Thema: Henne ist vermutlich brutig und macht mich irre

Henne Luzy, die Abrissbirne des Schwarms, macht mich verrückt.
Ich habe ihre Agressionen und Angriffslust mit viel Schreddermaterial etwas beruhigen können, aber jetzt sucht sie wie irre nach Brutplätzen.
Sie reisst einen Stapel frisch gebügelter Wäsche von mir auseinander und krabbelt drunter, kletterte in meine Tasche, schon mehrfach, die am Haken hing,quetscht sich unter das Handtuch, auf dem der Schlafkäfig steht,schiebt kleine Bücher im Regal nach vorne und hockt dahinter.
Ich überlege, ob ich ihr mal die Tropfen, die ich vom TA gegen das übersteigerte Füttern der anderen meines Teenagers bekommen hatte. Es heisst V 11 und ist gegen Kropfentzündung, übersteigertes Legeverhalten etc. Ich müsste es dann wohl für alle ins Trinkwasser geben, so wie beim Kleinen.
Hat jemand Erfahrung mit so einem Verhalten? Bei den anderen Wellis habe ich so etwas noch nicht gesehen, Luzy ist ja sowieso schon agressiv und schnell gereizt. Zumindest hält sich jetzt wenigstens ab und an mal ihr Gesicht sauberer, welches ansonsten immer sehr dreckig ist vom vielen Schreddern.

Und ist es normal, dass sie ihren Partner jetzt öfter wegscheucht? Es hechelt ihr dann wie blöd hinterher und fängt sich immer eine, sobald er ihr bei ihrer wirren Beschäftigung auf die Nerven geht.

Gruß
Doro

Hallöchen

Also so eine heftige Reaktion habe ich bei meinen Hennen noch nicht erlebt.

Vielleicht helfen Medis gegen das starke Brutverhalten.
Sie kann ja selber nichts dafür, dass es so ist.

Ich hoffe das du hier Hilfe bekommst.

Es gibt bestimmt ander User die die gleichen Probleme mit ihren Hennen haben oder auch hatten.

Bei meinen Hennen verläuft dieses Thema problemlos.

Liebe grüße Meise

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Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

So ein Medikament (homöopatisch) würde ich nicht verabreichen, ohne mit einem vkTA (nach eingehender Untersuchung) darüber gesprochen zu haben. Zumal diese Lösung, soweit ich mich erinnere, 15%igen Alkohol enthält. Alkoholische Lösungen sind für Ziervögel eigentlich gar nicht geeignet.

Da das noch nicht zwingend eine krankhafte Veranlagung sein muss, würde ich es erst einmal versuchen, über die Veränderung der Haltungsbedingungen zu steuern. Hier kannst du alles dafür Nötige nachlesen:
https://www.welli.net/brutlust.html

Mögliche Brutgelegenheiten, die sie sich aussucht, solltest du entfernen (z.B. Bücher verschlossen aufbewahren, Wäschekorb in ein anderes Zimmer stellen, Tasche ebenso, usw.). Ich selbst habe mein Vogelzimmer aus den gleichen Gründen (1 Vogel verstarb leider an Legenot, weitere 2 Vögel sind hormonell übersteigert aktiv) mittlerweile vogelsicher eingerichtet, damit sie keine dunklen Ecken mehr haben und auch nichts, wo sie hineinkriechen können. Alles ist entsprechend verschlossen oder im Zweifelsfall in einem anderen Raum untergebracht.

Ich empfehle gerne diese Reihenfolge:
Frischfutter sollte jetzt erstmal ganz gestrichen sein, und wenn das nicht zieht, die Tageslänge künstlich verkürzen (am besten nur so lange, wie es draussen auch hell ist, nicht künstlich länger beleuchten). Falls das auch nichts bringt, kannst du an der Futtermischung noch entsprechende Änderungen vornehmen.

Alles weitere steht prima erklärt in dem Artikel.

Edit: ahhh, Melli war schneller

Hallo Dorothee

Man hört deine Verzweiflung über das typische "brutige Henneverhalten" echt heraus.
Du hast ja bereits wirklich tolle Tipps bekommen. Leider wirst du ohne diese umzusetzen nicht sonderlich viel am Verhalten bzw. dem Zustand deiner Henne ändern können.

