Hallo zusammen,
Als erstes möchte ich mich bei euch bedanken, dass ihr mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht und euch meine traurigen Probleme anhört.
Diesmal muss ich mich schon wieder aus einem traurigen Anlass an euch wenden.
Vor einiger Zeit habe ich bei meinem Kleintierarzt ein Röntgenbild von meinem Genie anfertigen lassen. Da ich eh beim Arzt war und Genie beim Fliegen - nach einigen Runden - immer klackert, habe ich auf dem Weg auch direkt das Bild machen lassen.
Das Röntgenbild habe ich dann an eine große Vogelklinik geschickt, die mir das Röntgenbild auch ausgewertet haben: Genie's Lunge und Luftsäcke sind völlig in Ordnung und auch sonst gibt es keinen ersichtlichen Grund für das Klackern.
Allerdings war sein Hoden vergrößert.
Zwei Tage später musste ich eh mit Sammy und Charly zum Kontastmittelröntgen zum vogelkundigen Tierarzt fahren. Da Genie Sammy's Partner ist und sich beide zusammen viel wohler fühlen, habe ich meinen Genie direkt mitgenommen und von meinem Röntgenbild und Befund erzählt.
Mein vk TA erzählte mir, dass in der Brutzeit der Hoden vergrößert sei. Normalerweise wäre der Hoden nur wenige Millimeter groß, aber vergrößert hat er ungefähr die große einer Kidney Bohne. Da allerdings dank der guten Futterbedingungen die Hähne fast pausenlos in der Balz und Brutzeit sind, muss der vergrößerte Hoden garnichts schlimmes bedeuten.
Auch sagte er, dass der Hoden in der Mauser *immer* inaktiv ist.
Als ich ihn fragte, ob man irgendwie überprüfen kann, ob der Hoden vergrößert ist, ob es sich um einen aktiven Hoden oder einen Tumor handelt, sagte man mir, dass er nur ein weiteres Röntgenbild oder eine Endoskopie anfertigen lassen kann. Allerdings kann man bei beiden Metoden nur sehen, dass der Hoden vergrößert ist, weiß allerdings nicht warum.
Eine richtige Diagnose bekäme man nur, wenn man meinen Genie unter Narkose setzen würde, ihm den Bauch aufschneiden würde und einen Teil des Hodens entfernen würde. Diesen Teil würde man dann unterm Mirkoskop nach Krebszellen untersuchen. *grusel*
Da allerdings mein Genie total fit ist, riet mein vk TA mir diesen Eingriff nicht machen zu lassen und ich habe mich auch dagegen entschieden.
Außerdem hatte er meinem kleinen süßen Liebling noch den Bauch abgetastet und nichts auffälliges gemerkt.
Genie ist ein aufgewecktes Vögelchen, schläft nicht übermäßig viel, balzt alles was nicht niet und nagelfest ist, macht jeden Tag meine Wohnung unsicher, verweilt allerdings manchmal auch ganz alleine in der Voliere und zwitschert, war bis vor kurzem schrecklich verliebt und ist total agil. Er macht wirklich keinen kranken Eindruck. Vielleicht könnt ihr verstehen, warum ich diesen Eingriff nicht habe machen lassen...
Er kann auch beide Beinchen belasten, klettert und fliegt gerne und die Wachshaut ist völlig normal.
Allerdings macht mir seine Gewichtsabnahme ein bisschen Sorgen. Vor knapp drei Monaten hatte Genie noch knapp sechszig Gramm gewogen. Genie ist ein Hasibubi, allerdings kein allzu kleiner.
Nachdem ich alle meine Vögel durchgewogen hatte und sich herausstellte, dass ich eine kleine Moppelbande habe, habe ich das Futter rationiert und mit Kanariensaat und Grassamen gestreckt. Grassamen und Knaulgras gibt es nicht jeden Tag, aber immer öfters. Die Kanariensaat beträgt 50% des Futters und jeder Vogel bekommt 2TL Futter. Einen Morgens - einen Abends.
Am 16.06 wog mein Genie nur noch 49Gramm. Vor zwei Tagen habe ich ihn nochmal gewogen: 43 Gramm. Das ist aber ein ziemlich starker Gewichtsverlust innerhalb eines Monat!?
Kropf- und Kloakenabstrich sind beide okay. Bis auf die Mykoplasmen die ich im Bestand habe, die aber beim Gewicht keine Rolle spielen, ist er gesund.
Kann die Gewichtsabnahme etwas mit dem vergrößerten Hoden zutun haben? Ich habe gelesen, dass Wellis mit Tumoren abmagern, da der Tumor auch Energie braucht. Würde man Genie dann nicht abmagern und dennoch zunehmen? Abmagern, weil der Tumor Energie braucht, aber auch zunehmen, da der Tumor ein Eigengewicht hat?
Außerdem ist mein kleiner Federball im Moment in der Mauser. Am 28.06 wurde das Röntgenbild mit dem vergrößerten (aktiven?) Hoden gemacht. Er ist am 08.07. in die Mauser gekommen, ich erinnere mich noch genau, wie die erste Feder gefallen ist.
Wie lange braucht der Hoden - der ja in der Mauser inaktiv ist - sich vom aktiven zum inaktiven Zustand zurückzubilden? Kann das überhaupt hinhauen? Das sind immerhin nur zehn Tage...
Nun weiß ich nicht was ich machen soll. Genie ist nach wie vor fit, er macht jeden Tag ein Stündchen Mittagsschlaf - wie jeder andere Welli auch. Er sitzt manchmal gerne alleine in der Voliere, während die anderen draussen herumfliegen. Allerdings ist er auch oft draussen und spielt mit seinen Freunden. Seine Augen glänzen und er macht wirklich keinen kranken Eindruck.
Deshalb wiederstrebt gerade alles in mir, ihn ohne triftigen Grund operieren zu lassen. Aber der Gedanke, dass es meinem Schatz vielleicht nicht gut geht bringt mich jede Nacht um den Schlaf. Was soll ich tun?
Vielleicht werde ich einfach langsam zu ängstlich. Die Mykoplasmen, das es Leila letztens so schlecht ging, Sammys Leberschaden, Charly Nierenleiden (was sich inzwischen gegegen hat) machen mich wahnsinnig ängstlich. Vorallem weil Sammy - trotz riesen Leber - total fitt ist. Man merkt den Leberschaden nur an den Einblutungen in den Krallen & Schnabel und Schnabelwachstum.
Danke für's lesen,
verzweifelte Grüße
Claudia.