Guten Tag alle zusammen,
erstmal ein nettes: Hallo, ich bin der neue .
Seit einiger Zeit, ca. 2 oder sogar schon 3 Monate, tummeln sich nun 2 Wellis bei mir. Einen Vogel "Tweet" haben wir übernommen, da sein Kumpel schon ein weniger älter war, dann verstarb und die ursprünglichen Besitzer kein neues Tier mehr haben wollten. Die wollten denn dann irgendwo hin abgeben. Damit war ich nicht einverstanden, man gibt Tiere nicht wie Gegenstände einfach so ab. Jedenfalls kann Tweet dann nach fast zwei Wochen allein sein zu uns.
Wir haben dann sofort Ausschau nach einem neuem Kumpel für den Racker gehalten.
Tweet an sich war sehr schüchtern und sehr sehr ängstlich, hin sogar vor schreck an der anderen Seite des Käfigs wenn man nur das Wasser wechseln wollte. Er ließ sich auch nicht von Hirse oder anderen Leckereien locken, keine Chance. Das lag wohl daran, dass die Vorbesitzer 2 Hunde hatten und die jagten dem kleinen Kerl auch schon mal hinterher. Kann mich auch an eine Situation erinnern, als er neu zu denen gekommen ist, haben die Ihn sofort im Freiflug gelassen und dann haben 4 nicht gefiederte Riesen versucht ihn in sein Käfig zu scheuchen. Er hatte damals schon keinen guten Start und ich kann mir seine Angst gut erklären.
Wir wollten ihm nichts aufzwingen und haben erstmal weiter nach einem neuen Kumpel geschaut und fanden auch bald einen geeigneten Kandidaten eines privaten Züchters mit wirklich Kräftigen gesunden Tieren. Als wir ihn abgeholt hatten ist uns sofort aufgefallen wie mutig dieser noch kleine Vogel ist, er war zu dem Zeitpunkt ca. 8 Wochen, quasi grade eben aus dem Nest geschlüpft. Wir tauften Ihn Tapsi, als uns aufgefallen ist wie lustig es sich anhört wenn er mit seinen kleinen Krallen in dem Karton herumgelaufen ist.
In der Zwischenzeit traute sich Tweet auch immer mehr aus seinem Käfig heraus und hatte wohl bemerkt, dass ihn hier keiner fressen möchte , flog dann auch wirklich gern.
Als Tapst dann zuhause angekommen war, haben wir ihn erst einmal in einen eigenen Käfig gesetzt in dem er eine Woche bliebt, auch in der nähe seines neuen Kumpels. Sie fingen auch relativ schnell an miteinander zu zwitschern. Ich habe dann versucht zu beiden ein besseres Verhältnis aufzubauen. Während Tweet immer noch sehr viel Angst hatte, kannte Tapsi keine Scheu. Er kam sofort in die nähe meiner Hand und hat sich etwas Hirse genommen und auch relativ schnell ein Füßchen auf meinen Finger gestellt in dem die Hirse war. Er aß auch schon aus der offenen Hand in dem ein Paar Körner lagen. Alles sah sehr vielversprechend aus.
Nach einer Woche allerdings hat Tapsi es geschafft durch die Futternäpfe im Käfig zu entwischen und saß dann auch dem Käfig von Tweet. Die beiden Jungs machten Ihre ersten Annäherungsversuche. Es dauerte auch nicht lang, bis Tapsi sich dann in den Käfig von Tweet gesellt hat. Beide waren also nun zusammen.
Folgende Wochen habe ich mehrere Stunden am Tag in der Nähe der Vögel verbracht, habe Sie mit etwas Hirse verwöhnt usw.. Tweet verlor auch bald seine Angst vor mir und kam auch zu mir wenn ich mit Futter an der Tür wartete.
Erst war alles gut. Tweet hat angefangen Tapsi zu füttern und beide haben sich geputzt was ich als sehr gutes Zeichen empfand, doch die Stimmung schlug um. Irgendwann wollte Tapsi gefüttert werden aber nicht mehr selbst füttern, irgendwann wollte er geputzt werden, ließ aber seinen neuen Kumpel allein das jucken seines Köpfchens beheben. Ferner ging es dann auch dazu über, dann Tapsi anfing auch Tweet herum zu hacken. Wenn Tweet aß, kam Tapsi und verscheuchte Ihn aus seinem Napf, ging Tweet woanders hin ging auch Tapsi dahin und verscheuchte ihn auch da. Jede Hirse die ich in den Käfig hielt war sein persönliches Eigentum.
