Mittwoch spät abends hörte ich ein leises Plumpsen, als ich gerade mit dem Rücken zum Käfig stand. Ich drehte mich um, um zu schauen ob unsere gehandicapte Bubi sich beim Absturz verletzt hat.
Doch es war nicht unsere Bubi, sondern Oskar.

Oskar hockte ganz flach mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Käfigboden. Da er nicht wieder von selber aufstand, wusste ich da ist etwas ernsteres passiert. Ich nahm Oskar vorsichtig in die Hand und entfernte die Buchenholzstücke vorsichtig aus seinen Füßen, die er festkrallte. Oskar blieb recht ruhig in meiner Hand sitzen, obwohl er nicht zahm war. Plötzlich flatterte er unkoordiniert aus meiner Hand und landete etwas unsanft auf dem Wohnzimmerboden. Ich nahm ihn umgehen wieder auf in meine Hand und überlegte was nun am besten wäre. So setzte ich ihn vorsichtig auf dem Boden des Krankenkäfigs. Doch dort wurde er plötzlich sehr unruhig, drehte sich im Kreis und kugelte dabei auch ein paar mal auf den Rücken. Also nahm ich ihn wieder in meine Hand, dort war er deutlich ruhiger.

Ich schaute ihn mir genauer an, er atmete völlig normal, seine Füßchen und Beine waren auch kräftig, aber ein Auge sah etwas merkwürdig aus. Es schaute in eine etwas andere Richtung, als das andere. Da kam mir der Gedanke, daß er vermutlich nicht richtig sehen kann. Ich testete dies indem ich mit einem Finger vorsichtig in die Nähe des Auges ging. Er schloss das Auge nicht. Dann wiederholte ich dies bei seinem anderen Auge und auch dort keine Reaktion. Da wurde mir klar, daß er nichts sehen kann.

Ich überlegte kurz was da passiert ist und kam darauf, daß Oskar vermutlich einen Schlaganfall erlitten hat. Kurz überlegten wir auch unseren Tierarzt anzurufen, ob wir vorbeikommen könnten. Doch dann dachte ich auch, was könnte er machen um ihm zu helfen. Er hätte vermutlich auch gesagt, da kann man nur abwarten, ob er sich davon erholt oder ihn einschläfern. Da Oskar aber keine Anzeichen von Schmerzen oder Atemnot hatte, beschlossen wir abzuwarten.

Wir versuchten ihn dann wieder vorsichtig auf dem Boden des Krankenkäfigs abzusetzen, da wir ihn ja nicht die ganze Nacht in der Hand halten können. Doch dort wurde er wieder unruhig und drehte sich wieder im Kreis. Also nahmen wir ihn wieder in die Hand. Wir überlegten was wir nun machen sollen, doch Oskar nahm uns dann die Entscheidung ab. Sein Schnabel wurde plötzlich blass und er schlief für immer ein.

Vom Absturz bis zum Tod vergingen gerade mal ca. 30 Minuten. So waren wir doch erleichtert, daß wir uns nicht auf dem Weg zum Tierarzt gemacht haben, da Oskar sonst unterwegs gestorben wäre. So konnte er in vertrauter Umgebung und in Ruhe einschlafen.

Wir sind sehr traurig über den wohl schwerwiegendsten Verlust den unser kleiner Schwarm jemals erlebt hat. Nicht nur mein Freund und ich trauern um Oskar, sondern auch seine geliebte Carla. Sie waren ein ganz besonderes Liebespärchen.



https://www.youtube.com/watch?v=Wb9yk3YLlVU

Und sein inniger Freund Tweety vermisst ihn auch sehr.



Unser kleiner Schwarm ist seitdem Oskar uns verlassen hat sehr verändert. Sie sind überwiegend sehr ruhig geworden. Manchmal wird ohrenbetäubend nach ihm gerufen oder es wird geschimpft. Oskar war der Chef in unserem kleinen Schwarm, er war sehr neugierig und schaute immer nach dem Rechten, wenn etwas anders war als üblich. Er hinterlässt eine große Lücke.

Oskar wir vermissen Dich sehr.

Traurige Grüße
Tobe & Demian mit Bubi, Hugo, Tweety, Maggie und Carla