Hallo zusammen,

mein erster Beitrag hier ist leider aus keinem schönen Anlass. Bitte entschuldigt den Roman, ich möchte nur nicht, dass man irgendwas übersieht.

Vor ca. einem Monat ist die Partnerin meines Wellensittichhahns verstorben. Das war wirklich schlimm. Doch damit er nicht alleine ist, habe ich vor zwei Wochen eine neue Partnerin über *** Kleinanzeigen für ihn geholt. Beide waren vorher zum Check beim vogelkundigen Tierarzt, allerdings ist mein Top-VkT vor Kurzem in Rente gegangen und ich musste mir für diese beiden Untersuchungen einen neuen suchen. Ich sprach beim Eingangscheck von Nami, so heißt die süße Neue, 2 Tage nachdem ich sie geholt hatte, schon an, dass mir auffiel, dass sie ab und zu niest. Er machte einen Kropfabstrich und untersuchte Kotproben, hörte beim Abhören nichts Auffälliges und meinte, sie sei gesund. Das Niesen solle ich weiter beobachten.
Das machte ich und mir fiel auf, dass sie jeden Tag ab und zu niest. Da er aber beim Abhören nichts gehört hatte, sie super fit war und kein Sekret o.ä. zu sehen war, dachte ich, es läge evtl. an der trockenen Winterluft und Staub (der seperate Gästeraum, in dem sie Stand, hat leider nicht die beste Luft, da er klein ist und wenn man lüftet, kommt trockene Luft rein). Ich beobachtete aber weiter. Lüftete gut, während sie nicht im Raum war, usw. (ich lüftete nur einmal am ersten Tag mit ihr im Raum (kein Durchzug), da war es sehr warm und null Wind, ich hoffe, da war nichts). Sie war soweit fit, bis vor ca. einer Woche die Mauser anfing. Zeitgleich fing sie an ein wenig müder zu werden und viel zu plustern. Nicht auffällig, eher so das normale Mauserverhalten. Hinzu kam so ein "streckendes Gähnen" und sie kratzte sich viel am Kopf. Ich hatte gelesen, dass das typisch bei der Mauser ist, da Federn gegen bestimmte Nerven o.ä. drücken können. Aufgrund der zeitlichen Parallele brachte ich das dann mit der Mauser in Verbindung. Vor ca. 3-4 Tagen flog und zwitscherte sie dann weniger (was Hennen ja sowieso kaum tun... sie hatte zuvor nur immer nach meinem Hahn gerufen ). Sie war aber weiterhin fit, fraß normal (in der ersten Woche fraß sie sehr wenig), putzte sich... alles ganz normal, bis auf die Tatsache, dass sie den Rufen meines Hahns nicht mehr antwortete (es wirkte, als habe sie resigniert) und nicht mehr gerne flog (Traurigkeit? Dachte ich).
Bis dahin sah es nach normaler Mauser für mich aus, das Niesen war nur ab und zu zu hören. Ich hatte in der Zwischenzeit auch ihn verstärkt beobachtet und auch er nieste ab und zu. Schien also eine Reizung zu sein und ich dachte mal wieder über die Beschaffung eines Lufbefeuchters nach (was bei diesen neuen der-ganze-Wohnbereich-ist-ein-großes-Zimmer-Wohnungen wohl nicht so einfach ist). Zwei Wochen Quarantäne waren um, sie wirkte nicht krank, nur mausrig und ich brachte sie zu meinem Hahn ins Zimmer (manche machen längere Quarantäne, bitte steinigt mich nicht. Ich konnte die beiden Einsamen nicht mehr ertragen und sie schien mir wirklich gesund zu sein. Sie war ja auch vom vkT untersucht worden).
Die beiden durften gestern zusammen fliegen. Mit ihm zusammen flog sie auch viel. Zuerst fiel es mir nicht so auf, aber als ich sie heute Morgen wieder zusammen fliegen ließ, war es eindeutig: Sie wollte ihm nicht nicht antworten, sie konnte nicht. Ihre "Rufe" nach ihm waren nur sehr zaghaft. Sie hatte davor eine sehr kräftige Stimme. Nun kaum noch was. Außerdem war sie heute dann viel müder und wollte auch mit ihm nicht mehr fliegen. Und ihre Schwanzfeder wippte.
Ok: Ab zum Tierarzt! Dort war ich dann heute noch direkt, er hörte sie ab und konnte nichts Auffälliges hören, meinte, sie habe wahrscheinlich einen leichten Infekt. Gab ihr ein Antibiotikum in den Schnabel. Dieses soll ich ihr nun die nächsten sieben Tage geben. Ich fragte nach einem Abstrich, aber er meinte, da sie kein Sekret absondere, sei das nicht nötig, da würde nur irgendeine Mischinfektion rauskommen.
Zuhause wurde ich dann doch etwas nachdenklich. "Schon wieder Behandlung auf Verdacht", so wie bei den Kleintierärzten früher. Ich recherchierte nochmal im Internet: Normalerweise sollte sie doch eingehender untersucht werden?
Und ich stieß auf Aspergillose. Ja, Internetwissen, ich weiß, aber ich war ja zuvor mit ihr beim Tierarzt (hier auf welli.net als vogelkundig ausgewiesen). Da fielen mir noch weitere Dinge auf, die passen würden: Sie schaut mit ihrem Kopf gern nach oben. Das kommt bei Aspergillose wohl häufig als Strecken des Halses vor, um besser Luft zu bekommen. Sie kratzt sich häufig am Schnabel, sie niest, sie hat streckendes Gähnen, sie wippt (manchmal) mit der Schwanzfeder, sie plustert sich auf, sie ist müde. Und das Wichtigste: Der Stimmverlust! Alles typische Symptome. Gerade in der Kombination (besonders auffällig in die Richtung finde ich das streckende Gähnen und die Stimmprobleme). All diese Symptome habe ich dem Tierarzt natürlich geschildert. Nur: Man hört auch beim Abhören keine Atemgeräusche. Hört man bei Aspergillose zwingend immer Atemgeräusche? Scheint ja sehr unterschiedlich zu verlaufen. Ich habe in den ersten Tagen mal Wäsche bei ihr aufgehangen um die Luftfeuchtigkeit hochzutreiben, kann das sowas fördern?
Naja, seit sie zurück vom TA ist, möchte sie zu ihm und er zu ihr, aber sie sitzt sicherheitshalber, wie auch gestern Nacht, in ihrem seperaten Käfig.

