Guten Tag liebe Wellifreunde.

Ich bin neu hier und starte auch gleich durch. Ich bin eine einfache Frau und liebe meine kleine Vogelfamilie.
Seit letzter Woche hat sich Dramatisches zugetragen und ich bin noch fix und fertig.
Es fing zunächst alles mit meinem ältesten Schatz an, ein 7 1/2 jähriger Wellimann. Auf einmal zog er sein rechtes Beinchen hoch und setzte es nicht wieder ab. Ich kannte ja dass er sein Beinchen hochzieht manchmal beim schlafen oder ruhen aber diesmal war alles anders... er setzte es nicht mehr ab und von Tag zu Tag konnte ich sehen wie sich sein Füsschen zu einer "Kußhand" verstellte. Zudem begann er sich immer häufiger aufzuplustern.

Ich bekam Panik und suchte hier in dieser gräßlichen Stadt nach einem vogelkundigen Tierarzt. Ich war entsetzt ! Eine derart grosse Stadt und die meisten angerufenen Tierärzte sagten mir gleich am Telefon "..das sei zu speziell..." und "... sie wünschten mir alles Gute bei der Suche..." .

ICH WAR ENTSETZT!

Doch was sollte ich mich wundern über diese gräßliche Stadt, in die wir vor 7 Jahren aus beruflichen Gründen ziehen mussten.

Dann endlich fand ich eine vk TA , eine ***..
Wir fuhren sofort zu der TA und kamen dann auch irgendwann einmal dran. Es war gegen ca 17:30.
Wir erklärten die Tatsachen und die TA meinte, wir sollten nun wieder rausgehen und sie werde "Blue" röntgen.
Gut, zitternd gingen mein Mann und ich raus.

Dann wurden wir wieder hineingerufen und sie zeigte uns das Röntgenbild. Erklärte uns dass man auf dem einen Röntgenbild erkennen könnte dass da eine Geschwulst oder Tumor sei.

Wir fragten nun was es ist. Nun kommts. Sie sagte "...ich vermute einen Nierentumor.."

Was nun vermuten oder wissen? Ich meine wenn ich zu einem Menschendoktor gehe dann sagt der mir doch auch dasss ich dies oder jenes habe. oder ?

Wir fragten , ob man das operieren könnte, sie meinte dass die Chancen sehr gering seien. All das ging sehr schnell und wir standen unter Schock.

Was tun ? Wir standen da und wurden auch nicht weiter " an die Hand genommen.." sondern uns wurde dezent verdeutlicht dass es nun Zeit wäre zu gehen und sie müsste uns ..."nun noch etwas Geld abnehmen..".
Wir sprachen sie an, dass wir ihn dann noch die letzten Tage oder Wochen bei uns haben werden und ihn nicht einschläfern lassen. Sie lies das alles sehr kalt und sie meinte dass sie uns dann halt Metacam mitgibt, dass er keine Schmerzen hätte.

Es mag ja sein dass er einen Tumor hat, ja man sieht etwas aber doch bitte nicht auf Vermutung? Ich meine, ich hätt gerne gewusst dass und was es genau ist. Das muss man als vogelkundiger TA doch mit Röntgen eindeutig wissen ?

Unser Blue ist gerade im Hintergrund und ist sehr munter, frisst, schmust, trinkt und fliegt halt ab und zu weil er ja durch sein gelähmtes Füsschen nicht gut balancieren kann.
Wir geben ihm jeden Tag sein Metacam und beten dass wir irgendwie irgendwo einen TA auftreiben der uns genau sagt was er hat und vielleicht doch operieren kann? Er ist unser Kind, auch wenn er "nur" ein Wellensittich ist.

Wir hatten den Eindruck dass Wellensittiche irgendwie nicht besondere Patienten sind. So wurde es uns zumindest vermittelt , bei dem Anrufmarathon - auf der Suche nach einem TA. :-(

Wir suchen gerade nach einem weiteren vk TA... wir können, wollen noch nicht aufgeben und wenigstens alles versucht haben für unseren Blue.

Dann der zweite Schock:

Wir holten vor 6 MOnaten einen weiteren Welli aus einem Zoogeschäft. -Scotty-
Ein grüngelber Wellimann. Er war von Anfang an ein ganz ganz lieber, ruhiger , etwas dicklicher Jungwelli. Ich mochte das sofort. Wir sahen ihn in der Verkaufvoilere da sitzen, etwas von den anderen Wellis teilnahmslos, zwitschernd mit schläfrigen Äuglein. Ich hatte so ein Gefühl, kann ich nicht erklären, aber ein Gefühl von Schutzgefühle bei ihm. Während unser Blue ein Rabauke ist , war Scotty eher ein ganz ruhiger Vertreter.

Blue und Scotty kamen nie zusammen in einen Käfig, denn wir wollten erst ausschliessen das Scotty eine Krankheit hat. So bekam Scotty seinen eigenen Käfig , konnte aber die anderen sehen und hören und auf Wunsch interagieren. Das tat er auch, irgendwie...aber nicht so wie andere Wellis. Also eher alles etwas ruhiger und scheinbar gelassener.

Er fraß , trank alles normal. Bis vor 4 Tagen, auf einmal sagt emein Mann zu mir dass er morgens vor der Arbeit Scotty hörte , wie er am Boden des Käfigs flatterte. Er schaute nach und sah ihn am Boden sitzen. Dann sprang er aber wieder rauf auf die Stangen.

Das ging so 4 Tage lang. Scotty hat sich dennoch immer aufgeplustert, aber nicht die Rückenfedern, sondern eher halt so wie wenn ein Welli in Ruhestellung ist mit schlafen.

Gestern Vormittag. Blue chripte in einer Tour und "rief" mich aus dem Schlaf. Durch meine schwere Athrose komme ich morgens nicht so gut in die Gänge. Ich rief aus dem Schlafzimmer laut " ..Mamma kommt..."
Ging zuerst zu Blue, denn ich dachte er braucht was... doch er sass schlank und munter da und rief weiter.

Dann ging ich zu den anderen und deckte sie ab. Wie jeden Morgen das gleiche Ritual. Da sah ich Scotty auf dem Boden sitzen, total aufgeplustert, schwer atmen, man hörte ein Röcheln und er lief mir entgegen , als ich ihn rief und er fiel laufend beim gehen hin. Der Kopf fiel immer wieder in den Sand und er hatte starke Koordinationsschwierigkeiten. Ich war wie geschockt. Ich war fassungslos, bin es immer noch. Sofort rief ich meinen Mann auf der Arbeit an doch er konnte nicht weg. Ich habe kein Auto. Dann auf einmal, legte sich Scotty zur Seite und schlief für immer ein. Ich brach laut in Tränen aus, war am Boden zerstört. Mein kleines Vogelkind... war tot...

Ich bin fix und fertig, einfach total tottraurig.

Zwei Trauerfälle... wobei Blue noch lebt .. aber wie lange noch.