Thema: Mutation zu Stubenhockern

In letzter Zeit gehen meine zwei Kleinen fast gar nicht mehr nach draußen.
Die Flugversuche der beiden sind ja eh schon immer eher gering ausgefallen, seit ich sie hab. Luna dreht mal eine Runde, bleibt in der Regel aber in Käfignähe. Bei ihr find ichs aber okay, da sie deutliche Flugfortschritte gemacht hat, ansonsten sehr aktiv ist, nicht so verfressen ist wie Felix und auch mal um ihr Spielgebiet herumflattert. Felix ist nach anfänglichen Horrorflügen nur sehr bedingt gestartet. Da spielen Angst und schlechte Erfahrungen zusammen mit Unfähigkeit, aber wenigstens zum Spielzeug ist er hin und zurück. Die letzten Wochen wird das immer weniger, er klettert nur noch raus, fliegt so gut wie nie und die letzten Tage kommt er praktisch gar nicht raus. Luna richtet sich natürlich danach weil alleine draußen rumhängen ist langweilig, sie dreht höchstens mal eine Rund eund kehrt dann zurück.

Es gab kein schlimmes Erlebnis in den letzten Tagen, so übermäßig heiß ist es bei mir im Nordzimmer auch nicht und fliegen kann er, zumindest nicht schlechter aus sonst, denn im Käfig fliegen beide rum und sind wie immer sehr aktiv (der Käfig ist extra so eingerichtet, dass sich die beiden etwas anstrengen müssen.).

Ich mach mir Sorgen, dass die beiden noch mehr abbauen als eh schon. Und es frustriert mich, da ich weiß, dass sie ihr Leben lang nie fliegen durften und eher blöd behandelt wurden, da will ich so gerne, dass sie wenigstens jetzt ein gutes Vogelleben haben.

Andererseits meinte die Tierärztin ganz am Anfang, dass ich nicht zuviel erwarten kann, weil sie das so lange gewohnt sind und körperliche Unfähigkeit zusammen mit eingeübter Trägkeit wohl nicht vollständig abtrainierbar sei.
Ich will ja auch nicht nur meckern, denn die zwei haben ansonsten ja schon sehr viele Fortschritte gemacht (etwas zutraulicher, Ernährungsgewohnheiten, Verhalten usw)
Aber damit abfinden, dass ein 10-jähriger Herr am eventuellen Ende seines Lebens (wer weiß, vielleicht ist er noch gar nicht so nahe am Ende?) keine 180Grad-Drehung mehr macht?

Bin grade etwas hin und hergerissen, zwischen Akzeptanz, Verständnis für die zwei, Frustration und manchmal aber auch dem unbändigen Willen halt doch was ändern zu können.

Was sagt ihr dazu? Überforder ich sie? Fällt euch was ein, was ich falsch mache? Ich hab mir übrigens ungefähr alle Threads zu dem Thema hier durchgelesen, denn mit dem Problem bin ich ja nicht allein, aber mir fällt trotzdem grad nichts mehr ein.
Geduld und Futterlockereien waren anfangs ja ganz erfolgreich, aber wenn das nichts mehr hilft...

Ich wär sehr dankbar für Meinungsäußerungen

Achja: Die beste Möglichkeit, die mir bisher eingefallen ist, sind zwei neue Vögelchen, die den Laden aufmischen. Wär sowieso gut, weil Luna ja nur halb so alt ist wie Felix und evtl irgendwann alleine zurück bleibt.
Das ist die schönste und gewünschteste Lösung.
Leider ist das aber im nächsten halben bis dreiviertel Jahr noch nicht umsetzbar aus finanziellen und Platzgründen. Danach wird das sicher mal Thema, aber solange will ich den Rumsitzern nicht zugucken...

