Wer sich über gesunde Leckerbissen und vitaminreiche Nahrungsergänzung mit anderen Wellihaltern austauscht, wird früher oder später über einen ungewöhnlichen Namen stolpern - den "Golliwoog".
Diese ursprünglich aus Lateinamerika stammende Futterpflanze (wissenschaftlich bekannt als "Callisia repens") wurde in einer Gärtnerei eher zufällig als Nahrung für Haustiere entdeckt. Sie wird auch unter dem Namen Schönpolster, kriechendes Schönpolster oder unter dem Namen Cubaguu verkauft und ist mittlerweile vielerorts erhältlich.
Eine Untersuchung eines Instituts für Tierernährung bestätigte, dass die Pflanze für Ziervögel, Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen, Reptilien und viele andere Haustiere nicht nur ungefährlich, sondern sogar besonders beliebt und gesund ist.
Die kleinen, saftigen Blättchen stellen für viele Tiere einen Leckerbissen in der Ernährung dar, der überdurchschnittlich viel Wasser enthält und reich an Mineralien und Vitamin A ist. Golliwoog und Cubaguu sind im Übrigen Kunstnamen, die keine tiefere oder botanische Bedeutung haben.
Die meisten Wellensittiche fressen die Triebe sehr gerne und zerrupfen sorgfältig die Blätter. Genüsslich bearbeiten sie mit Schnabel und Zunge die Blätter und lassen sich die saftige Leckerei nicht entgehen. Daher ist es auch nicht ratsam, den Vögeln über einen längeren Zeitraum (hier genügen tatsächlich schon wenige Stunden) die ganze Futterpflanze zur Verfügung zu stellen, wenn man Wert auf ein langes Pflanzenleben legt.
Wie man längerfristig das "Überleben" einer Golliwoogpflanze sichert, ohne seinen Tieren etwas vorzuenthalten ist nachfolgend erläutert.
Sie ist mittlerweile in vielen Zoohandlungen erhältlich. Außerdem kann man ihn bei einigen Internetanbietern und Spezialfutterhändlern für Tiernahrung online bestellen. Auch in Gärtnereien oder in Gartenbaumärkten ist sie käuflich zu erwerben.
Dabei gibt es etwas wichtiges zu beachten. Um Vergiftungen oder Belastungen des Vogelorganismus durch Dünger und Pflanzenschutzgifte zu vermeiden, sollte unbedingt die Kennzeichnung als Tierfutterpflanze vorliegen. Callisia repens wird nämlich auch als Zier- und Zimmerpflanze verkauft und erfüllt für viele einen rein dekorativen Zweck. Meist ist sie in diesem Fall durch Dünger und Pflanzenschutzmittel behandelt und somit nicht für die Ernährung von Tieren geeignet.
Schwere Leberschäden, Nierenerkrankungen bis hinzu schwerwiegenden Vergiftungen könnten in diesem Fall die Folge sein. Sicher ist man also nur dann, wenn beim Golliwoog eine Kennzeichnung als Tierfutterpflanze vorhanden ist.
Leider ist es nicht zu jeder Jahreszeit möglich an qualitativ gute Golliwoogpflanzen zu kommen. Während sie in der wärmeren Jahreszeit meist überall an den oben genannten Orten erhältlich ist, gibt es im Winter des öfteren Probleme an das beliebte Grün zu gelangen. Besonders Online Lieferanten verschicken aufgrund der Kälteempfindlichkeit über die kalte Jahreszeit keine Callisia repens und auch die Auslieferung in Geschäfte ist meist in den Wintermonaten minimiert und die Auswahl somit rar. Somit ist der Kauf im Sommer auf jeden Fall ratsam und das Anlegen eines "Vorrat und Reserve" vor dem Winter zu empfehlen.
Der Golliwoog ist nicht winterhart und kann kalte und frostige Temperaturen nicht tolerieren. Somit ist klar, dass die Pflanze im Sommer zwar durchaus auf dem Balkon gedeihen, aber im Winter nur auf der warmen Fensterbank überleben kann.
###advertiser_one###Wer Golliwoog schon einmal pflegte, kann beobachten, dass die Callisia je nach Jahreszeit manchmal ein anderes Erscheinungsbild zeigt. Während die Futterpflanze im Sommer saftig grün und buschig wächst, wird sie im Winter blasser und die Triebe werden langstielig und sind weniger dicht beblättert. Diese Veränderung liegt in der Natur der Pflanze, sowie an der veränderten Sonneneinstrahlung und lies schon manchen Heimgärtner an seinem grünen Daumen zweifeln. Grundsätzlich ist die Pflege aber nicht kompliziert, und die Pflanze lässt sich sowohl in der Sonne, als auch im Halbschatten vermehren.
