Thema: Einzug eines Einzelwellis - was muss ich beachten?

Liebe Community,

es hat sich ergeben, dass eine Bekannte ihren einzeln gehaltenen Welli abgeben will. Da sie ihn mitsamt Zubehör verschenkt und selbst keinen Wert auf ein artgerechtes, neues Zuhause für ihn legt, habe ich beschlossen ihn zu nehmen, damit er nicht irgendwem in die Hände fällt. Im Moment leben bei mir zwei Hähne, der Einzelwelli ist ebenfalls männlich. Ich weiß, dass drei nicht optimal sind, aber versuchen werde ich es. Zur Not muss dann ein Vierter her.

genug Platz habe ich, über Quarantänezeit und Eingangscheck weiß ich bescheid. Auch, dass man die Vögel danach nicht sofort zusammen setzt, sondern erst beide Käfige in ein Zimmer stellt usw. Allerdings ist das für mich das erste Mal, dass ein Wellensittich aus Einzelhaltung einzieht. Da kann die Vergesellschaftung ja etwas länger dauern. Was muss ich besonders beachten? Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit Neuzugängen aus Einzelhaltung, die er mit mir teilen möchte?

Liebe Grüße,
Pirol

Hallo Pirol

Schön das du den kleinen Spatz bei dir aufnimmst
und er endlich Artgenossen kennen lernen kann.

Ich hatte auch schon einen Einzelhaltungswelli ( Gina) aufgenommen
und so wie du das schon alles beschrieben hast würdest du alles richtig machen.

Ich hatte Gina damals nach der Quarantäne, Eingangscheck mit dem Käfig
ins Wohnzimmer gestellt zu den anderen, beschnuppern lassen
und dann nach ner Weile den Käfig von allenen aufgemacht,
quasi so wie bei einer normalen Vergesellschaftung.

Bei der Gina hat es nicht lange gedauert und sie hat die Nähe der anderen gesucht,
die aber flogen immer aus Angst weg vor ihr.
Aber nach 2 oder drei Tagen, gehörte sie dann zum Schwarm dazu.

Denke bei dir wird das nicht viel anderst sein.

Freue mich für den Kleinen und bin gespannt was du zu berichten hast wenn es soweit ist.

Liebe Grüße

Anzeige

Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

Hallo,

will Dir mit meiner Geschichte ein bisschen die "Scheu" nehmen.

Wir hatten vor gut zwei Jahren von einer Bekannten unseren "Pedro" (der auch länger als Einzelvogel gelebt hat, nachdem sein Partner verstorben war) in unseren Vierer-Schwarm übernommen. Die haben ihn gebracht mitsamt Käfig. Den habe ich gegenüber von unserer Voliere auf's Regal gestellt. Wir saßen am Tisch und haben uns unterhalten und haben das Treiben erstmal nicht beachtet. Ich habe alle Türchen aufgemacht und unser Paulchen hat dem Neuankömmling gleich den Weg in sein neues Zuhause gezeigt. Keine fünf Minuten und "Pedro" war in die Voliere unserer vier Rabauken "eingezogen". Wie selbstverständlich ging er dort auch gleich ans Futternäpfchen und hat dort gefressen, als wäre er schon immer da gewesen Zurück in sein "altes Zuhause" ist er nicht mehr. Pedro war zwar immer eher für sich im Schwarm, aber insgesamt haben die fünf gut harmoniert.

Nur zum Thema, was man alles beachten muss. Ich weiß, dass es nicht bei allen so reibungslos klappt mit der Vergesellschaftung, aber zu viele Gedanken sollte man sich erstmal auch nicht machen.

Viel Glück und hab Vertrauen in Deine Wellis,
Irmi

Hallo Pirol,

der von uns dazugenommen Einzelwelli war so überglücklich, bei Artgenossen zu sein, dass er den anderen erst einmal gehörig auf die Nerven gegangen ist: von der ersten Minute an ist er ihnen hinterhergeflogen, auf die Schwänze gestiegen, damit sie nicht mehr weghüpfen können etc. Nach ein paar Tagen hat er kapiert, dass er sie "behalten" darf und das Gemeinschaftsleben hat sich normalisiert.

Zitat von Kleiner Prinz

Hallo Pirol,

Nach ein paar Tagen hat er kapiert, dass er sie "behalten" darf und das Gemeinschaftsleben hat sich normalisiert.