In der Zwischenzeit aber hat Tweet die Scheu vor mir und meiner Hand verloren, na klar er sprang nicht auf meine Handfläche, aber er hing jetzt nie mehr starr vor Angst in der hinterletzten Käfig ecke und das bereitete mir Freude.
Wenn ich die Hirse in den Käfig hielt, so halte ich sie mit Daumen und Zeigefinger fest. Tapsi ist dann irgendwann auch dazu übergegangen sich auf das "ovale O" des Damen und Zeigefingers zu setzen und dort an der Hirse zu knabbern. Es fing an mir seh viel Spaß mit dem beiden zu machen. Tweet verlor seine Scheu vor allem, Tapsi traute sich sogar auf mich herum zu springen.
Seit einiger Zeit aber, so ca. 2 Wochen grob geschätzt ändert sich das Verhalten nochmals. Nicht nur das Tapsi den Tweet oft beißt oder versucht nach ihm zu schnappen, sondern obwohl Tapsi schon fast handzahm geworden war, hat er jetzt totale Angst vor allem und jedem. Komme ich in den Raum = ganz oben hinten im Käfig Augen weit auf nach vorn gebeugt, Atme ich mit einem Laut den er nicht kannte = ganz oben hinten im Käfig Augen weit auf nach vorn gebeugt, halte ich Hirse rein und bewege meine Schultern ganz oben hinten im Käfig Augen weit auf nach vorn gebeugt und überhaupt kommt einer in die Nähe des Käfigs = ganz oben hinten im Käfig Augen weit auf nach vorn gebeugt. Man könnte jetzt noch ewig so weiter machen. Der kleine kommt natürlich irgendwann wieder runter, weil er so tierisch gierig nach der Hirse ist, aber macht man auch nur ein Mucks irgendwie ist er weg.
Während Tweet davon unbeeindruckt immer noch neben meiner Hand sitzt, verliert Tapsi fast den "Verstand". Manchmal guckt er auch in den Raum herum, fängt an zu starren und bekommt plötzlich starke Angst und fliegt wieder auf die oberste Stange seines Käfigs.
Langsam weiß ich nicht mehr was ich tun soll. Ich investiere täglich mindestens 3 Stunden um mich mit den kleinen zu beschäftigen, mit denen zu reden oder einfach nur um ihnen ein Leckerchen zu überreichen.
Jetzt ist es so, das Tapsi nicht mehr auf meine Hand geht um zu fressen und auch von da nicht mehr auf den Arm läuft um von dort seinen Freiflug zu starten, sonder er quetscht sich lieber so weit wie möglich weg von mir die eine Lücke des Törchens. Er hackt immer noch nach Tweet, sogar einmal so feste dass er eine Feder in seinem Schnabel hatte mit der er Mühe hatte sie zu entfernen, sonst wäre mir das nicht aufgefallen. Will aber immer noch von Tweet gefüttert und geputzt werden, verscheucht Tweet immer noch von jeder Futterstelle, hat täglich mehr Angst vor mir.
So viel Zeit wie ich jetzt in den Semesterferien in die beiden kleinen investiert habe, finde ich schade zu sehen dass sich alles dem schlechteren wendet. Während Tweet trotz seiner anfänglich großen Angst vor allem, ganz cool neben mir sitzen bleibt, macht der andere Vogel "uns beide verrückt". Ich finde schade wenn man mit so viel mühe eine Verschlechterung sieht. Ich weiß gar nicht was ich dem kleinen blauen Racker getan habe.
Was haltet Ihr jetzt für richtig? Was soll ich tun? Ich habe keine Ahnung. Das kommt mir einfach spanisch vor. Ganz schlimm wurde es seit letztem Wochenende. Wir kamen von einer Feier nachts nach Hause und hörten nur wie ein lautes Flattern aus dem Käfig kam. Tapsi sprang wie verrückt in seinem Käfig voller schock herum. Hat ihm das Wetterleuchten wohl angst gemacht?
Grüße