Thema: Wellis werden nicht zahm

Hallo zusammen,
wir haben seit Januar dieses Jahr zwei Wellis. Haben diese im Zoogeschäft ziemlich jung gekauft. Seitdem leben sie bei uns im Wohnzimmer in einem recht großen Käfig. Im Käfig haben sie seitdem Eine Badewanne, Futter und Wassertränke, eine Schaukel, Sepiastein, leiter und einen Spiegel. Sie sind im Käfig ziemlich aktiv (zwitschern, klettern herum, spielen usw) und nutzen alles was wir ihnen gegeben haben, solange man sich nicht dem Käfig nähert.

Unser Problem ist, das sie sich überhaupt nicht an uns gewöhnen, sobald man sich nur etwas dem Käfig nähert, fangen sie an zu zittern und flüchten ins letzte Eck des Käfigs. Anfangs dachten wir, dass wäre normal und haben sie zur eingewöhnung in ruhe gelassen.
Später haben wir dann angefangen leise mit ihnen zu reden oder länger ruhig vor dem käfig zu stehen usw. leider ohne erfolg.
Auch an Freiflug haben sie keinerlei interesse. Der Käfig steht von morgens bis abends offen auch wenn wir nicht daheim sind, doch raus trauen sie sich überhaupt nicht.

Sind mit unserem Latein am ende und finde auch keine vergleichbaren fälle im Internet. Vielleicht kann uns jemand helfen.

Gruß Jan

Hallo und Herzlich Willkommen.
Hier zunächst etwas zum Thema zähmen https://www.welli.net/wellensittich-zahm.html .
Dann ist da noch die Frage nach dem Standort des Käfigs.
Wellis bekommen Angst, wenn sie zu den großen federlosen Wesen aufsehen müssen.
Günstig ist also ein etwas erhöhter, geschützter Standort.
Wenn sie den Käfig nicht verlassen wollen, kann es auch sein, dass sie einfach keinen Grund haben, das zu tun.
Was lockt sie denn raus ? Ein attraktiver Spiel- und Landeplatz, vielleicht sogar am Fenster ? https://www.welli.net/vogelbaeume-und-landeplaetze.html
Das letzte und sehr wirkungsvolle Mittel sind natürlich zwei weitere Wellis, denn Wellis sind Schwarmvögel und in der Gruppe sehr viel mutiger und unternehmender.
Das haben so einige User hier feststellen können, die ihre kleinen Angsthasen plötzlich nicht mehr wiedererkannt haben.
Dazu gehört aber natürlich ein ausreichend großer Käfig und auch sonst so einiges.

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Hallo =)

Ich hab auch so eine Angsthenne bei mir, die nicht aus dem Käfig kommt. Sie haben Landeplätze außerhalb, ich stelle sogar Futter auf, das nur zwei Flügelschläge vom Käfig entfernt steht, aber da frisst sie lieber den ganzen Tag nix, als da rüber zu gehen...der Hahn kommt auch nur wenn er wirklich Lust hat mal von alleine zu mir...
Was ich aber gelernt hab in letzter Zeit und mühsam erlernen musste nach einem lieben Tipp: Hab keine Erwartungen an die Wellis. Sie kommen, wenn sie es für richtig halten. Bubi kam plötzlich immer, wenn ich aß zu mir rüber, weil er etwas abhaben wollte. Lotti hingegen saß da im Käfigeckchen, schimpfte laut und kam dann aus Trotz nichtmal zum Hirse füttern meiner Hand nahe.
Anfangs war es auch so schlimm. Ich hatte selbst etwas Angst und war sooooo nervös, wenn sie etwas näher rückte, weil sie so derb zuhacken kann...das hat sie scheinbar gemerkt und zuckte immer zurück. Irgendwann machte ich die Augen zu und stellte fest, das ich da viel ruhiger war und sie von Bubis picken gar nicht unterscheiden konnte. Und dann plötzlich saß sie mal auf meiner Hand. Ich musste mich so zusammenreißen nicht vor Freude aufzuspringen, mir wurde die Hand sogar richtig schweißnass...
Als es dann hieß Lotti muss abnehmen, viel fliegen und und und, wurde meine Erwartung plötzlich wieder groß...."Die muss raus, wie mach ich das nur, das sie freiwillig raus kommt?"...und siehe da, sie kam wieder nichtmal in die Nähe meiner Hand.
Ich glaube Wellis spüren es, wenn man sie (auch nur sanft) in eine Richtung drängen will.

