Thema: Überbrückungsmaßnahmen bis zum Tierarzt

Fynn hat gestern spätabends eine Menge Körner und durchsichtigen Schleim hochgewürgt. Nun ist mein Tierarzt morgen erst wieder da. Nach telefonischer Rücksprache meinte er, dass wenn sich das Würgen nicht mehrfach wiederholt und sich sein Zustand sonst nicht verschlechtert, könnte ich solange warten. Fynn ist heute auch tatsächlich sehr munter und hat schon ohne spucken gefressen. Ich bin heute auch zu Hause und kann ihn beobachten also halt ich das momentan für vertretbar.
Hab auch schon eine Notfallnummer parat, falls sich was verändert.

Was kann ich zur Überbrückung tun? Ich bereite gerade Kochfutter vor, halbreife Hirse hab ich leider nicht. "Gott sei Dank" ist Fynn auch mein übergewichtiger Welli, sodass er ein paar Reserven hat.
Gibt's noch irgendwelche Tips? Habe Kamillentee gelesen, da müsste ich aber schauen, ob sie es annehmen... Außerdem geb ich cactus comp übers Trinkwasser wegen seiner Herzprobleme, kann ich das trotzdem in Tee geben?

Ich habe das schon für meine Wellis verordnet bekommen. Kamilentee mit Cactus comp

Hallo Loony,
ein einmaliges Würgen muss auf nichts Schlimmes hindeuten.
Aber es ist gut, wenn du ihn weiter beobachtest und noch einmal, um sicherzugehen, zum Doc fährst.

Von Kamillentee rate ich dir zwar nicht ab, kann dir aber berichten, dass Kamille zwar bei Reizungen hilft und beruhigt, jedoch auch Schleimhäute austrocknen kann. Besser ist immer Thymiantee oder Kümmel-Anis-Fenchel - beides ist ebenfalls entzündungshemmend.

Liebe Grüße und alles, alles Gute für den Zwerg, Jacky

Gleich ist unser Termin. Wollte nur noch sagen, dass ich erst Montag berichten kann, da ich erst dann meinen PC wieder habe und mich nur jetzt übers IPhone meines Freundes melden kann (ich bin technisch nicht so ausgerüstet)
Danke für alle Tips, Fynn ging's okay war aber sehr ruhig. Drückt die Daumen, dass er nicht noch etwas hat... *besorgt*

Daumen sind ganz fest gedrückt!

Danke Jacky!! Das können wir gut gebrauchen.

Nach zwei Tierarztbesuchen und einem blutig gebissenen Daumen meinerseits komm ich auch endlich zum berichten.
Vorab nochmal danke für alle Tips! Es ist goldwert in seiner Sorge nicht alleine zu sein!
Bis Freitags ging es Fynn noch relativ gut. Er hat das Koch- und Quellfutter gerne gefressen. Beim Tierarzt kam leider kein so richtig eindeutiges Ergebnis raus. Der Kropf war bzgl Bakterien okay. Fynn hatte nur veränderten Kot (unregelmäßiges Kotabsetzen, dafür dann auf einmal sehr viel) und erhöhte Mineralienkristalle in Kropf und Kot. Da er durch sein Übergewicht ein Polster hat (hab ihn immerhin in den letzten Monaten aber von 52g sanft auf 49g Tendenz sinkend runtergebracht durch Futterumstellung und langsame Reduzierung), war sein Zustand ziemlich stabil. Ich hab ein sorgfältig ausgewähltes Antibiotikum bekommen und alles sprach für eine Kropfentzündung. Sonntag gings ihm dann aber deutlich schlechter, er würgte wieder und wirkte deutlich krank. Deshalb sind wir heute nochmal hin. Ein Röntgenbild ergab neben dem vergrößerten Herzen, was ich ja schon wusste, mehrere Auffälligkeiten. Die Nieren sind vergrößert und drücken den Magen nach unten, daher könnte auch das Würgen kommen. Außerdem waren die Hoden auffällig und der Drüsenmagen vergrößert. Richtig eindeutig war leider trotzdem nichts. Blut wurde abgenommen, leider muss die Untersuchung wiederholt werden, weil das Gerät nicht richtig funktioniert hat bei der kleinen Menge und man einem kleinen Welli nicht 2x hintereinander soviel Blut abnehmen kann...Außerdem werden wir am Freitag Bilder mit Kontrastmittel anfertigen lassen um Genaueres zu sehen. Der TA tippt auf eine altersbedingten Nierenschaden.

Puh, das muss ich erstmal sacken lassen. Und so richtig weiß ich ja noch nix, deshalb stellt sich die Erleichterung nicht so recht ein.
Fynni ist momentan aber ganz okay, er hat sehr gezetert und bei der Antibiotika eingabe so gezielt zugebissen, dass mein Daumen nun blutet. aber das hatte ich nach der Tortur wohl auch verdient und wenn ich dann auch noch so ungeschickt beim Medis geben bin...

Wenn sich sein Zustand noch weiter verschlechtert, muss er allerdings stationär aufgenommen werden. Fynn wiegt heute vollgefressen 46 Gramm, dass ist zwar immernoch etwas übergewichtig bei seiner Größe, aber defintiv zuviel Gewichtsabnahme in zu kurzer Zeit. Also heißt es weiter Daumendrücken...und meine zerbeißen lassen

Hallo Loony,

das ist ja ärgerlich, dass trotz der ganzen Untersuchungen noch keine richtige Diagnose steht. Jedenfalls scheint der Süße gleich mehrere gesundheitliche Probleme zu haben. Immerhin hat der Kleine aber noch genügend Energie, fest zuzubeißen... Das ist doch ein gutes Zeichen. Ich drücke euch die Daumen, dass sich die Lage wieder stabilisiert!