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Hallo,
ja das erste was mir eingefallen ist war auch: Aufstocken. Die neuen können den alten dann zeigen wie lustig das Welli-Leben ist: ABER es kann leider auch genau andersherum kommen. Daher rate ich dir, solltest du aufstocken, eben NICHT zu Jungvögeln aus dem Laden, sondern zu einem älteren, aber aufgeweckten Pärchen. Die würden sich dann nicht ganz so beeinflussen lassen.

Das zweite ist, dass du sie rauslocken musst:
Eventuell Futter draußen anbringen (also auch die Futternäpfe), Kolbenhirse und andere Leckereien an Spielplätzen verteilen und die Spielplätze bunt und lustig gestalten. Für Schlecht- und Nichtflieger eignen sich auch Brücken und Seilen die zwischen Käfig und Spielplatz gebaut bzw. gespannt werden. Meine Penny hat sich zuerst auch nur so auf Spielplätze getraut.

Kannst du evtl noch Bilder deiner Spielplätze und deines Käfigs zeigen? Dann können wir dir konkrete Tipps geben?

Danke schonmal für die Antwort, mit Bildern kann ich grad leider nicht dienen, aber ich versuch mal zu beschreiben und liefer die dann nach.

Auf dem Käfig steht ein Golliwoogpflänzchen, dahinter ist ein Sitzturm angeschraubt. Auf der rechten Seite ist die Birdlamp und meistens ein Untersetzer mit Wasser/Salat.
Darüber ist eine Hängelandschaft, wo momentan eine Kokosnussschaukel, Weidenringe, eine Korkrindenschaukel, eine Seilspirale mit Glocke und eine dreieckige Naturastschaukel (ähnlich, wie die auf der Homepage hier beschrieben) hängen. Der Käfig steht vor einem Fenster, links daneben ist ein zweites. Vor diesem ist eine Seil-Netzkonstruktion mit Spielsachen. Über beiden Fenstern ist nochmal ein längeres, 1cm dickes Sitzseil angebracht. Weiter links hängt ein Hängespielplatz aus Holzringen, rechts und links von der Spiellandschaft sind Hängeschränke bzw ein Bücherregal, auf denen beiden jeweils ein Spielplatz steht mit Sandkiste und Naturstangen.
Anfangs hatte ich noch einen Wellibaum im Weihnachtsständer. Der wurde aber gemieden und war eher sperrig und unpraktisch. Grade bastel ich eine Alternative, die natürlichen Bäumen ähnlicher und praktischer ist und auf einem Tisch steht, also höher ist. Außerdem warten noch 2 neugebastelte Hängeelemente auf den Einsatz, aber ich wollte erstmal warten und sie nicht mit etwas Neuem zusätzlich verunsichern.

Die Spielsachen sind alle mit Leckerchen bestückt.

Das mit dem draußen Füttern hab ich mal versucht. Eigentlich find ich das nicht so toll, weil es eine gute Möglichkeit ist, sie abends wieder rein zu bekommen, aber das ist ja Momentan nicht das Problem. Problematisch ist aber, dass ich nach 24h aufgegeben habe, weil ich mir Sorgen gemacht hab, wenn sie so lange nicht futtern.
Wie lang halten Wellis das denn aus?

Irgendjemand weitere Ideen?

Danke für die Antwort!
Das ist war, dass sie aus schlechter Haltung kommen. Allerdings haben wir die Verstörtheitsphase eigentlich schon überwunden mit viel Geduld. Sie sind nicht zahm oder so, aber sie fressen ganz selten Hirse aus der Hand, sie bleiben neben der Hand sitzen wenn ich Futter und Wasser wechsel, sie nehmen neues Futter an, sie kennen und fressen inzwischen Gurke, Apfel, Salat, Gräser und Kräuter und gehen baden. Das mit dem Rausgehen hat ebenfalls eine Weile gedauert, war aber schon soviel besser.
Glaubst du denn daran, dass eine Rückentwicklung wegen den schlechten Erfahrungen möglich ist? Das erscheint mir doch etwas...seltsam...aber ich weiß ja auch nicht mehr weiter.

