Thema: Ist Scotty alt oder krank?

Wir haben wieder einen kleinen Problemfall, wo ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, bzw wie ich es "Scotty" recht machen kann, aber mal die ganze Geschichte:

Scotty kam im Jahre 2002 zu uns. Er war ansich bei einer Nachbarin beheimatet, wo er jedoch alleine gesessen hatte. Diese hatte uns irgendwann gebeten, ob wir uns ihm nicht annehmen wollen, da sie weiß das er bei uns nicht mehr alleine sein würde und dementsprechen glücklicher.
Wir bekamen ihn damals mit den Worten, das er zu dem Zeitpunkt etwa 5 Jahre gewesen sein müsse, später hob oder senkte sich die Jahreszahl immer mal ein wenig, weswegen ich nicht genau eingrenzen kann wie alt er denn nun wirklich ist, gehe aber heute von einem etwa Alter von 10 Jahren aus.

Scotty war anfangs ein wenig verstört und hat immer seinen Spiegel gefüttert, welchen wir ihn weggenommen haben, anschließend war das chromfarbene Badenapf dran, auch das wurde dann ausgetauscht. Nach recht kurzer Zeit hatte er sich gut eingelebt bei all den anderen und flirtete sogar mit dem einen oder anderen Mädel, auch eine Partnerin hatte er, welche aber vor 2 Jahren verstorben ist. Scotty ist heute ein recht ruhiger und netter Geselle und ist uns nie mit irgendwas aufgefallen.

Im Juni etwa, fing er an zu humpeln. Wir sind daher mit ihm zum Doc gefahren, welche uns sagte, das er Arthrose haben würde und wir eine Therapie mit ihm machen sollten, welches wir aber nicht getan haben, weil dies damit verbunden wäre, das wir ihn zwei Wochen zur Ärztin hätten geben müssen. Scotty verhielt sich ansonsten normal, weshalb es für uns keinen Anlass gab ihn in die Einsamkeit zu schicken.

Scotty wurde von Monat zu Monat ruhiger und suchte seine Ruhe. Aus einer Mauser ist er bis heute (jetzt einige Monate) nie wieder so richtig raus gekommen und hat seitdem das typisch stachelige Gefieder auf der Stirn (nur dort).

In der Zwischenzeit waren wir mit Chucky (habe ich hier von berichtet) beim Doc, der uns sagte er hätte Megas. Seitdem geben wir, wie von vielen von Euch empfohlen als Getränk Tee und verabreichen nur noch selten Salat und kein Süßzeugs wie Klebekolben (was wir eh nicht oft gegeben haben).

Dadurch das uns Megas diagnostiziert wurden, habe ich mit den Kot von Scotty genau angeschaut, da er oft draußen nächtigt, war das einfach. Keinerlei Anzeichen davon das er unverdautes Futter ausscheidet, für uns also ein eher gutes Zeichen.

Nun ist es so, das er in den letzten Tagen wackeliger geworden ist. Er schläft mehr als sonst und pflegt auch keine wirklichen sozialen Kontakte mehr. Auffallen tut mir manchmal, das er einen Flügel etwas hängen lässt, aber das könnte auch Einbildung sein.
Ich habe ihn mir heute morgen geschnappt, ihn gewogen und in einen separaten Käfig neben die Voliere gesetzt, was ihm anfangs wohl komisch vorkam, aber inzwischen anscheinend gefällt.

Mein Vermuten ist, das Scotty einfach alt ist und dementsprechend anfängt abzubauen. Unser Besuch beim Arzt ist nun etwa 4,5 Monate her, damals hat er 47 Gramm gewogen, heute waren es knappe 40...

Aufgrund dessen, das ich keinem unserer vogelkundigen Ärzte wirklich vertraue, wäre es "schön", hätte hier jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt und könnte mir einen kleinen Tip geben.

Danke für's lesen

Hallo Andreas,

es könnte natürlich sein, dass Du recht hast.

Wie äußert sich denn seine Arthrose außer dem Humpeln? Hat er Schmerzen? Frisst er?