Der optimale Standort ist hell, aber nicht mit direkter Sonneneinstrahlung, bei Zimmertemperatur (ca. 20°C) und hoher Luftfeuchtigkeit - übrigens auch als hübsche Zierde für die Fensterbank geeignet! Gewässert wird Golliwoog am besten von unten mittels Untersetzer. Die Erde sollte recht feucht sein, ohne dauerhafte Staunässe. Kurzzeitig verträgt Golliwoog auch Trockenheit, dies macht sich jedoch sofort darin bemerkbar, dass seine Blätter dunkler werden und sie aufgrund des fehlenden Wassergehaltes labberig erscheinen. Durch rechtzeitiges Gießen kann sich die Pflanze schnell wieder erholen, sofern der Wassermangel nicht all zu lange angehalten hat.
Die Pflege bleibt Sommer wie Winter gleich. Ein Düngen ist nicht erforderlich.
Platz mag die beliebte Futterpflanze besonders gerne. Wird sie in einen größeren Blumentopf mit frischer Erde eingepflanzt, nimmt sie oft innerhalb weniger Wochen deutlich an Umfang zu, wie der Namenszusatz kriechend ja schon vermuten lässt. Regelmäßig durchgeführt lassen sich so mit 2 Golliwoogpflanzen auch Balkonkästen begrünen. Aber auch im eigenen Garten lässt sie sich sehr gut vermehren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Pflanze anzubieten. Ganz nach Belieben kann diese komplett im Topf angeboten werden, damit sich die Vögel selbst nach Wunsch daran bedienen und sie zerpflücken können, oder aber es werden einzelne Stängel und Triebe abgeschnitten, die dann verfüttert werden können.
Bei den meisten Wellensittichen fristet die Futterpflanze sofern sie direkt im Topf angeboten wird, kein all zu langes Dasein. Da die Callisia repens bei Vögeln, die daran gewöhnt sind, in unbegrenzter Menge und auch gerne ganzjährig angeboten werden kann, wäre der Verschleiß an Pflanzen jedoch sehr hoch. Handelt es sich bei euren Wellensittichen also um ebenso große Golliwoog Freaks, gibt es keinen Anlass zur Sorge.
Wie lange eine Pflanze im einzelnen hält ist leider von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich. Während manche Wellensittiche bescheiden im Verzehr bleiben, stellt sich bei den meisten anderen ein regelrechtes Gemetzel ein. Innerhalb kurzer Zeit ist dann außer der Erde nichts mehr vom saftigen Grün übrig. Ist eine Pflanze wirklich bis zur Wurzel angefressen und besitzt keine Blätter mehr, ist sie nicht mehr überlebensfähig und wird sich nicht mehr erholen können. Hier hilft nur eine Neuanschaffung. Bei rechtzeitigem Eingreifen oder Umsetzung anderer Maßnahmen, die wir hier aufführen, gibt es aber durchaus Hoffnung auf ein langes Golliwoogleben.
Wer seinen Tieren wirklich die gesamte Pflanze zur Verfügung stellen möchte, aber dennoch an deren langfristigem Wachstum interessiert ist, hat folgende Optionen:
1. Nur unter Aufsicht, somit kurzzeitig anbieten und bevor er zu sehr von den gierigen Schnäbeln abgeerntet wurde, wieder wegnehmen. Rechtzeitiges entfernen, um ihm eine Regenerationszeit zu ermöglichen wäre hier sinnvoll. Damit sich die Pflanze wirklich schneller von den Fressattacken der Vögel erholen kann, sollte sie nicht mehr als ein Drittel der Gesamtgröße verlieren. Bei stärkerem Verlust dauert die Erholung entsprechend länger. Wenn eine Callisia nicht bis aufs letzte abgefressen wurde, treibt er immer wieder neu aus, bildet neue Pflanzenteile aus und kann somit dauerhaft als Futterpflanze dienen. Wer mehrere hat, kann sie jeweils abwechselnd anbieten, so entsteht auch während der Wachstumspause, keine Futterpause für die Wellensittiche.
2. Den Golliwoog hinter Gitter bringen. Es gibt durchaus die Möglichkeit die Futterpflanze einzusperren. Beispielsweise ihn in eine kleine Gittertransportbox zu stellen, damit nur die Triebe abgefressen werden können, die durch das Gitter hinaus ragen. Die üblichen Transportboxen mit Gitterdeckel leisten hier hervorragende Dienste. Die Golliwoog-Pflanze wird die Einzelhaft sicher nicht verübeln, dient es doch seinem langfristigen Schutz - ganz zum Ärger von so manchem zeternden Wellensittich, der angesichts des eingesperrten und nur eingeschränkt zugänglichen Grünzeugs ganze Schimpfsalven einlegte.
3. Das kriechende Schönpolster vermehren. Dies ist sehr einfach, in dem einzelne Triebe neu als Stecklinge gesetzt werden und sich mit der Zeit eine neue Pflanze (wenn auch anfangs klein) ergibt.
Wer all diese Tipps und Informationen beachtet, wird nicht nur glückliche und Golliwoog verwöhnte Wellensittiche beobachten können, sondern auch selbst Freude an einer immergrünen Futterpflanze haben.
