Thema: Leben im Schwarm mit Französischer Mauser

Hallo zusammen,

mal eine Frage an alle, die vielleicht in einer ähnlichen Situation leben oder Erfahrungsberichte hierzu haben:

Wir waren am Montag mit unserem Hahn J.P. beim Doc und sie hat uns bestätigt, dass er unter der französischen Mauser leidet. Nun ist J.P. allerdings teil unseres Schwarms mit ins. 4 Hähnen und 4 Hennen. Er war nie einer der charakterstärksten im Schwarm, war also meist der letzte der mal zum Futternapf etc. kam.
Nun haben wir das Problem, dass der weder fliegen kann, dazu kommt noch, dass er sehr leicht ist (aktuell lt. Doc noch nicht bedenklich aber leicht). Nun konnten wir beobachten, dass er sogar dazu kommt, dass er im Käfig von den anderen vom Essen vertrieben wird, obwohl diese keinen Hunger haben.

Wir haben jetzt vor mehrere Näpfe zu holen, also eigentlich 8 (für jeden Vogel einen) um vielleicht die Eifersucht aufs Essen zu nehmen.
Wir werden in 2 Wochen umziehen, und im Wohnzimmer werden wir statt Laminat nun Fliesen haben. J.P. versucht nämlich öfters mit seinem Schwarm mitzufliegen was leider nach ein paar cm mit einem Absturz endet. Ich habe vor dann großflächig schaumstoff mit Knisterfolie auszuwechseln.

Aber all das lösen die Probleme nicht, dass er vom Schwarm (gemobbt) wird. Habt ihr noch Ideen und/oder Tipps was wir machen können?
All unsere Vögel sind grad erst so um die 2 Jahre alt, -> also eine gewissen Lebenserwartung ist ja gegeben, und wir möchten natürlich versuchen die Lebensqualität so hoch wie möglich zu gestalten.

Danke für eure Hilfe!!!

VG Daniel

Hallo Daniel

Was du beschreibst ist leider bei eingeschränkten Vögelchen nicht selten, dass sie weg gehakt werden oder gar gemobbt werden. Wichtig ist, zu unterscheiden.
Beschränkt sich das Mobbing auf die Futteraufnahme, dann kannst du den kleinen per Hand (also auf deiner Hand sitzend zufüttern, oder aber wenn er nicht zutraulich ist, im Käfig, der Voliere nachdem die anderen raus sind, alleine futtern lassen. Er muss genug abbekommen. Das ist wichtig.
Auch das fressen lassen in einem eigenen kleinen Käfig, wäre denkbar. Zu dem die anderen aber keinen Zugang haben dürfen.

Denkbar wäre auch, dass du die Anzahl der Näpfe an die Anzahl der Vögel angleichst, oder sogar mehr Futterplätze als Vögel zur Verfügung stellst. Die Futtermenge bleibt gleich, wird praktisch einfach nur besser aufgeteilt. Nachteil ist trotzdem, dass flinkere Vögel deinen Spatzen vertreiben, auch wenn andere Alternativen bereit stünden.

Otto und Lilli (beide auch flugunfähig) haben es derzeit ganz gut mit Bodenfütterung geschafft. Oder Futter suchen in der Wühlkiste. Die anderen sind so mit suchen beschäftigt und besonders mein Opa Otto bekommt in der Zeit entweder an anderer Stelle was extra oder sucht halt mit.

Beschränkt sich das Mobbing nicht nur auf die Futterzeiten und Situationen, sollte man langfristig nach Lösungen suchen. Denn schnell kann sowas ins Auge gehen und ein unterlegener Vogel auch mal zum Opfer von Hackattacken werden. Wie gestaltet es sich bei dir?

Was die Flugunfähigkeit und das abpolstern angeht reicht eigentlich eine mit alter Bettwäsche bezogene alte Decke oder sowas aus. Diese auf die Fließen auflegen. Den Volierenboden kannst mit weichem Einstreu polstern, oder aber wie hier angezeigt verfahren:
https://www.welli.net/forum/threads/...esten-polstern

Wenn du weitere konkrete Fragen hast, einfach melden
Wir helfen gern so gut es geht.