Auch mit Megas muss es nicht unbedingt sein, dass er Körnchen ausscheidet. Mein Oskar, der Mega-Dauerausscheider ist, hat bis heute normalen Kot ohne Körnchen.

Die sieben Gramm Gewichtsverlust sind nicht wenig Ich würde ihn auf Megas testen lassen; sicher ist sicher.

Hat Chucky die Behandlung gut verkraftet?

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Hallo Andreas,

ich habe auch Megas im BEstand.
Vor ca. 2 Monate bemerkte ich , dass unser Max auch 8 Gramm innerhalb von 14 Tagen abgenommen hatte. Er war zwar noch aktiv, aber schon ruhiger als sonst. Körner etc. habe ich allerdings damals nicht im Kot gefunden. Da ich aber Megas im Bestand habe (seine Partnerin hat sie) hatte mich der Arzt darauf aufmerksam gemacht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass alle Vögel die Megas haben, ausbrechen müssen sie ja nicht, aber ich soll sensibel sein und die Vögel wiegen. Das mache ich auch immer.

Bin daraufhin mit Max zum TA gefahren und wir haben die MEgas nun 28 Tage therapiert mit Ampho M. Max ist nun wieder echt fit drauf, er hat zwar nicht mehr zugenommen (obwohl ich mich bemühte mit Koblen, soltest Du ihm jetzt auch mal täglich geben, wenn er eh alleine sitzt - empfiehlt mein TA) aber das Medikament ist angeschlagen. Nächste Woche fahre ich nochmals zum TA wg. Kotabsprich und hoffe die Megas erstmal wieder ausgemerzt zu haben.

Würde an Deiner Stelle keine Zeit verlieren und zum TA. Davon abgesehen, kann man auch nicht immer die Megas im Kot sehen...mein TA therapiert da schon mal propylaktisch, da er davon ausgeht dass dann ein Ausbruch vorliegt, er hatte bisher recht!

Viel Erfolg, berichte mal, viele Grüße
Mutzie

Das humpeln hatte nach eine Zeit wieder nachgelassen. Er belastet das damals humpelnde Beinchen zwar meiner Meinung nach ein bisschen weniger, aber humpeln als solches ist nicht mehr zu erkennen.

Das mit dem Megas ist mir leider auch klar und auch, das ich als Zuschauer kaum sehen kann ob er welche hat oder nicht. Sieben Gramm sind viel, sehe ich auch so, daher wollen wir Freitag (vorher leider gar nicht möglich) mal zu einem ganz anderen Doc fahren, den wir empfohlen bekommen haben. Angemerkt sei noch das sich sein Gewichtsverlust zwischen 5 und 7 Gramm abspielt, da er sich in der Box doch ein wenig bewegt hatte und das Gewicht schwankte.

Chucky haben wir nicht mit dem Zeugs behandelt, da er sich wieder recht gut erholt hat und sogar wieder, wenn auch nicht so viel wie früher, fliegt und auch sonst viel munterer ist als damals.

Das ist Scotty vor 5 Minuten:

Er sieht schon ein wenig mitgenommen aus - das wird wahrscheinlich an der Endlosmauser liegen.

Untersuchen lassen ist echt das beste. Dass Chucky sich ohne die Behandlung so gut erholt hat ist super - dann ist seine natürliche Abwehr wohl 1A!

Daumen werden gedrücke! Finde ich gut, dass Du am Freitag zum Arzt gehst, ist das beste.

Viele Grüße
Mutzie

Morgen Früh haben wir einen Termin, ich hoffe das wird ein Ergebnis bringen.

So wie ich es aktuell sehe, scheint das eine Art von neuer Arthrose Schub zu sein, da er sich so gut wie gar nicht mehr auf den Beinen halten kann und in seinem Einzelhaft Käfig viel umher torkelt. Auch mit dem hoch klettern am Gitter hat er massive Probleme. Ich habe ihm erstmal eine waagerechte Leiter eingesetzt, damit er wenigstens doppelten Halt hat und nicht immer von der Stange kippt wenn er sich mal bewegt...

