Hallo zusammen,
unser Julius hat ja im September seinen geliebten Condor verloren und war seitdem nicht mehr derselbe, klar, er hat noch geschmust und gefressen und alles, aber seine grenzenlose Fröhlichkeit war weg, er hatte ja seine große Liebe verloren. Dann kam die Mauser und man hat ihm angemerkt, dass er sich nicht wohl fühlt, hat auch Unmengen an Federn verloren (aber noch im normalen Rahmen). Wir haben uns dann aber schon gewundert, dass die Mauser sooo lange anhält, weil er sich einfach nicht mehr richtig erholt hat. Am Samstag dann habe ich ihn spucken sehen und habe ihn daraufhin eingefangen - musste dann zu meinem Entsetzen feststellen, dass er bereits spindeldürr war. Er ist aber noch geflogen und hat sich geputzt, hat auch nie in meiner Anwesenheit gespuckt und gewürgt, erst am Samstag. Hab ihm dann gleich Medizin gegeben, war aber da schon absolut sicher, dass es keinen Sinn mehr hat. Heute wollte ich mit ihm zum TA gehen, aber gestern dann plötzlich wurde er unruhig und ist ziellos umher geflogen, dann wurde er zu schwach zum Fliegen und ist auf dem Boden herumgelaufen, mal hierhin, mal dorthin, ist dort eine Zeitlang gelegen, dann wieder los. Da wussten wir, es geht zu Ende. Am Schluss dann ist er durch's ganze Wohnzimmer gelaufen bis zu einem kleinen Beistelltisch, dort hat er sich dann hingelegt und ist gestorben. Ich hätte ihm so gerne geholfen, dass es schneller geht, aber was hätte ich tun sollen? Zur Tierklinik wollte ich nicht fahren, weil ich ja WUSSTE, es dauert nicht mehr lange und ich wollte ihm das Einfangen, in den Käfig stecken, losfahren, dort warten, fremde Menschen, die ihn begrabschen, dann die letzte Spritze, ersparen. Und vermutlich hätte er das alles gar nicht mehr erlebt. Sein Ende hat dann von 16.45 h bis ca. 18.45 h gedauert. Wir waren natürlich sehr traurig und fassungslos, dass wir so GAR NICHTS gemerkt haben und bis Samstag dachten, es liegt an der Mauser. Aber wir haben den Trost, dass er jetzt wieder bei seinem Condor ist, der hat ihn mit Sicherheit abgeholt und zeigt ihm jetzt alles im Vogelhimmel. Und ab jetzt werden die zwei bis in alle Ewigkeit zusammen sein. Trotz all der Trauer ist das ein sehr schöner Gedanke, der mir wirklich Trost gibt. Und ich bin froh, dass es so schnell ging und er nicht wirklich lange leiden musste.

Julius war der freundlichste und fröhlichste Vogel, den man sich nur vorstellen kann. Er war IMMER gut drauf, mochte alle, wusste gar nicht, wie man stänkert oder meckert, ach, er fehlt...

Nichtsdestotrotz haben wir jetzt nur noch 4 Wellis und der Käfig kommt uns unendlich leer vor! Das war jetzt der 3. Vogel, den wir seit Sommer verloren haben, aus jeweils anderen Ursachen. Das Leben kann verdammt grausam sein...