Thema: Gibt es Tricks wie ich meine Wellensittiche zum Freiflug animieren kann?

Hallo!

Habe ja jetzt schon etwas länger meine Wellensittiche und habe das Problem, dass sie nicht aus dem Käfig zu locken sind. Shivas vorheriger Partner war flugfaul und ist leider nie aus dem Käfig herausgekommen bzw. immer nur auf die Klappe und dann direkt wieder rein. Shiva ist daher auch nur ganz selten geflogen und ich hatte gehofft, dass sie mit ihrem neuen Partner mal zusammen das eine oder andere Ründchen dreht. Einstein ist, als er noch alleine in seinem Käfig hockte auch schön brav geflogen. Shiva hat das leider überhaupt nicht animiert, auch mal aus ihrem Käfig heraus zu kommen. Seitdem die beiden jetzt zusammen in einem Käfig sind, was auch schon wieder knapp 3 Monate der Fall ist, fliegt Einstein auch nicht mehr. Der Käfig kann ruhig einige Stunden am Stück auf sein und es kann auch noch so viel Hirse im Türchen liegen, sie bewegen sich nicht heraus.
Dabei haben sie hier im Zimmer genug Anlaufstellen. Einen Spielplatz oben auf dem Schrank und einen Vogelbaum, der mit Spielzeug und auch Hirse dekoriert ist.

Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich machen kann, um sie herauszubekommen?
Im Moment habe ich noch die Wellis meiner Tante in Pflege, die dort den ganzen Tag fliegen. Sie stehen jetzt hier auch mit, aber im Moment hocken sie auch in ihrem Käfig. Aber die kommen mit Sicherheit heute noch heraus. Hoffe, dass meine sich das Fliegen von denen abgucken. Wobei das letzte Mal ist Shiva dennoch nicht mit heraus.

Danke schonmal für eure Antworten!

Hmm, schwieriger Fall, deine Wellis.
Können sie aus dem Fenster sehen, fliegen da Vögel vorbei? Normalerweise hilft das, die Fluglust zu aktivieren.
Und: Stellst du das Futter für die beiden auch außerhalb des Käfigs auf (In Sichtweite) - also so, dass sie kein Futter mehr im Käfig finden können? Natürlich werden sie auch dafür Zeit brauchen. Lass sie dann ruhig mal etwas hungern. Wenn sie gerade nicht in der Mauser sind, sollte das animieren, doch mal einen Blick außerhalb des Käfigs zu tun.
Beschreibe uns doch mal genauer, wo der Käfig steht und wie oft dort Menschen (deines Haushalts) vorbei gehen. Ist da zuviel "los", scheuen die Tiere den Ausflug oft.
Wenn sie apathisch wirken, fehlt ihnen evtl. UV-Licht. Hast du da eine Lampe überm / am Käfig?
Hoffe, das klappt bald wieder mit dem Ausflug. Meine neuen Vögel haben an den ersten Tagen auch erst 3, dann 1 Stunde(n) gebraucht, um den Ausflug zu wagen. Jetzt dauert es morgens nicht mal mehr 10 sec, bis beide draußen sind. Ich öffne die Tür erst, wenn sie aktiv genug sind - also morgens. Bei Ruhephasen der Wellis hat das allerdings wenig Sinn...

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Lies dir doch mal dies hier durch : https://www.welli.net/flugfaule-wellensittiche.html
Vielleicht findest du da eine Antwort.

