Hallo Liebes Welli-Forum! Ich habe mir vor etwa 4-5 Tagen einen kleinen Welli-Schwarm zugelegt - da ich mal vermute, optische Verbindungen schaffen eine regere Teilnahme, hier mal ein Bild:


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Von Links nach Rechts wären das Lime, Tweety, Blue und Alfred. Lime und Blue sind die Damen des Hauses und besonders Lime ist sehr sehr frech zu den anderen. Blue kann auch ihren Schnabel auspacken, aber das schätze ich noch als sehr normales Hennen-Verhalten ein. Tweety ist ein kleiner Murmler, der brabbelt manchmal munter vor sich hin, wenn auch sehr selten. Er und Alfred waren beim Tierhandel in einem Käfig und dort verstanden sie sich sichtlich gut. Jetzt scheint das Verhältnis aber auf Eis gelegt und gerade Alfred, der kleine dicke Hellblaue, ist sehr zurückhaltend. Die Gruppe ist allgemein etwas sehr ängstlich und scheinbar auch frustriert - es bildet sich keine Gemeinschaft, auch wenn es auf dem Bild so aussieht, als würden sie gern beeinander sitzen - eigentlich haben sie immer gewaltig Abstand zwischeneinander und sind sich nicht wirklich freundlich gesonnen.

Hier nochmal die Wellensittiche im Einzelnen:

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Sie haben einen Käfig, der die Maße 1,70x1,00x0,77 besitzt ( ***) und heute habe ich ihnen das erste Mal Freiflug angeboten. Wie zu erwarten, verhalten sie sich noch sehr schüchtern und kommen nicht heraus. Das eigentliche Problem ist für mich allerdings, dass bisher mehr eine Hackordnung als eine Gemeinschaft zwischen ihnen besteht. Sie streiten sich um Plätze, Futter, aus Langeweile. Klar, müssen sie erst einmal ihre Ränge klar machen aber gerade Lime (weiblich) ist für mich besonders aggressiv und verhaltensauffällig. Sie sucht keine Nähe, nur Streit.

Ein weiteres Problem ist die Angst vor mir. Futter-, Wasser- und Sandwechsel ist für sie mit sehr großem Stress verbunden. Ich nähere mich langsam, mit freundlicher Stimme und sehr vorsichtig. Sie weichen dabei aber immer zurück, flattern panisch und können in meiner Nähe nicht abschalten. Meine Frage daher: ich habe langsam ein Unwohlsein, überhaupt das Zimmer zu betreten. Sollte ich ihnen Zeit alleine gönnen (dh nur zum Futterwechsel das Zimmer betreten) oder doch mehr mit Präsenz glänzen? Denn irgendwie muss ich sie ja an meine Anwesenheit gewöhnen. Wie habt ihr ängstliche Wellis Vertrauen gewinnen lassen?

Eine Auffälligkeit auch: Sie sitzen die meiste Zeit nur herum oder jagen sich durch den Käfig. Die Stille ist für meinen Gehörgang ja ganz angenehm, aber nicht für mein Herz. Sie sollen Spaß haben, daher habe ich mich auch nicht gescheut, viel anzubieten und zu basteln, was Spielzeug angeht. Hier eine kleine Auswahl:

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An mangelnder Beschäftigung kann es nicht liegen - die Hölzer sind alle aus meinem Garten, Apfel und Nuss. Auch für den Freiflug stehen selbstgebastelte Schaukeln bereit.

Meine eigentlichen Fragen sind: Wie sieht es wohl mit der Gemeinschaftsbildung aus, wenn Lime immer auf Störenfried macht? Ich habe das Gefühl, dass niemand ihr die Stirn bieten kann - wäre die Überlegung, einen weiteren, starken bzw selbstbewussten Hahn anzuschaffen, vielleicht sinnvoll? Und wie bekomme ich es hin, dass sie ein wenig mehr Freude empfinden? Ich meine zu fühlen, dass sie frustriert sind, die kleinen Schweinchen, da wäre ein weiterer Sittich mit etwas mehr Freude und Feuer im Blut vielleicht eine Idee. Oder haltet ihr das für Unsinn? Immerhin wären es dann 5 Tiere und keine gerade Paar-Zahl mehr - wobei es hier mit Lime und Paarbildung anscheinend eher mau aussieht.

Und noch eine Frage: was haltet ihr generell davon, Videos mit Gezwitscher von Wellis im Hintergrund laufen zu lassen? das würde sie vielleicht zum Singen animieren und ihnen etwas Mut schenken? Menschen können vom Singen in unsicheren Situationen ja auch mehr Serotonin ausschütten und die Stimmung hebt sich allgemein.

Habt ihr noch einen Tipp, wie es mit der Fütterung von Gemüse am besten läuft? ich habe gelesen, dass Grünzeug mit etwas Hirse zum Drüber-Streuen wahre Wunder wirkt.

Ich glaube, insgesamt würde es mir schon weiterhelfen, wenn ihr mir ein bisschen Mut macht und diese Anfangsschwierigkeiten normal sind...

Vielen Dank für jedes liebe Wort!
Stephanie