Thema: Futterverhalten: Wellis tun so, als ob sie verhungern würden!

Hallöchen an Alle,

möchte mal eure Meinung hören; und zwar....

meine beiden Wellis bekommen von mir seit ca. 7 Wochen weniger zu Fressen, da ich festgestellt habe, dass ich ihnen viel zu viel füttere!
Ich gab ihnen täglich einen Kaffeelöffel voll Körnerfutter und einen halben Löffel Gräser pro Schnabel.
Das waren erschreckenderweise zusammen 11g Futter! (9g Körner/ 2g Gräser)

Laut Tierarzt sollten Wellis idealerweise aber nur etwa 10% ihres Körpergewichts an Futter erhalten.
Das sind dann etwa 3-4 oder 5 Gramm Körnerfutter. (2Teelöffel)
Meine Beiden haben also bisher immer doppelt so viel Futter bekommen!

Nun bekommen sie seit 7 Wochen "nur" noch 6g Futter pro Schnabel plus Gemüse und Futterpflanzen.
Die Futtermenge wird aufgeteilt. Sie bekommen morgens etwa 4g und abends 2g.

Das muss ich so machen, weil die Beiden seitdem ich das Futter reduziert habe abends, wenn ich nach Hause komme, einen riesen Zirkus veranstalten!
Kaum bin ich in der Wohnung geht es los:
Paulchen schreit herum, Phinchen trippelt ganz aufgeregt im Käfig hin und her.
Wenn ich ihnen nicht sofort was gebe dann fliegt Paulchen solange um meinen Kopf herum (er traut sich nicht darauf zu landen) bis ich ihnen ihre zweite Portion gebe!
Wenn nicht, turnen beide mit Geschrei am Gitter oder sitzen ständig demonstrativ an ihren Näpfen.
Sie bekommen aber eigentlich schon mehr, als sie sollten und trotzdem habe ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich ihnen zu wenig Futter anbieten würde!

Bei Phinchen muss ich sehr aufs Gewicht achten, da sie ein doppelt so großes Herz hat (Herzschwäche) und möglichst normalgewichtigbleiben sollte! Aber gerade sie sucht nach jedem Korn, was sie finden kann und klaut sogar das Futter von Paul!

Was meint ihr dazu?
Wie ist das bei euch so mit dem Futter? Gibt es da auch jedesmal so eine große Aufregung?
Oder kann ich vielleicht etwas besser machen? (Tipps?)

Freu` mich über jede Antwort!
LG Kathi

Von meinem TA weiß ich das Gleiche und ich gehe davon aus, dass wir den gleichen Doc haben
Ich trau mich leider auch nicht, so wenig zu geben. Das Gewicht von 3 meiner Vögel spricht aber was anderes...
Insofern glaube ich der Aussage des Docs durchaus, dass die Angabe 2 TL pro Tag/Tier nicht nur äußerst ungenau, sondern auch zu viel des Guten ist. Deshalb taste ich mich mit meinen Tieren auch langsam ran, ob nicht weniger doch besser wäre. Lass es 5-6g pro Tier/Tag sein und man liegt immer noch im guten Bereich.

Ich füttere derzeit bei 5 Wellis und 2 Nymphen wie folgt:
knapp über 50g Körnerfutter, welches in der Regel auch noch sehr mager ist. Zusätzlich bekommen sie allerdings noch knapp 2TL Extrudate (das kennen sie, hab ich aber nie gewogen, bleibt immer was über). Vor Kurzem war es pro Tag 60g und davon nahmen die Dickerchen leider wieder zu.

Ich muss aber dazu sagen, dass Nymphen etwa 3 Mal so viel wiegen wie Wellis, brauchen also mindestens das Doppelte, eher etwas mehr an Futtermenge.

Die Mengenangabe 2TL mag ein durchschnittlicher Richtwert sein und ist sicher besser als unbegrenzte Mengen Futter anzubieten. Bei unbegrenzter Menge picken sich die meisten nämlich nur die Sahnestückchen raus. Der eine wird immer dicker, während andere rank und schlank bleiben. Beim Menschen ist es ja auf Dauer auch ungesund, wenn er sich zu einseitig ernährt und ich gehe davon aus, dass man das auf die Wellis 1:1 übertragen kann. Insofern halte ich die Futterbegrenzung für sehr wichtig, damit sie auch weniger schmackhafte Saaten immer mal wieder aufnehmen.
Zu wenig darf dann aber auch wieder nicht sein, denn hungern sollten sie wirklich nicht, da die Tiere einen sehr schnellen Stoffwechsel haben. Unter Umständen kann zu strenge Rationierung leider auch nach hinten losgehen, was das Gewicht betrifft.