Er durfte sie behalten, sehr schön gesagt

Alles was wichtig ist, hast Du sehr schön beschrieben.
Lass dem Neuling Zeit, aber er hatte ja schon mal einen Partner und weiß also bescheid. Vielleicht ist er am Anfang ein wenig stürmisch. Unser Pepi war so als wir ihn aus dem Tierheim holten. Er konnte gar nicht genug bekommen.

LG

Hallo Pirol,
erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du dem kleinen Schatz ein Zuhause schenken möchtest! Danke dafür!

Ich kann von zweierlei berichten ... Mein Lucky, der nach dem Tod seines Partners leider ein Jahr alleine war bis wir einen kleinen, wundervollen "Secondhand"welli für ihn dazu holten, war erst einmal sehr, sehr zurückhaltend. Er hat Polly ignoriert und benahm sich, als würde er denken, dass Polly eh wieder weg gehen würde. Aber nach zwei, drei Tagen stellte sich Freude und Annäherung ein. Er brauchte einfach Zeit, um zu merken, dass die Einsamkeit ein Ende hat. Polly war zwar nicht alleine in seinem alten Zuhause, aber sein Partner hatte ihn verstoßen und so lebte er alleine, obwohl ein Welli an seiner Seite war. Beide waren also zwei Zwerge, die Trauer und Einsamkeit hatten ertragen müssen (bei Lucky war ich leider nicht ganz unschuldig ), aber dann mit der Zeit nicht nur Freundschaft, sondern auch Liebe fanden.

Bei Cupido kann ich es nicht mit gewissheit sagen, aber ich nehme an, dass er zwar gefiederte Artgenossen in seinem ehemaligen Zuhause hatte (ihm wurde ein Zeh abgebissen), aber ich denke dass dort keine Wellis waren.
Bei seiner Vermittlungsstation lernte er Wellis jedoch kennen, blieb dort aber nur sehr kurz. Bei uns angekommen und nach dem Eingangscheck am selben Tag, folgte er gleich den Wellistimmen und entfleuchte uns. Er flog ins Wellizimmer und zog dann erst einmal in den Quarantänekäfig ein. Dort blieb er in Sichtweite der drei und schon am nächsten Tag durften sie sich kennenlernen. Die drei durften zu erst hinaus, beschnupperten ihn von oben und Cupi war völlig aus dem Häuschen. Kletterte am Käfiggitter, versuchte durch das Gitter die anderen anzubalzen und durfte dann schon bald heraus. Er schloss sich den anderen sehr schnell an und war - ähnlich wie es kleiner Prinz beschrieb - die erste Zeit sehr, sehr überschwänglich, als hätte er Angst, dass sie weggehen könnten. Er tat einfach alles, damit sie ihn auch wirklich mögen. Also versorgte er alle drei mit seiner Portion Essen und wurde erst einmal dünner, als er eh schon war. Inzwischen ist er immer noch sehr "fürsorglich", aber es ist besser geworden und er füttert nun in erster Linie seine Henne.

Es kann gut sein, dass dein Neuzugang ähnliches Verhalten aufweisen wird - er muss schließlich erst lernen, wie man sich im Schwarm verhält, dass er nun Zuhause ist und dass seine neuen Freunde wirklich echt sind.

Weißt du denn wei lange der Kleine schon alleine ist?

Ich denke, dass du nichts falsch machen kannst mit der normalen Art der Vergesellschaftung.
Er wird sicher Zeit brauchen, aber dann wird er sich freuen, gut einleben und kennenlernen wie schön es ist gefiederte Freunde zu haben.

Den Artikel kennst du sicher, oder?
https://www.welli.net/neuer-partner.html

Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Jacky

PS. Freue mich schon auf die Fotos!

Hallo Pirol

Ich kann dir nach all den Einzelvögelchen die ich bereits in meinen Schwarm integriert habe nur eins sagen. Ein pauschales RICHTIG oder FALSCH gibt es nicht. Es ist nur eins ganz wesentlich:

Du wirst merken und erfühlen, was dein Spatz braucht und mit ihm zusammen Schritt für Schritt gehen. Er wird dir zeigen, wann er zu welchem Schritt bereit ist. Wann er seinen Käfig dauerhaft verlassen will und bei den anderen bleibt, oder ob er noch ein wenig mehr Zeit braucht.

