdienste ...

Zitat von Merle

... ich würde sie ehrlich gesagt nicht so lange alleine lassen. ... Wieso kannst du denn keine Betreuung organisieren, die wenigstens ein mal am Tag nach den Kleinen schaut? ...

Danke schon mal, aber ...

... das ist in Berlin offenbar schwieriger als in kleineren Städten. Einen Tiersitter kann ich jedenfalls nicht arrangieren. Mit dem Futter gäbe es also kein Problem. Bleibt noch das Wasser. Wenn ich es am 1. Tag um 07.00 Uhr frisch hinstelle und am 3. Tag um 21.00 Uhr wechsele, wäre es ca. 60 Stunden nicht frisch. Ich nehme übrigens nie Wasser, sondern immer reinen Kamillentee, vielleicht ist das schon etwas besser. Oder gibt es für solche Fälle ein Mittel, das man im Wasser auflösen könnte, damit es keimfrei bleibt???

vg - Tolstoi


PS: Okay, jetzt habe ich mich gerade noch telefonisch bei meiner Tierärztin erkundigt: Solche Pulver, die das Wasser keimfrei halten, gibt es wohl nicht. Aber wenn es unbedingt sein muss: Dann stilles Mineralwasser statt Leitungswasser nehmen - das ist schon mal weniger vorbelastet.

In Großstädten ist es doch viel einfacher, einen Tierbetreuer zu finden?

Hier in Wien gibt es sehr viele und Google zeigt mir auch für Berlin diverse Tiersitter-Agenturen an. Wenn nur am 2. Tag mal jemand kurz vorbeischaut, wäre das sicher auch nicht teuer.

Hallo,

ich würde meine Tiere nicht über so einen langen Zeitraum unbetreut lassen. Abgesehen von dem abgestandenen und verunreinigten Wasser, das sie trinken müssten, kann es ja immer auch zu unvorhergesehenen Situationen kommen, z.B. Nightfreight, Kollisionsunfälle im Käfig oder sonstiges, so dass man gegebenenfalls schnell reagieren muss. Mittlerweile bieten auch viele Tierheime Pensionsplätze an, falls die Betreuung eines Tieres nicht sichergestellt werden kann. Ist zwar auch nicht so toll, aber die Tiere werden versorgt und es wird nach ihnen geschaut.

LG

sweet4

Zitat von sweet4

Hallo,

ich würde meine Tiere nicht über so einen langen Zeitraum unbetreut lassen. Abgesehen von dem abgestandenen und verunreinigten Wasser, das sie trinken müssten, kann es ja immer auch zu unvorhergesehenen Situationen kommen, z.B. Nightfreight, Kollisionsunfälle im Käfig oder sonstiges, so dass man gegebenenfalls schnell reagieren muss. Mittlerweile bieten auch viele Tierheime Pensionsplätze an, falls die Betreuung eines Tieres nicht sichergestellt werden kann. Ist zwar auch nicht so toll, aber die Tiere werden versorgt und es wird nach ihnen geschaut.

LG

sweet4

Ja, aber Unfalle können auch passieren, wenn ich morgens aus dem Haus gehe und abends wieder komme. JEDE Eventualität lässt sich nicht ausschließen. Und bei Tierpensionen bin ich auch skeptisch. Wer weiß, mit was für Keimen und Ungeziefer ich sie da wieder abhole. Hier bei mir können sie sich nichts einfangen.

Jetzt kommt mir aber noch die Idee, den Trinknapf schon mal ein paar Tage vorher wegzunehmen und durch 3 oder 4 Wasserspender zu ersetzen. Das verunreinigt dann nicht so schnell und die Vier können sich dran gewöhnen.