Aber zurück zu den 2 TL...
Ich habe mal den Vergleich gemacht und stark graslastiges Futter mit einem TL abgewogen und dagegen ein hirselastiges Futter. Den Unterschied von gut 2g fand ich wirklich erstaunlich! (noch erstaunlicher wird das Ergebnis, wenn man nur 1TL Grassaat wiegt und nur 1TL Hirse. Vergleicht das mal!). Schaut man sich die Empfehlung von dem wirklich sehr vkDoc an, verwundert es nicht, dass es in vielen Schwärmen futterbedingt (Menge und Zusammensetzung) ordentlich Dickerchen gibt. Demnach wäre das ein gewichtiger Unterschied von gut einer halben Tagesdosis Futter.
Aus diesem Grund wiege ich jeden Tag das Futter und messe nicht mehr mit dem Löffel oder ähnlichem. Immerhin verändere ich das Futter auch noch in seiner Zusammensetzung je nach Situation (Mauser, Brutigkeit, Diät) und damit auch das Volumen. Da kann ich mich einfach nicht auf die Löffel-Mess-Methode verlassen.

Zitat von Elimi

Hatten sie vor der Fütterungsumstellung Übergewicht? Wenn das nicht der Fall war wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, die Portionen zu verkleinern. Vor allem kommt es mir ziemlich krass vor, die Futtermenge gleich um die Hälfte zu verringern, vielleicht werden sie wirklich einfach nicht satt.
Wie hat sich ihr Gewicht in den letzten 7 Wochen entwickelt, wiegst du sie regelmäßig?

Hallo Elimi,
Danke für deine Antwort!

Ja, ich wiege meine Wellis regelmäßig. Schon seit 2 Jahren. Damals hat man bei Phinchen Megas festgelstellt...
und im November vergangenen Jahres viel mir auf, dass sie rasant an Gewicht zunahm!
Von 45g auf 60g! (Sie ist ein Halbstandart).
Man hat beim Röntgen das viel zu große Herz entdeckt, was ständig wächst...
heute habe ich sie gewogen 61g!
Ich weiß nicht mehr, wieviel sie nun wirklich wiegt?! (Ich hab ja keine Ahung, wie schwer das Herz ist!)
Ich habe nur gesehen, dass sie in den ersten beiden Wochen nach Futterreduktion 5g abgenommen hatte. Sie wog also 55g.
Sie sieht auch sehr korpulent aus (hat eine große Beule, da wo das Herzchen ist), kann nicht mehr fliegen..... aber wie gesagt, das ist ihr Herz!

Paulchen ist ein Standart und wiegt 48g. Er macht mir keine Sorgen. Hat eine top Figur und fliegt und klettert wie ein Weltmeister!

Ich wollte mit der Futterreduktion eigentlich nur erreichen, dass Phinchen etwas abnimmt, da sich ein normales Gewicht ja auch auf den zu hohen Blutdruck und somit positiv auf das Herz auswirkt....
der TA meinte, ein bisschen pummelig ist sie schon. Er war sich aber nach der Diagnose auch nicht mehr so sicher...

Ich kann nicht einschätzen, ob sie zunimmt, weil sie zu viel futtert oder ob es das Herz ist.
Ich glaube, es ist das Herz.....

Sie bekommen normales Basis Mix Futter welches sehr viele Körner, Hirse und Saaten enthält.
Es sind aber auch recht große Mariendiestelsamen dabei und Haferkerne, die ja auch recht groß sind.
Mmm... schwierige Sache....
Trotzdem vielen Dank!

LG Kathi

Zitat von Haarmonster

Lass es 5-6g pro Tier/Tag sein und man liegt immer noch im guten Bereich.

Hallo Haarmonster,
danke ebenfalls für deine Antwort.

5-6g bekommen sie ja. Eigentlich bekommen sie sorgar manchmal noch Hirse dazu... (so einmal die Woche, ein bisschen )
Paulchen hat tagsüber, so wie ich das am WE beobachten kann) kein Problem damit.
Aber Phinchen sitzt ständig am Futternapf und sucht nach Futter.