Das arme Kerlchen

Ach je, der arme kleine

Die Daumen sind gedrückt morgen früh

Hach der arme, unsere Krallen und Daumen sind fest gedrückt

Hallo Andreas,

ich komme leider erst heute dazu, etwas zu schreiben. Es tut mir leid, dass Ihr Euch um den netten kleinen Mann sorgt. Er schaut in der Tat mitgenommen aus. Mir sind spontan ein paar Dinge eingefallen: Gicht, Leberprobleme, Zinkvergiftung. All das sollte mit dem Arzt erörtert werden.

Gicht führt zu Gelenkproblemen und auch zu Nierenstörungen, was wiederum den Stoffwechsel stören und die Mauser verzögern kann.

Leberprobleme können ihrerseits den Körper schwächen und zu einer Volumenverdrängung führen, die ein Organ womöglich auf den Nerv des Beines drücken lässt. Und auch Gefiederstörungen können von einer Lebererkrankung verursacht werden.

Zuletzt sei noch die chronische Verlaufsform einer Vergiftung zu erwähnen. Sie kann Organe anschwellen lassen und für einen verzögerten Ablauf der Mauser sorgen.

Diese drei Ursachen sind mir spontan durch den Kopf gegangen, allerdings erhebt meine Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich hoffe sehr, dass Ihr herausfindet, was dem Süßen fehlt, denn wenn er es schon geschafft hat, so alt zu werden, dann kann er doch auch locker noch ein paar Jährchen länger leben, finde ich.

Ciao,
Gaby

Ich habe fast das Gefühl es schaut wirklich von Mal zu Mal wo ich in den Käfig schaue schlechter mit ihm aus
Er purzelt jetzt wirklich nur noch am Boden umher wenn er zum Hirsekolben "geht". Das hat er wirklich nicht verdient.

Ich hoffe inständig für das liebe Kerlchen das nachher nicht das schlimmste eintreten wird

warst Du denn jetzt beim Arzt - Du hattest ja gestern geschrieben Du hättest heute morgne einen Termin.

Viele Grüße
Mutzie

11.30 Uhr, wir sind im Aufbruch... ich berichte später was sich (hoffentlich gutes) entwickelt hat und wie es ihm gehen wird...

bissi mulmig ist mir mit der ganzen Geschichte schon... *schluchz*

Hallo Andreas,

drücken von hier aus auch noch mal ganz doll die Daumen und Krallen!! Alles Gute für den kleinen!

LG,
Ela

So,

nach ziemlich nervenaufreibender Fahrt, sind wir nun wieder zurück vom Doc und es hat sich das bestätigt, was ich eh schon befürchtet hatte.
Scotty hat Arthrose im fortgeschrittenem Stadium, momentan kann er seine Hüfte nicht bewegen ohne dabei derbe Schmerzen zu haben... der arme Kerl.

Wir haben ein paar biologische Medikamente bekommen, die keinerlei Nebenwirkungen haben und ihm sehr helfen sollen, was jedoch nicht zwingend helfen muss. Die Namen der diversen Sachen die wir mitbekommen haben, werde ich hier heute Abend mal niederschreiben.

Auf jedem Fall drücke ich dem kleinen die Daumen, das er sich wieder einigermaßen berappelt, sollte das in den nächsten Wochen nicht der Fall sein... aber davon gehen wir mal lieber nicht aus.

Das kann ich mir vorstellen, dass das weh tut - armer Tropf

Dann gehen wir mal vom günstigsten aus und hoffen, dass die Medikamente Besserung bringen

Habt ihr denn Schnmerzmittel bekommen?

Zitat von Tinkerbell

Habt ihr denn Schnmerzmittel bekommen?

Ja, aber wie gesagt... ich kann leider erst am Abend sagen was ich da genau im Gepäck hatte...

Zitat von Tinkerbell

Schmerzmittel

Drücke mal ganz feste die Daumen dass die Medikamente dem armen Scotty helfen.
Schmerzmittel wären sicher sehr hilfreich. Darauf würde ich den TA nochmal ansprechen.