Liebe Grüße, Ive

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Huhu Ive,

danke erstmal für deine Tipps.

Grundsätzlich ist es so, dass wenn Futterzeit ist, oder Kolbenhirse gereicht wird steht er natürlich ganz hinten an der Nahrungskette. Sie leben alle als Freiflieger im Wohnzimmer, nur abends wird der Käfig geschlossen. Da J.P. nicht zutraulich ist, im Gegensatz zu anderen, stelle ich mir die Umgewöhnung auf "seinen" Käfig recht schwierig vor. Zumal wir durch den Arzttermin Ihn in eine Transportbox gesetzt haben, und er dementsprechend ausgeflippt ist, weil er von seinem Schwarm getrennt war ((((

Wenn wir die Vogeldusche laufen lassen kann er z.B. erst dran, wenn der Rest vom Schwarm durch ist. So wenn alle "einfach" nur so draussen bzw. oben auf der Voliere unterwegs sind ist es ok. Aber da werden wir in den nächsten Tagen das genauer beobachten müssen.

VG Daniel

Guten Morgen,

gestern abend wir wir ein wenig den Schwarm beobachtet und erschreckend festgestellt, dass J.P. von allen Vögeln überall verjagt wird. Jetzt haben wir Ihn kurzerhand in einen kleineren Käfig in einem anderen Zimmer verfrachtet. Dort ist er zwar allein, hat aber da die Möglichkeit vielleicht ohne Stress ein bissl mehr auf die Knochen zu kriegen.

Allerdings ist uns auch bewußt, dass trotz aller Umbaumaßnahmen das kein zufriedenstellendes Leben sein kann.

Wir werden jetzt mal ein paar Tagen warten und schauen wie er sich mit Birdlamp, Powerfutter, Gurke etc entwickelt.

VG Daniel

Hallo,

es tut mir leid, dass Du feststellen musstest, dass der Kleine so gemobbt wird.
Ich drücke euch die Daumen, dass es sich doch noch einspielt, denn Du hast recht, wenn Du schreibts, dass es keine Dauerlösung ist, dass er alleine sitzt.
Habt ihr mal drüber nachgedacht ihn vielleicht in ein liebevoll betreutes Fußgängerschwärmchen zu geben?
Natürlich ist es schwer einen geliebten Vogel abzugeben, aber falls es sich nicht einspielt, ist das vielleicht eine Möglichkeit.

Alles Gute
LG
Susi

Hallo

Ich habe in meinem Schwarm PBFD. Die Krankheit ist bisher nur bei einem Tier ausgebrochen, wodurch er nicht mehr fliegen kann. Auch er hatte es am Anfang nicht leicht. Er wurde von Merle und Krümel systematisch von Ästen runter geworfen und auch vom Futter vertrieben. Wenn ich bei meinem Käfig allerdings das Trenngitter eingezogen habe, hing er daran und brüllte jämmerlich, weil er wieder zu den Anderen wollte. Zu dieser Zeit hab ich ernsthaft überlegt ihn abzugeben, weil ich das nicht mit ansehen konnte.
Als ich meinen Schwarm aufgestockt habe, hat sich das Problem zum Glück gelöst. Am Anfang wurde er einfach ignoriert und wurde weniger panisch, wenn sich ihm andere Vögel näherten.
Inzwischen ist er voll integriert! Lustigerweise darf er als Einziger Merle kraulen, die ihn davor so gemobbt hatte und auch mit 2 anderen Flauschis kuschelt er sehr gerne. Auch beim Fressen wird er nicht mehr verscheucht und er hat seitdem etwas zugelegt.

Ich hoffe, dass es bei dir vielleicht auch ein glückliches Ende nimmt! Falls nicht, würde ich ihn glaube ich schweren Herzens in einen Fußgängerschwarm vermitteln.

Glg Merle