Frag doch mal einen lieben nachbarn. Oder hast du nicht eine liebe omi im Haus, oder Freunde bzw. Familie, die das machen können. Ist ja nur Futter und wasser wechseln.

lg
mandy

Zitat von sweet4

... Es macht keinen Unterschied, ob die Tiere abgestandenes und verkeimtes Wasser aus einem Edelstahlnapf trinken oder aus einem Wasserspender. Abgesehen von der "kulinarischen" Zumutung (wer möchte in der Hitze schon gerne abgestandenes Wasser trinken), ist es auch gesundheitsgefährdend ... Eigentlich ist die Sache doch klar. Im Haushalt lebende Tiere können sich nicht selber helfen und müssen betreut und versorgt werden. Wo man selber die Betreuung nicht übernehmen kann, muss man für eine Betreuung sorgen. ...

Naja, ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob sie aus einem Napf trinken, in den zuvor ein Häufchen gefallen ist, oder aus einem Wasserspender, wo nichts reinfallen kann.

Wenn ich dann Mineralwasser nehme und daraus Kamillentee koche, dann sind da, im Gegensatz zu sonst, auch erstmal keine Keime drin. Ich denke, in der freien Natur trinken sie im Extremfall auch mal aus einer Pfütze, solche Sensibelchen sind es auch wieder nicht.

Und bei der Sittichbetreuung geht es mir nicht ums Geld. Nur ich verreise doch nicht und gebe vorher wildfremden Menschen meine Wohnungsschlüssel in die Hand. Sowas kann man hier in Berlin nicht machen. Außerdem: Die Wellis haben Freiflug rund um die Uhr. Wenn die Betreuung ein wenig schusselig ist, kommt sie in die Wohnung, macht zum Lüften erstmal die Balkontür auf - und schon sind die Wellis weg. Nee, das Risiko ist mir doch zu groß.

Naja, trotzdem danke für die vielen Hinweise. Ich werde das Beste aus der Situation machen - das Beste im Sinne der 4 Wellis.

Zitat von Tolstoi

Wenn ich dann Mineralwasser nehme und daraus Kamillentee koche, dann sind da, im Gegensatz zu sonst, auch erstmal keine Keime drin. Ich denke, in der freien Natur trinken sie im Extremfall auch mal aus einer Pfütze, solche Sensibelchen sind es auch wieder nicht.

Wenn man Mineralwasser und Kamillentee drei Tage lang stehen lässt, dann ist die Flüssigkeit ebenso verkeimt. Außerdem sollte man Wellensittiche kein abgekochtes Wasser wie z.B. Tee anbieten, denn ein Großteil der Elektrolyte ist darin zerstört. Elektrolyte sind aber notwendig um den Wasserhaushalt zu regeln und den Kreislauf zu stabilisieren. Aber wie mir scheint, macht es wenig Sinn, wenn ich hier weiter schreibe.

LG

sweet4

danke corinna,

meine erste eingebung war doch einfach mal hier im forum zu fragen...


und an tolstoi,

klar gibt man ungerne wildfremden einen schlüssel, aber deine nachbarn kennst du doch, oder? ich habe auch 3 jahre in berlin gelebt. zwar hatte ich da keine haustiere, aber im zweifelsfall hätte ich immer mindestens 2 nachbarn mit tieren gehabt, die ich hätte fragen können. ich selbst habe auch viele nachbarstiere gesittet. abgesehen von freunden und familie, die das in meinen augen auch übernehmen können. allerdings wäre jemand hier aus dem forum natürlich der hauptgewinn, vogelkundig, vorsichtig was das entfliegen anginge und ja nicht so ganz fremd. was die hilfe hier im forum betrifft habe ich bisher nur gute erfahrungen gemacht, egal ob schriftlich, telefonisch, persönlich oder auch schonmal per post. ich finde es richtig und wichtig nicht jedem dahergelaufenen menschen zu vertrauen, aber manchmal neigen wir heutzutage auch zu zuwenig vertrauen. musst du denn spontan beruflich weg? natürlich muss ich mir bei familie und freunden anhören dass ich es übertreibe, aber ich habe für unseren urlaub, der 6 tage dauern wird, jeweils für morgens, für abends und für den fall dass spontan schlechtes wetter ist für tagsüber jeweils einen sitter und einen ersatzsitter organisiert falls was mit dem sitter ist. so bin ich nach vier wochen, 2 monate vor antritt der reise gewappnet und beruhigt. alle beteiligten waren zur realen zeit mehrmals zum üben da (ein freund kommt morgens vor der arbeit, also war er dann auch immer um halb sechs hier). ausserdem hat noch eine nachbarin einen schlüssel für den notfall, zum beispiel wenn sie ungewöhnliche geräusche hört (unsere vögel haben einen eingegitterten balkon, sie weiss also wie sie sich "normal" anhören) oder falls es brennen sollte. klar kann man nicht alle eventualitäten abdecken, aber ich versuche so viele wie möglich zu bedenken. und ja, ich bin verrückt :-p. andernfalls wäre ich nicht weggefahren. beruflich ist das was anderes, aber zu meinem privaten vergnügen würde ich das nicht machen.