Also, hier wie versprochen die Liste dessen, was er alles bekommt:

Korvimin: Messerspitze übers Weichfutter
Zeel: 1/16 Tabelette 2x täglich
Traumeel: 1/16 Tablette 2x täglich
Phytodolor: 2x 1/2 Tropfen täglich
Articulatio + Cartilago: tgl. 1 Tropfen
Mucokehl + Sanuvis: tgl. 1 Tropfen
UCH: tgl. 1 Tropfen
Alfavitam; 1 Tropfen/10ml Wasser alle 2-3 Tage

Obendrein habe ich eine lange Liste von Pflanzen aus dem Garten mitbekommen, die ich jedoch eh schon kenne.

Zu Scotty, der ja direkt neben mir hockt wenn ich daheim am Rechner bin:
Ich glaube ihm gehts scheiße, besser ist es einfach nicht zu beschreiben. Er purzelt am Boden herum (wir haben in seinem Käfig schon den Plastikboden weggelassen und das Gittergestell auf einem Handtuch platziert, damit er besser am Gitter hoch klettern kann) und bleibt oft auf dem Rücken liegen. Es bricht mir das Herz wenn ich sehe wie er sich plagen muss. Kleiner Wermutstropfen: seine Kumpels kommen laufend zu ihm rüber, jedoch nur um an sein Futter zu gelangen welches sie ihm teilweise durch Gitter stibitzen können.
Wir werden gleich zusehen das wir ihm alles dort anbringen, wo er am meisten sitzt und zwar auf der waagerechten Leiter, wo er sich dann Halt mit dem Schwanz holen kann.

Sein alter Kumpane Strizzi hockt immer zu bei ihm, schaut fast so aus als wollte er ihm sagen: "wird schon Alter, mach dir keine Sorgen, ich bin immer für dich da". Er ist etwa in Scottys Alter und unser zweiten "Opi" im Schwarm...

Wenn sich das Bild in den nächsten Tagen weiterhin so derb verschlechtern sollte... tja, dann weiß ich nur noch einen Ausweg für den lieben Kerl, der ansonsten noch ganz fidel ist, wenn man das überhaupt noch so sagen kann...

Hi Andreas,

oh weh, das ist eine lange Liste ... Immerhin scheint es noch Hoffnung zu geben, sonst würde der Arzt es nicht versuchen. Ich drücke ganz doll die Daumen, eine Einschätzung der Lage wage ich jedoch nicht, solche Patienten sind zu heikel. Beobachte ihn und wenn Du meinst, es wird nicht besser, sondern tendenziell schlechter, dann wäre es vielleicht in der Tat sinnvoll, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Hoffentlich kommt es nicht so weit.

Ach ja, und danke auch für Deine PN. Komme gerade nicht zum Antworten, habe noch so viel Arbeit auf dem Schreibtisch.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Hi Gaby,

na klar, wenn es dem Kleinen zu schlecht gehen wird bzw die Sache nicht bessert ist es sicher besser für ihn, wenn man ihn seiner Qualen erlöst, auch wenn das nie einfach ist.
Wir schauen uns das noch ein Weilchen an, er hat ja nun gerade erst seine Medikamente bekommen und drücken ihm feste die Däumchen, das er es packen wird...

LG und schönen Abend,

So,

die Behandlung von Scotty läuft nun seit knappen 20 Tagen. Scotty geht es wieder sehr gut, morgen werde ich mal mit dem Doc sprechen und fragen, in wieweit es möglich ist ihn wieder in den Schwarm zu entlassen, da er doch schon ziemlich danach drängelt.
Er kann seine Füßchen wieder gut bewegen, sicher mit ein paar Einschränkungen, aber es klappt im Quarantänekäfig auf jedem Fall sehr gut.

Er futtert und trinkt ganz normal, demnach dürfte es für ihn jetzt langsam Zeit sein wieder am normalen Welli-Leben teil zu nehmen.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht daran geglaubt das es sich wieder so gut behebt und schon mit dem schlimmsten gerechnet. Um so erleichterter bin ich, das es ihm wieder gut zu gehen scheint.