Hallo Loony,
ach mensch, da habt ihr so ein Stress und du weißt immer noch nicht, was dein kleiner Schatz genau hat.
Hier sind in jedem Fall Daumen, Zehen und Krallen für Fynn gedrückt!

Nieren- und Herzprobleme beeinflussen sich meistens wechselwirkig. In der Regeln kann auf ein Nierenproblem, eine Herzschwäche folgen, ebenso wie Beeinträchtigungen der Atemwege. Das muss aber natürlich nicht immer der Fall sein und man kann hier sehr gut mit aufeinander abgestimmten Medikamenten, Besserungen erzielen.
Bei Nierenproblemen kommt es zu einer Überwässerung im Körper - entweder wird viel Wasser abgeben und/oder es wird wenig abgegeben und im Körper eingelagert. Gelangt die Harnsäure an die Schleimhäute, kann es zu einer Kropfreizung kommen. Folge wäre dann eben auch das Hochwürgen von Futter. Dies kam - wenn ich mich recht erinnere - bei einem Welli.net-Welli schon einmal vor und wurde irgendwo beschrieben. Vielleicht finde ich den Thread noch.

Wenn seine Nieren vergrößert sind, rate ich dir dazu, ihm ab und an Brenneseltee zu geben, um die Nieren durchzuspühlen und eventuelle Bakterien so loszuwerden. Wenn du Näheres weißt und ein paar Ratschläge bezüglich Nierenleiden brauchst, kann ich versuchen dir etwas zu helfen. Mein Polly litt ja leider an einer chronischen Niereninsuffizienz, sodass ich etwas Erfahrung sammeln konnte.
In jedem Fall ist erst einmal wichtig, dass Fynni stabilisiert wird und da bist du ja schon dabei.

Es gibt wirklich gute Medikamente, um Fynni richtig einzustellen und ihm noch ein schönes, hoffentlich gaaaanz langes Leben zu ermöglichen.
Wie Kleiner Prinz sehe ich seine Schnabelkraft als sehr gutes Zeichen. Er hat nicht nur noch eine Menge Lebenswillen, sondern auch noch Energie. Die besten Voraussetzungen also, damit er wieder gesund wird.

Ganz liebe Grüße und alles Gute, Jacky

So, wir waren erneut beim Tierarzt. So eine richtige Diagnose gibts leider noch immer nicht, die für mich alles zufriedenstellend erklärt und dementsprechend behandelbar ist.
Das Blutbild war unauffällig, was ein Nierenleiden eher unwahrscheinlich macht. Das Röntgen hat leider erstmal nicht geklappt, weil Fynni das Kontrastmittel trotz allerlei Tricks meines erfahrenen TAs ausgespuckt hat.

Grundsätzlich gehts ihm erstmal besser, sein Gewicht war in den letzten Tagen konstant bei 45g, er würgt nicht mehr und der Kot ist auch viel besser. Das Antibiotikum hat also erstmal angeschlagen. Die Laborprobe hat Bakterien in Kot und Kropf entdeckt. Leider hab ich den Namen vergessen, aber der TA meinte, sie sind sehr selten und könnten ins Krankheitsbild passen. Sie bringen wohl den Magen derart durcheinander, dass das Kotabsetzen sich verändert, wie Fynni es zeigt. Menge und Konsistenz bleiben gleich, der Kot wird nur in größeren Häufchen aufeinmal abgesetzt, dafür gibts Phasen wo gar nichts kommt. Dazu passt der vergrößerte Drüsenmagen, vermehrtes Gritaufnehmen, darauffolgende Kropentzündung und würgen. Die Bakterien sind deutlich weniger geworden und der Kot auch deutlich besser. Sicher ist das alles leider nicht, der TA sagte, das KÖNNTE so sein und zusammenpassen. Jetzt hab ich ein Pulver bekommen, dass übers Futter gegeben die Magen-Darm-Flora wieder herstellt. Das Antibiotikum geb ich heute abend ein letztes Mal.
Dann muss ich ihn gut beobachten. Momentan siehts so aus, als ob das alles hilft. Falls es ihm aber weiter schlecht geht oder es wieder schlimmer wird, müssen wir nochmal röntgen.

Fynni macht leider schlecht mit. Das Kontrastmittel hat er ausgespuckt und das Antibiotika bekomm ich auch mehr schlecht als recht in den Vogel. Das Fangen wurde zwar immer besser, aber er hat gespruckt und wenn ich ihn um das zu vermeiden, länger in der Hand behalten habe, hat er danach alles wieder rausgewürgt. Eine kleine Menge bleibt aber immer auf den Schleimhäuten, hoffentlich reicht das.
Heute ist er wieder sehr fidel. Ich werd zwar von allen beleidigt ignoriert und sobald ich mich näher, hauen alle ab, aber das hab ich wahrscheinlich verdient

Jacky, seine Beschreibung behalt ich im Hinterkopf. So ganz traue ich dem Frieden nicht. Falls es schlimmer wird, werd ich das mal dem TA vorschlagen.

Dass sein Wehren und Beißen ein gutes Zeichen ist, find ich auch. Ist zwar anstrengend und mein Daumen ist nach dieser Woche gelöchert, aber Energie ist auf jedenfall noch im Vogel.

Liebe Loony,
eine Besserung klingt schon richtig super!
Nun drücken wir hier einfach weiter die Daumen und Krallen für deinen Schatz, auf das er noch eine lange schöne Zeit bei dir und möglichst wenig beim Ta verbringen kann.

Hälst du uns auf dem Laufenden?

Ganz liebe Grüße, Jacky

Gerne Momentan gehts dem Kleinen sehr gut. Seit 2 Tagen zwitschert er auch wieder so richtig und futtert gut. Momentan sieht also alles gut aus! *erleichert*