was das futter betrifft würde ich mir auch weniger gedanken machen. unsere sind bodenfütterung gewohnt. sie hat vor- und nachteile. ein vorteil ist die grosse fläche auf der sich das futter in einer dünnen schicht befindet. und sie sind es gewohnt um den teller herum im bhg nach körnern zu suchen (da die "besten" sachen natürlich immer zuerst alle sind). auch haben wir einige futtersuchspiele, die nicht nur beschäftigung sondern auch geschlossener lagerplatz sind (solange bis sie einer aufmacht und leert :-p)

auch wenn es schwer ist die worte so zu formulieren, schliesslich fehlt ja jedweder tonfall, so habe ich versucht dir keinen vorwurf zu machen, sondern nur zu beschreiben wie es mir geht um dich zum nachdenken anzuregen, ob dir nicht doch noch jemand einfällt, der einspringen kann. ausserdem spiegeln meine worte meine persönliche, subjektive meinung wider. und ich finde es von einigen vorrednern nicht fair scheinbar so vorwurfsvoll zu werden (wobei man da ja auch den ton nicht hat, wer weiss wie es gemeint ist). das möchte ich gerne noch einmal betonen. denn schliesslich hast du dich an uns gewandt weil dein bauch dir schon sagt dass es komplikationen geben könnte, sonst hättest du sie einfach alleine gelassen und keinen gedanken daran verschwendet. das zeigt ja dass du dir gedanken machst.

lg melanie

Ob man Leitungs- oder Mineralwasser verwendet, müsste ziemlich egal sein, wenn man daraus Tee macht (wird durchs abkochen desinfiziert). Allerdings enthält Tee eine Menge biologisches Material und ist dadurch viel verderblicher als normales Wasser.
Ich habe schon öfters eine Tasse Tee irgendwo vergessen und nach ein paar Tagen bei warmem Wetter war alles mit Schimmel überzogen.

Zitat von sweet4

Außerdem sollte man Wellensittiche kein abgekochtes Wasser wie z.B. Tee anbieten, denn ein Großteil der Elektrolyte ist darin zerstört. Elektrolyte sind aber notwendig um den Wasserhaushalt zu regeln und den Kreislauf zu stabilisieren.

Das ist mir neu, Elektrolyte sind doch chemische Verbindungen wie z.B. Kochsalz, die können doch nicht so einfach zerstört werden? Calcium und Magnesium fallen beim kochen zwar teilweise aus, aber ich dachte, die Osmolarität ändert sich dabei nicht gravierend, weil ja auch ein bisschen Wasser verdunstet...
Sogar destilliertes Wasser ist doch eigentlich (zumindest für Menschen) im Normalfall nicht schädlich. Nur bei starkem Schwitzen, Durchfall oder wenn man einfach zuviel trinkt bekommt man schnell mal eine Wasservergiftung, das passiert aber auch bei Leitungswasser.

