Hallo Ihr Lieben,
eine neue Geschichte beginnt. Letzte Woche starb Piep. Es war alles sehr trauig und vor allem auch für uns sehr streßig. Ein längerer Leidensweg hatte sein Ende genommen. Ich war trauig und Gordon war nicht nur trauig und alleine, sondern auch sehr nervös. Das Einfangen von Piep für die Tierarzt Besuche, ihr stationärer Aufenthalt und schlußendlich der endgültige Verlust, machten das Zimmer zu einem sehr trauigen und stillen Ort.
Er rief viel nach ihr und man merkte , dass der kleine Kerl sehr trauig war. Für ihn war es mittlerweile der dritte Verlust dieser Art. Zweimal war er schon Witwer oder aus einem kleinen Schwarm genommen worden, bevor er zu mir kam.
So entschloß ich mich, so schnell, wie möglich für Gesellschaft zu sorgen.
Nachdem es sich im Forum leider nicht ergab, dass ich einen kleinen Kumpel für ihn ergattern konnte, entschied ich mich zu einer Züchterin zu fahren. Erst im Nachhinein merkte ich für mich, dass dies eher keine so gute Idee war. Tierheim oder Abgabevögel von anderen Möglichkeiten (Kleinanzeigen etc.) kamen mir in diesen Momenten leider nicht in den Sinn.
Aber sei es drum. Bei der Züchterin merkte ich, dass ich meine romantische Sicht von Tierhaltung korrigieren musste. Zwar war alles in Ordnung auf den ersten Blick, aber es war doch sehr geschäftlich. Im Nachhinein konnte ich aber auch hier einer kleinen Seele ein neues und wie ich hoffe ein schönes zu Hause schenken.
Für mich stand fest, dass ich Gordon einen Kumpel mitbringen wollte. Eine dominate Henne hatten wir beide ja schon erlebt und so manches Mal, war Gordon doch ins Hintertreffen geraten, so dass mein Gedanke dabei war, dass sich zwei Kerle ja recht gut verstehen.
Wichtig war auch, dass der neue Hahn ein ruhiger Vertreter war und auch schon etwas älter, da Gordon ja auch schon um die 6-7 Jahre ist.
Ich trug meine Wünsche vor und wie ich mich mit der sehr netten Frau unterhielt schweifte mein Blick immer wieder in den Käfig, wo ihre Angebote saßen. Es waren die üblichen Standart Farben und Formen vertreten.
Ich konnte mich nicht so recht entschieden, denn am Vorabend war noch tiefe Trauer bei mir angesagt. Anderseits wollte ich auf gar keinen Fall irgend jemanden mit nehmen, denn es wäre dem Vogel sicher nicht gerecht geworden.
Mit des, sah ich einen jungen Hahn da rum hüpfen, der sich ordentlich unterhielt und mit einem andern fleißig am schnäbeln und schnacken war. Zerzausste Schwanzfedern und ebenso durcheinander geratene Schwingen machten ihn nicht unbedingt attraktiver, aber auch sein Farbschlag und seine Augenzeichnung fand ich irgendwie spannend.
Die Züchterin meinte er der kleine Kerl wäre knapp zweieinhalb und auf jeden Fall gesund. Das mit den Federn wäre durch den Käfig, wenn er am toben sei, dann könnte die Frisur schon Mal durcheinander kommen.
Irgendwie hatte ich eine Entscheidung getroffen und der kleine Mann wurde eins zwei, drei eingefangen, nochmal ordentlich untersucht und landete trotz meiner Proteste in einem Schuhkarton. Ich hatte den Transportkäfig hinten im Auto, aber so sei es besser und streßfreier, hieß es. Ich wollte keinen Streit vom Zaun brechen und so fuhr ich mal wieder mit einem Vogel als Beifahrer durch die Stadt. Während der Fahrt fasste ich den Plan den kleinen Kerl zu Hause schnell in den anderen Käfig zu setzen und dann es genauso zu machen, wie mit Piep und Gordon damals. Erstmal aneinder gewöhnen lassen und die Möglichkeit zu haben zu schauen, ob die beiden miteinander klar kommen und ob es bei dem Neuzugang etwas ungwöhnliches zu beobachten gäbe.
Nun ja wir waren zu Hause, der Plan sollte umgesetzt werden. Ich machte den Käfig klar und öffnet den den Schuhkarton. Wir starrten uns beide ca. 2 Sekunden an und bevor ich irgendetwas tun konnte war der kleine Kerl schon unterwegs und bretterte durch den Raum. Gordon erschrak und nun hatte ich zwei Flieger hier, die ordentlich Gas gaben.
Mein Plan war hin und ich wollte nicht schon wieder eine Welli Einfang Aktion starten und so mit musste ich gucken, was sich ergab. Da ich noch einen Termin hatte, musste ich schon wieder los. Unruhig kam ich nach zwei Stunden nach Hause und sah, wie die beiden friedlich nebeneinander in der Volier sassen und vor sich hin brabbelten.
Der Neue ist doch größer als Gordon und ich hatte ein bißchen Sorge, ob das klappt. Das nächste Problem war, dass mein Neuzugang, anscheindend keine Futternäpfe kannte und wie ich ihm etas KoHi anbot, kletterte er schon auf meinen Finger und mampfte sich erstmal voll. Die nächsten Tage wurden alle Tricks und Kniffe die ich bekam (danke an Euch) angewandt und siehe der jungen Mann beschloß dann gestern den Napf zu entern und daraus zu freßen.
Gordon ist nach einer Woche deutlich entspannter und die beiden brabbeln und zwitschern fröhlich vor sich hin. Alles von mir wird sehr skeptisch beäugt, aber es wird nicht panisch davon geflogen, wenn ich mich der Voliere nähre.
Mit der Namensfindung tat ich mich schwer. War bei Piep damals ja auch nicht anders. Der kleine Hahn ist ein bißchen tolpatischg und hat im Vergleich ganz schön große Füße. Als ich nachts durch Fernsehprogramm zappte blieb ich bei "Ice Age" hängen und plötzlich war der Name klar.
Hallo Sid.
Puh ganz schön langer Text, aber dafür war ich ja lange nicht mehr aktiv. Nun werde ich mal die ersten Fotos, dieser(hoffentlich langen) Geschichte einstellen.