###advertiser_two###Wer kennt es nicht. Man kauft einen Golliwoog und in nur wenigen Minuten ist das eben noch so prall gefüllte Töpfchen mit sprießendem Grün Geschichte. Gnadenlos fallen die süchtigen Geier darüber her und machen alles zu Nichte. Wer da als Federloser nicht schnell genug eingreift, kann schon gleich am kommenden Tag los laufen, um direkt den nächsten Callisia repens zu kaufen.
Bei meiner Truppe von 12 Wellis würde sich das für den entsprechenden Gärtner doch schon lohnen. Irgendwann war es mir einfach zu teuer, ständig neue Töpfchen zu kaufen und sie ihrem kurzweiligen Schicksal zu überlassen. Eine Lösung musste her.
Also hab ich mir Gedanken gemacht und mich mit der Golliwoog Pflanze an sich mal näher beschäftigt. Golliwoog nennt sich eigentlich kriechendes Schönpolster (Callisia repens) und steckt voller Vitamine und Mineralstoffe. Sie stammt aus Südamerika und Zentralamerika und wächst relativ rasch. Also habe ich mir diese Eigenschaft angeschaut und mich über die Art der Vermehrung etwas informiert.
Es gibt zwei Wege die beliebte Futterpflanze zu ziehen. Entweder, man zieht ihn aus Samen, die in Onlineshops oder auch Gartenmärkten und Gärtnereien zu bekommen sind, oder aber man macht es wie ich. Aus Stecklingen.
Die Callisia kann ganz wunderbar und schnell über Stecklinge vermehrt werden. So begann ich damit mir 3 Golliwoog zu kaufen. Diese pflanzte ich in einen 80 cm langen Balkonkasten und stellte ihn ans Fenster. Innerhalb von 3 Wochen wuchsen die 3 Golliwoog Futterpflanzen zu einem riesen großen Balkonkasten heran. Nun konnte die eigentliche Mission losgehen. Golliwoog Babys ernten. Dazu braucht man nicht mehr wie eine Schere und ein Schüsselchen mit etwas Wasser. Man beginnt ganz einfach die längeren Stängel vorsichtig abzuschneiden. Immer etwa Daumenlange Stückchen. Diese einfach in das mit Wasser gefüllte Schüsselchen legen, damit sie bis zum Ende der Ernte nicht austrocknen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich aus den 3 ursprünglichen Futterpflanzen mehr als 100 Golliwoog Babys (wie ich sie liebevoll nannte) erhalten.
Doch wie wird ein Baby nun zum Steckling? Dazu einfach jeden einzelnes Stück nehmen und die unteren Blättchen etwas entfernen, damit der Stängel frei liegt. So dass etwa 2,5 cm des Stängels blattfrei sind. Fertig sind sie! Nun befüllt man am besten kleine Anzuchttöpfchen mit ungedüngter Blumenerde und befeuchtet diese. Mit einem Bleistift kann man nun super ein paar Löcher in die Erde drücken und dort jeweils pro Loch ein Stück einsetzen.
Ich habe pro Töpfchen mit 12 cm Durchmesser immer 5 Stecklinge gesetzt, die ich wie die Blätter einer Blüte im Kreis angeordnet habe. Die Erde um die Stecklinge herum schön vorsichtig andrücken und das ganze nochmals etwas mit der Blumenspritze anfeuchten. Die Töpfe an einen hellen Standort stellen, jeden Tag ein klein wenig anfeuchten und schon bald werden die Stecklinge zu großen Golliwoog heranreifen.
Auf diese Art habe ich mir bestimmt die letzten Jahre 100te von Euronen gespart. Ich habe nun derzeit 2 Balkonkästen mit 80 cm bepflanzt. Diese werden immer im Wechsel auf die Fensterbank gestellt und sobald sie zu sehr von den hungrigen Schnäbelchen malträtiert wurden, gegeneinander ausgetauscht. An einem sicheren Ort kann sich nun der strapazierte Kasten mit dem enthaltenen Golliwoog Futterpflanzen wieder erholen, während sein Kollege solange die Stellung halten muss. Dies hat sich bei meiner Bande wirklich als die beste Lösung heraus gestellt und auch wenn wir Gefahr laufen so die Golliwoog Industrie in den Ruin zu treiben, so werde ich weiterhin daran festhalten und wollte diesen einfachen und dennoch wirkungsvollen und effektiven Tipp nicht für mich alleine behalten.
Um nochmal auf die Vermehrung mit Samen zurück zu kommen: Leider hat sich diese Methode bei mir nicht sehr bewährt. Es dauert einfach zu lange bis sich aus den kleinsten Pflänzchen etwas verwertbares und strapazierfähiges entwickelt. Aber wer es versuchen möchte – Nur zu, denn Wellis lieben es diese Pflanze zu fressen.
Nun wünsch ich Euch viel Spaß beim Baby Golliwoog ernten und Euren Piepern viel Freude bei ihren Zerstörungsmissionen.
Ive84