Sie stehen in meinem Zimmer. Da ist es eher ruhiger. Bin dann auch nur alleine im Zimmer und verziehe mich in eine Ecke des Raumes, wo sie mich nicht unbedingt sofort erblicken können. Genug Licht ist vorhanden. Sie können nicht aus dem Fenster schauen, weil es am Fenster doch sehr warm ist. Zum einen, weil dort die Heizung ist, zum anderen, weil im Sommer die Sonne herein scheint. Aber mein Zimmer ist an sich sehr hell (drei große Fenster), sodass sie keine Lampe haben. Im Winter habe ich immer Zimmerbeleuchtung an, damit sie nicht um 19 Uhr schon schlafen.
Man muss dazu sagen, dass sie sehr schreckhaft sind. Also eigentlich war das bislang immer nur Shiva, aber Einstein hat sich auch diesbezüglich anstecken lassen. Am Anfang kam er noch auf den Finger, inzwischen ist er der Erste, der panisch durch den Käfig flattert, wenn ich den Käfig säubere oder auch nur neues Futter in den Napf fülle.
Vorhin haben sie zumindest ansatzweise Anstalten gemacht, an die der Tür befestigte Hirse zu gehen. Aber dann ist draußen ein Auto vorbei gefahren und schwupps saßen sie wieder auf ihrer Stange oben.

Ist echt nicht schön, dass sie nur drin hocken, weil mir tut das echt leid, sie da den ganzen Tag sitzen zu sehen. Sie haben zwar Spielzeug und Äste zum Klettern drin, was sie auch nutzen, aber der Baum ist doch viel schöner und ich wollte sie eigentlich dazu bewegen, dass ich sie den ganzen Tag fliegen lassen kann - auch wenn ich arbeite. Das war das Ziel, was ich am Anfang hatte. Aber gerade die ersten Male sollte man ja beim Freiflug dabei sein. Und da das Fliegen sehr selten ist, mag ich natürlich auch nicht aus dem Haus gehen, wenn das Türchen offen ist, ohne zu wissen, dass sie sich auskennen.

Habe mir die Seite mit den Tipps schon vor längerer Zeit durchgelesen und es auch ausprobiert. Aber es funktioniert nicht.

So wie du es beschreibst, scheinen deine Vögel vor etwas Angst zu haben - da muss etwas bei einem früheren Freiflug schief gelaufen sein. Vielleicht nur einmal zu schnell mit der Hand gewedelt, die Panik merken sich die Vögel leider sehr schnell.
Ich würde jetzt erst mal morgens und abends Zeit einplanen: wenn du die Decke herunternimmst, viel mit ihnen im ruhigen Ton reden. Zeig ihnen, dass du ihre Angst akzeptierst, und das heißt: wenn sie im Käfig flattern, langsam, aber sofort mit der Hand raus! Erst wenn sie wieder sitzen, ruhig reden, evtl. mit leiser Musik im Hintergrund, dann wieder mit der Hand rein um die täglichen Arbeiten zu verrichten. Biete ihnen kein Futter im Futternapf an. Sie dürfen es nur aus einer Tonschale aus deiner Hand fressen. Die Tonschale muss so groß sein, dass sie deine Hand bis auf den Daumen verdecken kann. Hier musst du Geduld üben. Es kann dauern, aber irgendwann siegt die Neugier /der Hunger über die Angst. Gut zureden, loben, wenn es klappt. Grünzeugs nach draußen hängen, wenn du Zeit für einen Freiflugversuch (auch wenn der nicht stattfindet) hast. Und Obst / Gemüse wie Möhre, Paprika laut schmatzend vor ihrem Käfig essen, so dass sie es gut beäugen können.
Es ist nicht viel Mühe, aber es kann dauern: ich hatte mal einen sogenannten "Schisser", der vor jeder Kleinigkeit abgehauen ist. Es hat z.B. 3 Monate gedauert, bis er die von mir angebotene Eukalyptus-Stücke angenommen hat, obwohl er sah, wie seine Henne daran knabberte. Und er war erst nach ca. 2 Jahren halbwegs zutraulich (heute darf ich ihn morgens draußen am Bauch/Schnabel streicheln und ein "Küsschen" am Bauch klauen, aber zu anderen Zeiten akzeptiert er es nicht, ist auch o.k.)
Ich habe immer wieder erlebt, dass Wellis oft deswegen verstört und ängstlich sind, weil keine Kontinuität in den Handbewegungen und Abläufen der Menschen besteht. Die Tiere merken sich dann nur eins: der Federlose versteht mich nicht und ich ihn nicht. Also Flucht!!!
Also: achte zunächst auf immer gleiche Abläufe, Handbewegungen. Versuche, die abweisende Haltung der Tiere zu akzeptieren und gehe weg. Erst wenn sie merken, dass du das verstehst, werden sie mit der Zeit ruhiger und langsam zutraulicher. Und erst dann kannst du einen Freiflug auch wirklich erreichen. Das ist zumindest meine Meinung und meine Erfahrung bei scheuen Tieren. Ich bin zur Zeit selbst dabei, zwei Neulinge zu "zähmen".