Keiner sonst eine Idee

Was frisst er denn am liebsten? Vielleicht dieses Leckerchen wirklich nur an den Wellibaum hängen und nicht sonst verfüttern, damit er sich seine Lieblingsspeise erarbeiten muss.LG Katjes

Mit Hirse und Co mach ich das ja eh schon. Am allerliebsten mag der Kleine Gurke. Eigentlich wollte ich die nicht nur draußen anbieten, da bei mir Frischkost unbegrenzt zur Verfügung stehen sollte, aber vielleicht werd ich das trotzdem mal probieren, wenn sonst nichts hilft Aber erst warte ich, bis seine Mauser zu Ende ist, währenddessen will ich ihm die Gurke nicht wegnehmen.

Weiß noch jemand was zu dem Thema, wie lang die Wellis unbedenklich ohne Futter sein können? Vielleicht sollte ich die Fütterung doch nach draußen verlegen, aber hungern lassen will ich sie auf keinen Fall!

Zitat von Loony

Mit Hirse und Co mach ich das ja eh schon. Am allerliebsten mag der Kleine Gurke. Eigentlich wollte ich die nicht nur draußen anbieten, da bei mir Frischkost unbegrenzt zur Verfügung stehen sollte, aber vielleicht werd ich das trotzdem mal probieren, wenn sonst nichts hilft Aber erst warte ich, bis seine Mauser zu Ende ist, währenddessen will ich ihm die Gurke nicht wegnehmen.

Weiß noch jemand was zu dem Thema, wie lang die Wellis unbedenklich ohne Futter sein können? Vielleicht sollte ich die Fütterung doch nach draußen verlegen, aber hungern lassen will ich sie auf keinen Fall!

Also ich habe meine beiden Wellidamen nun 4 Wochen zu Hause und habe dann zwischenzeitlich auch noch auf einen viel größeren Käfig umgestellt, so das ich auch das Problem hatte, dass ich immer Angst hatte die beiden finden das futter nicht,. also hab ich draussen auch angeboten, mit dem ergebnis, dass sie nie alleine in den Käfig gingen.

Einmal hab ich es dann doch probiert und "nur" im Käfig das Futter gehabt. Dann saßen sie auf dem Käfig und ich hab ihnen von drinnen das Futter nochmal untet die Nase gehalten, aber eben drin gelassen und auf dem Boden gestellt. Und siehe da, kurz darauf sind sie reingesprungen Seit dem funktioniert es.

Daher kann ich mir vorstellen, das es auch andersherum möglich ist. Stell es draussen hin, in Sichtweite, zeig es ihnen immer wieder.

Danke!
Wie lange haben deine denn durchgehalten nicht ans Futter zu gehen?
Hab es die letzten Tage außen an die Tür gehängt und das ging noch so einigermaßen, also Luna macht da kein Problem, Felix hat aber definitiv weniger gefressen. Heute hab ichs etwas weiter weg, damit sie richtig rausmüssen, aber nachdem beide den ganzen Tag nichts gefressen haben hab ich mir zuviele Sorgen gemacht... ich hab gelesen, dass Wellis mit ihrem schnellen Stoffwechsel sehr schnell abbauen und das Risiko war mir zu hoch.

Überhaupt sind sie wieder viel schreckhafter. Die letzten Tage sind sie gar nicht mehr an die Hirse und werden unruhig, wenn ich in den Käfig greifen muss. Mir ist es echt ein Rätsel, was los ist. Bin mir langsam sehr unsicher, ob sie sich wirklich bei mir wohl fühlen

Zitat von Loony

Danke! Wie lange haben deine denn durchgehalten nicht ans Futter zu gehen?

Also ich hatte meine am Nachmittag gegen 16 Uhr rausgelassen und ein paar Stunden später hatten die schon Hunger und sind auf dem käfig wild hin und her getanzt.
Dann hab ich denen das futter hochgehalten (im Käfig) da kamen sie ja nicht dran und hab es dann wieder auf den Käfigboden gestellt. Dann ging das relativ fix und die sind von alleine in käfig und erstmal ne runde fressen. Das klappt bis heute dass sie nun auch zwischendurch in käfig gehen und sich fressen holen.