Naja, und nun? Was soll ich tun? Ich habe Angst, sollte sie das haben, es mit einem Antibiotikum noch schlimmer zu machen. Oder dass sie generell irgendwas anderes hat und falsch behandelt wird. Der nächste vogelkundige Tierarzt außer dem Jetzigen ist in einer Corona-Hotspot-Region (beide sind schon weit weg). Ich gehöre zur Risikogruppe mit entsprechenden Vorerkrankungen und allein der Tierarztbesuch heute war schon eine Überwindung.
Ich mache mir schon Vorwürfe, weil ich ihre Krankheitszeichen als die Mauser fehlinterpretiert habe, die zeitgleich eintrat. Ich möchte nicht noch mehr Zeit verlieren und auch nichts falsch machen. Ich weiß nichtmal recht, was ich fragen soll, außer... was würdet ihr tun? Anderer Tierarzt und gefühlt das eigene Leben riskieren (ja, man kann Vorsorge treffen, aber so fühlt es sich für mich als Risikopatient einfach an)? Beim Gleichen nochmal anrufen und den Verdacht ansprechen? Ich habe aber nicht den Eindruck, dass er sich auf viel einlässt, da er schon beim Eingangscheck keine weiteren Untersuchungen machen wollte (PBFD?). Ich möchte einfach nichts falsch machen. Bin total ratlos. Eine Diagnose kann nur an vogelkundiger Tierarzt stellen, das ist mir klar, aber kennt sich hier wer mit Aspergillose aus und kann das evtl. etwas einschätzen? Möchte einfach nicht, dass man was übersieht.
Ich mache mir riesige Sorgen um die Kleine

EDIT: Wichtig, ganz vergessen: Beim Wiegen heute hatte sie einen Gewichtsverlust von 42 auf 37 Gramm...