..... ich werde ihnen das Futter auch abwiegen und mal schauen, wie sie sich so verhalten, wenn ich ihnen morgens vielleicht 5g gebe und abends Gräser und ein bisschen Körnerfutter, so dass sie bei 8g am Tag liegen. (pro Schnabel natürlich!)

Interessanterweise hängt aber die ganz Zeit ein Leckerlie zum Erarbeiten im Wellihaus und das rühren sie nicht an.
Obwohl Phinchen manchmal kurz daran knappert.
Hätten sie richtigen Hunge,r müssten sie doch eigentlich dieses Ding fressen, oder?

Lg Kathi

Ich achte bei der Fütterung meiner Vögel eigentlich gar nicht auf die Futtermenge. Kein einziger meiner Vögel ist übergewichtig, alle sind frisch und munter . Hin und wieder verstecke ich ihnen ein wenig Futter oder platziere den Futternapf an einem unzugänglichen, neuen Ort-aber sonst?

Zitat von wellifreund

Ich achte bei der Fütterung meiner Vögel eigentlich gar nicht auf die Futtermenge. Kein einziger meiner Vögel ist übergewichtig, alle sind frisch und munter . Hin und wieder verstecke ich ihnen ein wenig Futter oder platziere den Futternapf an einem unzugänglichen, neuen Ort-aber sonst?

Da ich kein Danke geben kann, soll dies 'mal als Ersatz dienen:


Wir halten es genauso und haben bei 9 Rackern auch keinen einzigen übergewichtigen Welli. Hier wird den ganzen Tag wild umhergetobt und geflogen, was die Flügel hergeben...

Alle anderen Kommentare zur Futterreduzierung bei Wellis spare ich mir jetzt mal...

LG
Lionheart

Naja, es gibt eben solche und solche Wellis. Ich habe drei, denen meine unbegrenzte Fütterung gar nicht geschadet hat, aber die vierte ist im Laufe des letzten Jahres massiv übergewichtig geworden (trotz hoher Aktivität - dafür hockt meine flugunfähige fast nur im Käfig und hat Normalgewicht). Was kann ich da anderes machen, als langsam das Futter reduzieren und hoffen, dass die anderen nicht groß abnehmen.

Bei Menschen ist es doch genauso... Ich verschlinge Unmengen und nehme trotzdem nicht zu, andere müssen ständig auf ihr Gewicht achten.

Hallo Kathi,

nachdem sich bei meinem übergewichtigen Bini die Arthrose gezeigt hatte, habe ich auch den Versuch unternommen die Menge des Futters zu reduzieren. Leider ging dieser Schuss nach hinten los. Alle Piepser verhielten sich ähnlich wie deine und begannen sogar um das verfügbare Futter zu kämpfen.

Und ausgerechnet Bini, der unbedingt abnehmen sollte, legte noch etwas an Gewicht zu. Einen Abnahmeerfolg haben wir letztendlich durch eine Umstellung der Zusammensetzung erzielt.

Liebe Grüße
Mariama

Hallo an Alle,
vielen lieben Dank für eure Antworten!
Tja, was soll ich sagen.... sie bekommen nun wieder mehr Futter, aber trotzdem spielen sie verrückt!

Heute Morgen z. Bsp haben sie 5g bekommen (Körnerfutter und Gräser) heute Mittag hab ich mit ihnen etwas gespielt und da gab es zur Belohnung ein kleines bisschen Hirse. Außerdem haben sie heute wieder ein großes Stück Gurke zu knabbern bekommen und am späten Nachmittag gab es wieder die 2. Portion Futter (3-4g).
Ich weiß nicht, ich glaube sie sollten sich mehr bewegen, dann ist die Gefahr, dass sie Zunehmen auch nicht so groß.....
Sie sitzen viel im Käfig herum..... und wenn sie draußen sind wird auch nicht viel gefolgen!
Ich muss mit beiden aktiv was machen, dann bewegen sie sich. Vogelbaum wird für den Mittagsschlaf verwendet!
Phinchen kann halt nicht mehr fliegen; sie wird von mir herum getragen. Und deshalb hat Paulchen auch keine große Lust
alleine herum zu fliegen....muss mir mal was einfallen lassen.....
Nun ja, sie sind ja nicht übergewichtig!

LG Kathi