Glaub mir, eine Phase der Brutigkeit, besonders wenn es so heftig ist und die Henne ihrem Bedürfnis und Trieb nicht nachgehen darf, ist stressiger und belastender für einen Vogel als ihn kurzzeitig vielleicht einfach mal in "Einzelbetreuung" zu nehmen. So kannst du die Futterbedüfnissen anpassen, ohne dass andere drunter leiden müssen und auch die Lichtverhältnisse flexibler für dich handhaben.
Wir wollen dir ja nicht raten das über Wochen oder länger durchzuziehen, sondern so lange, bis sich deine Henne mal ein wenig abgekühlt hat. Damit sie selbst und auch du wieder zur Ruhe kommen kann.
Wäre das ganze nicht im Sinne deiner Henne, würden wir hier nie dazu raten.

Dass einem gerade bei solchen Maßnahmen das Herz blutet, kann ich nachvollziehen. Es mag hart und grausam erscheinen. Aber manchmal muss man ein kleineres Übel wählen, um auf Dauer ein größeres zu verhindern. Es gibt leider nämlich auch Gefahren bei gesteigerter Brutlust. z.B. die Gefahr einer Legenot etc. Diese kann tödlich enden und was ist schon ein paar Tage Einzelsitzen im Vergleich zu einem lebensbedrohlichen Zustand.

Ich wünsch dir echt von Herzen alles Liebe und Gute und dass sich deine Kleine bald beruhigt.
Herzlichst, Ive

Vielen Dank für die Ratschläge, ich werde versuchen so viel wie möglich zu beherzigen.
Gruß
Doro

Wenn du die Dame alleine in einen Käfig sperrst und den Käfig im selben Raum lässt, kann das schon wunder bewirken! Bei mir sitzen immer wieder Hennen alleine in der Arrestzelle, die aggressiv werden , weil sie brüten wollen . Im Moment sitzen übrigens 3!!! in dem selben Käfig , und obwohl sie sich draussen gestritten haben, sind sie im Käfig ganz umgänglich. Meist reicht 1 Woche Käfig aus ! Im Käfig befindet sich weder Schreddermaterial , noch gibt es Hirse oder Grünfutter.
Ich weiß , es klingt grausam, aber die Henne nimmt keinen Schaden dabei , wogegen eine zu starke Brutlust gefährlich werden kann ! Ich hatte in diesem Jahr eine Henne , die versucht hat, sich in eine Ritze zu zwängen um dort zu brüten . Sie kam leider nicht mehr raus und ist da erstickt !! Ich fand sie am nächsten Morgen tot und muß heute noch weinen , wenn ich daran denke, da ich vorhatte, sie am nächsten Tag einzeln zu setzen , wenn sie weiter so brutig bleiben würde...

Da hätte ich direkt eine Frage: was fütterst du dann, wenn du keine Hirse gibst?
Hirse gehört ja eigentlich zu den am wenigsten anregenden Saaten, da sie sehr wenig Proteine enthalten und die sind es ja letztlich, die anregend sind.

Bei mir funktioniert es seit gut 2 Jahren auch gänzlich ohne Arrest, ohne Medikamente (Hormonbehandlung) und das obwohl ein hormonelles Problem vorliegt. Gebe ich nur Kanariensaat oder Grassaten etwas mehr als üblich zum Futter, steppen hier gleich die Bären (außer der Henne auch ein Hahn).

Zitat von odenwellis

Wenn du die Dame alleine in einen Käfig sperrst und den Käfig im selben Raum lässt, kann das schon wunder bewirken! Bei mir sitzen immer wieder Hennen alleine in der Arrestzelle, die aggressiv werden , weil sie brüten wollen . Im Moment sitzen übrigens 3!!! in dem selben Käfig , und obwohl sie sich draussen gestritten haben, sind sie im Käfig ganz umgänglich. Meist reicht 1 Woche Käfig aus ! Im Käfig befindet sich weder Schreddermaterial , noch gibt es Hirse oder Grünfutter.
Ich weiß , es klingt grausam, aber die Henne nimmt keinen Schaden dabei , wogegen eine zu starke Brutlust gefährlich werden kann ! Ich hatte in diesem Jahr eine Henne , die versucht hat, sich in eine Ritze zu zwängen um dort zu brüten . Sie kam leider nicht mehr raus und ist da erstickt !! Ich fand sie am nächsten Morgen tot und muß heute noch weinen , wenn ich daran denke, da ich vorhatte, sie am nächsten Tag einzeln zu setzen , wenn sie weiter so brutig bleiben würde...

Das hört sich wirklich grausam an. Wenn ich mir vorstelle, Luzy sitzt im Arrestkäfig und schreit so, wie meine es alle tun wenn sie morgens raus wollen...