Maggie schrieb ja schon sehr vieles, was du den Kleinen anbieten kannst. Bei meinen funktioniert es aber leider auch nicht mit Lockmitteln.
Lotti wohnt jetzt seit knapp 11 Monaten bei mir und wenn sie kommt, kommt sie schon irgendwann. Oder vielleicht auch nicht, das wäre auch nicht schlimm. Ich bin auch im realen Leben sehr schüchtern und geh ungern auf Menschen zu...da setzt mich die Erwartung Anderer genauso unter Druck. Und ich glaube, Wellis geht es nicht anders...
Ich füttere inzwischen auf der Käfigtür, damit Lotti wenigstens mal beim fressen keine Gitter um sich hat. Das klappt auch inzwischen ganz gut, sie bleibt immer öfter auch mal am Napf sitzen, wenn ich vorbei muss...vorher ist sie sofort ganz hinten, ganz oben, ganz weit weg in den Käfig gekrochen...und ob daraus mal mehr wird, zeigt sich schon noch...

Auch wenn es schwer fällt, lass ihnen Zeit.

Vielen Dank für die schnelle Antworten.
@Maggie: Die Tipps, die unter dem Link beschrieben sind, haben wir auch schon ausprobiert aber sobald unsere Hand in der Nähe ist wird die Hirse zur unwichtigsten Sache. Ich habe mal ein Bild vom Standplatz als anhang hochgeladen.
Wir haben in dem Raum kein Fenster mit Fensterbrett sondern nur zwei Balkonfenster bis zum Boden, da haben die Wellis nicht viel von. Einen weiter entfernten Landeplatz macht für unseren Max eh wenig sinn, da er leider nicht richtig fliegen kann, er versucht es aber stürzt dann doch recht schnell ab. Moriz hingegen macht das ganz normal hat aber noch mehr angst als Max.
Ich denke für weitere Wellis ist unser Käfig zu klein ausserdem bin ich mir nicht sicher ob die sich vertragen, wenn wir jetzt noch welche dazu tun.

@forgottenforawhile: Wir haben oft einen Hirsekolben auf der geöffneten Käfigtür platziert. Da setzen sie sich dann schon auch raus zum fressen, aber nur so lange wir uns nicht bewegen oder nähern. Gegenüber desKäfigs ist unser Esstisch aber dafür haben sie sich auch noch nicht interessiert wenn wir essen.

Es ist schade, da wir uns ein engeres Verhältnis zu unseren Wellis wünschen.

Hmm...Versuch es vielleicht mal mit einem Baumwollseil? Habe zuletzt eines von der Käfigtür aus quasi um, über, neben den Käfig gespannt. Das beginnt an der Tür, führt an einen außen am Käfig befestigten Ast (die mit den Schraubgewinden) und dann von da auf das Käfigdach, auf der anderen Seite wieder runter.
Bubi klettert gerne mal daraufhin und her und erreicht von da einen kleinen Spielplatz. Lotti hat dem Ding erst gar nicht getraut, saß aber letztens plötzlich quasi draußen neben dem Käfig auf dem Seil, weil Bubi da hockte. Hab zu Beginn etwas Hirse dran gemacht, damit sie sich Stück für Stück von der Tür wegbewegt...das ging mit viel Geduld und Spucke. Da muss sie nicht fliegen und hat immer eine Verbindung zur Tür, quasi wie einen Wegweiser.

Was heißt denn "wenn ihr euch bewegt"...wirklich nur bewegen im Sinne vom Heben des Armes, oder wenn ihr da vorbei müsst? Ich muss bspw. auch am Käfig vobei, wenn ich in die Küche will. An manchen Tagen stört Lotti das und sie hüpft sofort weg, an anderen starrt sie nur gebannt, was ich tue. Ich tu dann auch immer völlig desinteressiert und guck gar nicht in ihre Richtung, damit sie sich nicht beobachtet oder "anvisiert" fühlt.

Wie wurden die Beiden denn im Laden gefangen? Hand oder Käscher?

Ich hab zu beginn die Hirse immer ganz weit hinten am Stil angefasst und in den Käfig geschoben, die Hand nur bis zur Tür. Dann immer etwas näher, wenn ich sah, das sie sich gewöhnt hatten...und dann irgendwann den Hirsekolebn direkt in der Hand...und irgendwann gingen auch nur die Körnchen auf der flachen Hand. Lotti geht zwar selten drauf, sonder futtert nur mit laaaangem Hals etwas weg, aber das allein ist schon so viel mehr als noch zu Beginn...