Huhu Nicky!

Oh, das ist ja echt nicht so toll
Hast du schon mal das Türchen früh morgens aufgemacht und den ganzen Tag offen gelassen? (denn wie gesagt sind sie ja frühs am aktivsten und vllt brauchen sie einfach ihre Zeit, bis sie sich rauswagen...)

Nochmal zum UV- Licht: Das wird zum großen Teil von den Fensterscheiben gefiltert und die normalen Zimmerlampen enthalten kein UV- Licht (ist ja auch logisch- oder hast du schon mal Sonnenbrand bekommen, weil du dich einige Stunden neben deine leuchtende Schreibtischlampe gesetzt hast? ). Aber Wellis brauchen UV- Licht, um das Vitamin D3 bilden zu können. Ich weiß aber nicht, ob das auch was mit dem Nicht- Fliegen- Wollen zu tun hat
Du kannst sie jetzt in dieser schönen Jahreszeit öfter mal auf den Balkon stellen- wenn sie eh nicht fliegen wollen tust du ihnen so wenigstens was Gutes Und für den Winter kannst du ihnen ja eine Bird- Lamp besorgen.

Lg, PünPet

Hallo,
bei meinen Beiden (fast 2 Jahre alt) habe ich das gleiche Problem: Die Henne geht nicht aus dem Käfig trotz Freiflugmöglichkeit. Ich vermute, dass liegt daran, dass sie am Anfang mit dem Fliegen schlechte Erfahrungen gemacht hat (flog gegen die Wand oder nur sehr tief und landete dann auf dem Boden und konnte den Käfig nicht mehr sehen). Das Hähnchen ist immer gerne geflogen, da die Henne aber nicht aus dem Käfig will, muss ich das Hähnchen herausholen. Es ist dann bei mir auf der Hand und lässt sich im Zimmer herumtragen. Dann fängt aber die Henne aus Eifersucht aus dem Käfig an zu rufen und das Hähnchen fliegt sofort zurück in den Käfig und will dann auch nicht mehr von selbst heraus. Wenn ich das Hähnchen dann wieder heraushole, damit es wenigstens ein kleines Stück fliegt, geht er danach sofort zurück in den Käfig.
Ich bin darüber sehr traurig : Zwei Vögel, die nicht fliegen wollen !!! Ansonsten sind sie aber quietschfidel, plappern den ganzen Tag und fühlen sich sauwohl.
Ich muss das wohl so akzeptieren, biete aber immer wieder Freiflug an, vielleicht kommen sie doch noch auf den Geschmack.

Bin ich ja beruhigt, dass es mir nicht nur so geht.

Danke für eure zahlreichen Tipps. Ich werde die ab nächster Woche ausprobieren. Da habe ich tagsüber wieder mehr Zeit. Werde berichten, ob es funktioniert hat:-)

Zitat von mäxchen2009

Ich vermute, dass liegt daran, dass sie am Anfang mit dem Fliegen schlechte Erfahrungen gemacht hat (flog gegen die Wand oder nur sehr tief und landete dann auf dem Boden und konnte den Käfig nicht mehr sehen). .

Ich schließe mich hier an