Da das Thema immer wieder hier aufkommt, wollte ich euch eine kleine positive Entwicklung nicht vorenthalten:

Heute waren meine zwei Kleinen zum erstenmal seit langem wieder draußen.
Ich hab die Umsetzung mit der Draußenfütterung zu einem Kompromiss umgewandelt, weil sie mir wirklich zu hartnäckig waren. So habe ich sie morgens im Käfig fressen lassen, den Rest aber außen angebracht (also etwa die Hälfte der täglichen Futterration). Das hat mir die Sorge genommen, ihren Stoffwechsel zu sehr durcheinander zu bringen, falls sie den ganzen Tag hart bleiben.
Das sind sie auch die letzten Tage...sie sind nur mal an einen Keks, den ich in die Käfigtür gehängt hab.
Aber heute sind sie richtig raus zum futtern und Felix ist danach aufs Dach. Er ist leider nicht geflogen, nur einmal vom Dach zur Käfigtür, aber scheinbar fand ers spannend, denn er ist spazierengegangen, hat alles genau beäugt und Luna ist immer mal wieder rein und raus. Sie hat eine große Runde durchs gesamte Zimmer gedreht und ich hatte das Gefühl, sie ist richtig aufgekratzt.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, was dieser kleine Fortschritt für mich bedeutet, vor allem weil nicht NUR der Futterdrang ist, sondern sie echt Spaß zu haben scheinen (Felix probiert die ganze Zeit im Sitzen seine Flügel aus, wie ein kleines Küken )
In den letzten Tagen habe ich nämlich schon ernsthaft darüber nachgedacht, sie in ein besseres Zuhause zu vermitteln, da ich mir Sorgen mache. Hab bereits im Internet gestöbert, mir täte das aber im Herzen weh, weil ich sie so liebgewonnen hab und sie einfach schon soviel schlechtes erlebt haben, da will ich sie nicht weiter abschieben. Vielleicht wird jetzt doch noch alles gut


Danke euch tausendmal für all die Tips, manchmal braucht man echt Zuspruch!

ich hatter ähnliche sorgen.meine beiden 5 und 1 jahre lebten auch ihr leben lang in gefangenschaft.zum zähmen wurden sie im käfig gejagt und einmal die woche gefangen und mit so einem zeugs gegen milben aus der zoohandlung eingesprüht,zur vorbeugung
sie kannten weder grünzeugs noch naturholzstangen,dafür aber plastikspielzeug und spiegel.
die einjährige henne wirkte im käfig wie hyperaktiv,der 5 jährige hahn wurde nur geärgert.sein leben bestand nur aus fressen und seinem kumpel der spiegel.

es ging bei uns auch langsam voran alles in allem dauerte es gute 4 monate bis sie den ganzen tag mit begeisterung frei flogen,die ersten runden endeten meist mit schnapatmung auf dem fußboden vor erschöfung.
nach ca 5 monaten machten sie alles was ein normaler vogel in guter haltung machen.grünzeug fressen/baden/holz anknabbern usw.
mach dir keine gedanken und habe geduld,das ist das was mir jeder hier gesagt hat und es stimmt auch

ich wollte auch immer noch zwei dazu haben,was ich auch jetzt gemacht habe.allerdings konnten meine da schon alles.ich denke aber es kann echt ein vorteil sein wenn du aufstockst,weil die vögel schauen sich vieles von einander ab.
mein neuzugang(daisy 10 wochen) kannte bei dem züchter kein grünzeug,die ersten tage bei mir in eizelhaft hat sie auch nichts angerührt,wie sie aber mit den anderen zusammen war dauerte es ein paar stunden und sie probierte es,nun ist sie ganz verrückt drauf