Das mit dem Seil finde ich eine gute Idee. Unser Max ist auch schon aus dem Käfig raus und hat sich an den Gitterstäben bis auf das Dach der Badewanne gehangelt. Da hat er sich dann ne ganze weile drauf gesetzt. Vielleicht lässt er sich dann auch für so ein Seil begeistern.
Ne also normale bewegungen wenn wir da sitzen interessiert sie nicht. Aber wenn einer von der Couch aufsteht ist erstmal großes flüchten angesagt. Wir müssen zum glück nicht direkt am Käfig vorbei da die tür im anderen Eck des Zimmers ist.
Also im Zoohandel wurden die beiden mit einem Kecher eingefangen und dann mit der Hand aus dem Kecher geholt um die Nummer auf dem Fußring abzulesen. Max hat dadurch auch eine leichte verletzung der Kralle davon getragen, durch die er eine Kralle nicht ganz schließen kann. Dies ist uns aber leider erst später aufgefallen.
Werden es mit der Hirse jetzt auch erstmal wieder behutsamer versuchen und nicht gleich mit der Hand in den Käfig.

Da hat Max sicher ein kleines Trauma weg, wenn er eine Verletzung erlitten hat. Als uns Lotti zugeflogen war, musste sie wegen starkem Milbenbefall täglich gefangen und eingeölt werden. Täglich in die doofe Hand. Das hat sie mir lange Zeit nicht verziehen, was ich aber verständlich finde.

Vielleicht sind meine Beiden inzwischen etwas ruhiger, weil ich ja quasi mehrmals täglich am Käfig vorbei MUSS und sie irgendwann gemerkt haben, das ich halt auch woanders hingehe und nicht unbedingt SIE will, wenn ich in Richtung Käfig gehe. In so einer Ecke in die ihr wegen sonst nichts müsst, ist ja quasi immer klar, das ihr, wenn ihr dahin kommt, zu den Wellis geht.

Wenn es morgen nach der Arbeit nicht schon wieder zu dunkel ist, mach ich mal ein Foto von meiner Konstruktion am Käfig. Wollte ich ohnehin schon länger mal machen, dann stell ich das hier gern ein.
Wenn du magst, schick ich dir dann auch den Link via Privatnachricht, wo ich das Seil her hab. Die anderen User haben für sowas sicher auch gute Bezugsquellen =)

Hallo

Wellis lieben Äste.

Ich habe viele Wellibäume von Naturtästen für meine Wellis gebaut.

Auch auf und um dem Käfig viele Naturtäste aus Haselnuß, Birke, Obstbäume hingstellt.

In Zoogeschäften bekommt du auch Naturäste, schau mal bei der Rebtilienabteilung da habe ich schon unterschiedliche Äste gefunden.

Die sind auch zum schreddern geignet.

Wenn du die Möglichkeit hast Korkenzieherhaselnusszweige vor dem Käfig zu stellen oder du baust dir einen tollen Wellibaum und stellst ihn an den Käfig mit Kolbenhirse werden sie schon neugierig.

Ich habe um den Käfig und auf den Käfig und mein ganzes Wohnzimmerfenster mit Wellibäumen und Spielsachen und Naturseilen bestückt,sie können klettern und Kork schreddern und von Ast zu Ast fliegen.

Ich habe so vieile Möglichkeiten weil meine Minnimaus flugungähig ist, aber meine anderen Fauschies finden das auch toll.

Versuche es mal.

Auch mit Körnerfutter außerhalb des Käfigs.Oder außen an dem Käfig anbringen.

Du kannst auch einen langen Ast vom Käfig nach draußen anbringen, irgedwann werden sie

schon merkenn das es außerhalb des Käfigs schöne Landeplätze und Spielsachen gibt.
Nur Geduld.

Wellis brauchen Sicherheit und wir können ihnen diese Sicherheit geben.

Bei mir hat es geklappt.
Meine Süßen können es gar nicht erwarten morgens herauszukommen und gehen meisten abends alleie

allleine wieder in ihre Voliere um zu schlafen.

Sie sind einfach süß und ich habe alle so richtig lieb.

Vile schöne Grüße Meise

Das wichtigste ist ja gesagt (:

Aber ich schließe mich dem Spiegel an: nimm ihn bitte raus, die Vögel denken nur dass dort ein weiterer Genosse sitzt und wollen ihn evtl sogar füttern, was bei übermäßigem Füttern (da der andere es ja nicht annehmen kann) zu einer Entzündung im Gropf führen kann. Deine kleinen haben ja sich, von daher brauchst du den Spiegel gar nicht