Zitat von sweet4

Es gibt darüber im WP Magazin einen interessanten Artikel drüber, darin wurde von der Gabe von Tee abgeraten.
Eine weitere Quelle ist das Buch: Dr. Quinten "Ziervogelkrankheiten". Ulmer Verlag 2007. 2. Auflage, Seite 35.

LG

sweet4

ich glaube in der frage von elli ging es nicht um den tee, sondern um gekocktes wasser

Hallo Tolstoi,

Ich würde dir anbieten (nur wenn du möchtest!!!), kannst du die Wellis für die Tage vorbeibringen.
Allerdings kann ich ihnen keinen Freiflug gewähren, da ich keinen extra seperaten Raum habe.
Sie würden die paar Tage in meiner Küche stehen, um Kontakt mit meinen Wellis zu verhindern.
Keine Sorge, mein Herd ist mehr Deko u Ablagefläche als andere.
Dafür wäre die Futter u vor allem Wasserversorgung abgedeckt.
Optimal wäre dann für den Fall (aufgrund der Platzverhältnisse) sie paarweise in 2 Krankenkäfige zu setzen.
Kannst es dir in Ruhe überlegen, ob es was für dich bzw deine Wellis was wäre.

LG

Hallo Tolstoi,

nun hast du sogar die Qual der Wahl…

Ich würde mich sehr freuen, wenn du eines der Angebote annehmen würdest!

Deine Reise wäre bestimmt auch viel entspannter, wenn du deine Bande in guten Händen weisst.

Liebe Grüsse
Lena

Ihr Lieben!

Fast bin ich gerührt von so viel Hilfsbereitschaft. Eigentlich freut mich das sehr. Aber umso härter wird es jetzt wieder auf mich zurückfallen, wenn ich sage: Ich möchte für 2 Tage Abwesenheit keine Pflege und keinen Sitter. Wenn ich länger, 1 Woche oder so, verreisen würde, würde ich sie bei dem Tierhändler abgeben, wo ich sie mal hergeholt hatte, da hatte ich mit ihm schon drüber gesprochen. Seine Frau kuckt dann nach ihnen und sie stehen dort in einem eigenen Zimmer.

Nur in diesem Fall fahre ich am 1. Tag morgens weg, bin am 2. Tag nicht da und komme am 3. Tag abends zurück. Die Vögel sind nur 1 ganzen Tag allein. Dafür werden ich sie nicht in den Käfig sperren, mit einem (welchem?) Auto woanders hinfahren, sie dort per Hand in möglicherweise getrennte Käfige packen. Und wenn Sie langsam anfangen, sich daran zu gewöhnen, die gleiche Prozedur rückwärts. Davon würden sie nämlich mit Sicherheit Durchfall bekommen.

Sie bekommen jetzt am 1. Tag, wenn ich wegfahre, frisches, stilles Mineralwasser auf 4 Spender verteilt und wenn ich zurückomme, hänge ich abends wieder den normalen Trinknapf rein. So hatte es mir auch meine Tierärztin empfohlen. Die sagt auch, es sei zwar nicht perfekt, aber in dem Fall die beste Möglichkeit.

Sie leben dann ja bei offener Käfigtür in ihrem völlig normalen Umfeld, wie jeden anderen Tag auch. Sie sind ja auch so mal einen Tag allein, das stört die überhaupt nicht. Die können sich bestens beschäftigen. Und wenn ich nicht zu Haus bin und kein Licht anmache, gehen sie sowieso schon um 20.00 Uhr "ins Bett".

Ich hoffe, ich komme nicht allzu undankbar rüber. Eigentlich hatte ich auch nur gepostet, weil ich dachte, es kennt jemand ein Mittel, das man in solchen Fällen ins Wasser tut, damit es keimfrei bleibt. Das gibt es ja für Outdoor-Abenteurer oder bei der Bundeswehr auch. Aber für Wellis wohl nicht.