Hallo liebe Wellinet Gemeinde,
leider muss ich mich mit einem sehr schweren Thema an euch wenden. Einer unsere kleinen Schützlinge ist seit etwa 2 Wochen sehr krank. Sie war bereits 1 Woche in stationärer Pflege in der Tierklinik in ***, woraufhin sich ihr Zustand ein wenig verbessert hat. Jetzt ist sie seit einiger Zeit wieder zu Hause und bekommt von uns weiterhin jeden Tag Medikamente in den Schnabel und über das Futter.
Uns ist aufgefallen, dass sie viel frisst (das Futter jedoch teilweise wieder hochwürgt), aber noch mehr schläft. Leider nimmt sie trotzdem nicht zu und ist auch nicht mehr so aktiv wie früher. Obwohl sich ihr Verhalten doch sehr geändert hat, sieht man ihr deutlich an, dass sie bereit ist zu kämpfen und dass sie ihr Leben nicht einfach aufgeben möchte. Sie verteidigt noch immer ihre Stellung im Schwarm (in dem sie sich sehr schnell als Beschützerin und Anführerin der anderen etabliert hat) und sucht noch immer die Nähe ihres liebevollen Partners. Man merkt, wie sie alles versucht im Schwarm zu bleiben und es gibt uns das Gefühl, sie wolle weiterleben.
Leider aber, setzt meinem Partner und mir ihr Zustand immer mehr zu. Wir lieben die Kleine wirklich und möchten das Beste für alle unsere Schützlinge, jedoch haben wir nach der langen Krankheitszeit wenig Hoffnung auf Besserung. Morgen ist der Tag, an dem wir die Medikamente absetzen sollen, wodurch das Schicksal ihren Lauf nehmen soll. Nach der langen Zeit der Krankheit stehen wir vor der schwierigen Entscheidung: Geben wir ihrem kleinen Kämpferherz noch eine Chance (riskieren damit jedoch ein Leiden ihrerseits) oder beenden wir ihr Leid schon vorher, weil es voraussichtlich keine Besserung geben wird?
Vielleicht ist für die meisten aus einer objektiven Sicht bereits klar, dass der Weg des Einschläferns der richtige wäre, um ein unnötiges künstlich verlängertes "Leben" zu beenden, jedoch drückt ein stark emotionaler Aspekt unseren Willen zu einer solchen Entscheidung. Wie sicher alle anderen hier, handeln auch wir aus Liebe zu unseren süßen Wellis und möchten ganz sicher die richtige Entscheidung treffen- das zu tun, sehe ich mich leider gerade nicht in der Lage.
Ich habe noch nie einen Vogel gesehen, der so um sein Leben gekämpft hat, der sich immer wieder versucht aufzuraffen und mit allen Mitteln versucht ihr Leben weiter zu führen, so wie es einmal gewesen ist. Wie würdet ihr in unserer Situation handeln? Ich wünsche mir schnelle Reaktionen, um ihren Willen.
Noch zum Schluss: Ich hoffe sehr, dass niemand von uns denkt, wir wären grausam, dass wir uns anmaßen ein Leben auf eigenen Entscheid zu beenden, denn es ist keine Sache, die wir leichtfertig entscheiden würden. Uns geht es dabei allein um das Wohl unseres kleinen kranken Schützlings.
Liebe Grüße an euch alle