Ich probiere es erstmal mit den anderen Maßnahmen. Nur wenn es schlimmer wird, dann...ohjemine...

Heute waren alle ungeheuer früh "im Bett", weil ich die Gardinen zugezogen hatte und nur noch meine Bettlampe an hatte.
Himmel, das ist ja wieder so als hätte man Teenager zuhause ...und ich dachte, ich bin damit durch...
Gruß Doro

Liebe Dorothee

Wir drücken dir auf jeden Fall die Daumen, dass es ganz schnell klappt, dass deine Henne sich etwas beruhigt. Wir sind hier und Haarmonster, Odenwellis und noch viele weitere User stehen dir mit Rat zur Seite um das alles in den Griff zu bekommen.

Alles, alles Liebe für dich, Ive

Mit "keine Hirse" meinte ich Kolbenhirse Ich habe eine ganz einfache Grundmischung, die ich immer mit Grassamen, Glanzsaat , Kräutern etc aufpeppe . Die brutigen Damen erhalten nur die einfach Grundmischung ohne Alles .
Ihr sagt, die Einzelhaft sei grausam ... Ich finde, da sie am schnellsten zum Ziel führt und die anderen Vögel nicht beeinträchtigt ist sie am besten !
Stell dir einfach vor, sie wäre verletzt, dann müßte sie auch in einen Krankenkäfig
Ich jedenfalls gehe das Risiko nicht mehr ein ! Ich habe jetzt auch die Futtermischung verändert und das Grünfutter reduziert, da jetzt eine 4. Henne angefangen hat brutig zu werden. Das liegt aber wohl daran, dass es nochmal so schön warm geworden ist.

Zitat von Dorothee

Himmel, das ist ja wieder so als hätte man Teenager zuhause ...und ich dachte, ich bin damit durch...

Ja, so ist das mit den Flauscherchen
Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Persönlichkeit, aber genau die sind es ja, die sie so liebenswert machen

Ich drück dir die Daumen, dass die Maßnahmen fruchten mögen

Zitat von odenwellis

Mit "keine Hirse" meinte ich Kolbenhirse Ich habe eine ganz einfache Grundmischung, die ich immer mit Grassamen, Glanzsaat , Kräutern etc aufpeppe . Die brutigen Damen erhalten nur die einfach Grundmischung ohne Alles .

Ach so, das ist dann natürlich was anderes. Wenn man Hirsekolben oder Rispen extra gibt (zusätzlich zur täglichen Futterration), kann das natürlich auch anregend wirken, da dann ein Nahrungsüberangebot vorhanden ist. Das mache ich eh nie und empfehle es auch nicht, da nicht nur Brutigkeit sondern auch Fettleibigkeit (und damit diverse Erkrankungen) die Folge sein können.

Ihr sagt, die Einzelhaft sei grausam ... Ich finde, da sie am schnellsten zum Ziel führt und die anderen Vögel nicht beeinträchtigt ist sie am besten !
Stell dir einfach vor, sie wäre verletzt, dann müßte sie auch in einen Krankenkäfig
Ich jedenfalls gehe das Risiko nicht mehr ein ! Ich habe jetzt auch die Futtermischung verändert und das Grünfutter reduziert, da jetzt eine 4. Henne angefangen hat brutig zu werden. Das liegt aber wohl daran, dass es nochmal so schön warm geworden ist.

Vielleicht mag das bei einem so großen Schwarm wie bei dir was anderes sein, aber bei mir kam es bisher noch nie vor, dass ich einen Vogel in Einzelhaft schicken muss, und das trotz der speziellen "Bedürfnisse". Eine Verletzung, die Einzelhaft erfordert, hatte ich jetzt noch nie, würde das dann aber natürlich auch machen, wenns nötig ist. Bei "normal übersteigerster Brutlust" halte ich das nicht für gut, da es andere Möglichkeiten gibt. Und diese beeinträchtigen den Rest des Schwarmes eigentlich nicht in negativer Weise. Zum Gegenteil: für mich ist das oft auch ein Zeichen, dass zu reichhaltig gefüttert wird (reichhaltig auch im Sinne von zu viel Frischkost). Man sollte Vögel aus Wüsten- und Steppenlandschaften nach meiner Meinung einfach nicht halten, als würden sie aus dem Regenwald kommen.
Einzig eine Dauerlegerin würde ich vielleicht separieren, um den Kreislauf zu durchbrechen, aber da muss schon mehr passiert sein im Vorfeld (Eier).