Tendenziell kann ich dir sagen, dass ich keinen Welli kenne, der auch nach Jahren Einzelhaltung nicht auftaut, wenn er andere Spatzen sieht. Klar sind manche zurückhaltender, aber sie genießen die Gemeinschaft. Zur Not zeigen sie deutlich ihren Artgenossen an, dass sie nun ein wenig Luft brauchen und nicht stetig beturtelt oder bespielt werden wollen. Aber das alles regeln die schon, sie sind "groß" und eigenständige Wesen, die ein gewisses Maß an Eigenverantwortung in solchen Bereichen übernehmen können. Sie zeigen Grenzen, bevor sie diese überschreiten.

Alles Liebe und Danke, dass du den Einzelwelli aufgenommen hast, Ive

Hallo Pirol,

auch ich habe einen Welli aufgenommen, der lange alleine gehalten wurde.
Nach der Quarantäne hab ich den Käfig zu den Anderen ins Wohnzimmer gestellt und die kleine Maus Arietty hat sofort angefangen zu rufen was das Zeug hält. Drei aus meinem Schwarm sind deshalb auch recht schnell zu ihr auf den Käfig geflogen. Ihre Reaktion: sie ist vor Schreck zusammengezuckt, hat sich total klein gemacht, hat keinen Mucks mehr von sich gegeben und hat die Anderen mit riesigen Augen angestarrt. Die waren sichtlich verwirrt, dass die Neue nicht sofort Kontakt zu ihnen gesucht hat und haben versucht von außen immer so nah wie möglich an sie ran zu klettern.
Als sie sich dann von ihrem ersten Schreck erholt hatte, ist sie mit mini Trippelschritten immer etwas näher an die Anderen heran. Meinem Krümel wurde das irgendwann zu blöd und er ist einfach zu ihr in den Käfig geflogen, was den nächsten hysterischen Anfall ihrerseits ausgelöst hat. Krümel flog zu ihr, sie flog weg... er flog hinter her, sie flüchtetet wieder... irgendwann saßen sie dann zusammen auf einer Stange und sie rutschte immer näher zu ihm. Er hat ihr dann auch sehr fürsorglich den Weg in den neuen Käfig gezeigt abends. Danach war das Eis eigentlich gebrochen und sie hat sich super schnell eingelebt.

Inzwischen ist sie quasi die Chefin im Käfig- wenn sie irgendwohin will, dann kommt sie da auch hin und schuppst dabei jeden von der Stange der im Weg sitzt *lach* Von Krümel und Scipio lässt sie sich auch ab und an das Köpfchen kraulen. Ich bin jeden Tag froh, dass ich sie zu mir geholt habe, wenn ich sehe, wie viel besser es ihr jetzt geht!

lg Merle

Hallo Pirol,

ich glaube auch, das ist von Vogel zu Vogel und Situation zu Situation unterschiedlich.

Wir haben zum Glück auch gute Erfahrungen gemacht.
Als Django das erste Mal mit den anderen fliegen durfte, ist er gleich auf die zwei jüngsten los und war am flirten und einfach nur happy nicht mehr allein zu sein (ich glaube, er konnte sein Glück gar nicht fassen, das war herzerwärmend).
Die beiden jungen waren auch ganz aufgeregt. Was flattert da ein neuer Welli mit im Zimmer???
Die drei älteren haben sich das Ganze erstmal aus der Ferne angeschaut und sind erst nach ein paar Tagen aufgetaut.
Heute (2 Monate später) muss ich sagen... er gehört voll und ganz dazu genießt es aber genauso mal alleine auf einem Landeplatz zu sitzen und vor sich hinzubrabbeln,
während die anderen im Käfig hocken oder andersrum.


Wünsche euch ganz viel Glück!

Liebste Grüße
Jenny

Schön dass Du den Kleinen nimmst, bin schon gespannt wie er sich einlebt.

Erstmal Danke für eure zahlreichen Antworten! Was ihr da so berichtet, nimmt mir die "Angst" ersteinmal.

Der Welli lebt soweit ich weiß seit 6 Jahren bei seiner alten Besitzerin. Ich hoffe, dass er wenigstens für einige Zeit einen Partner hatte.

Morgen kommt er bei mir an, bin mal gespannt wie er so ist. Werde euch Bericht erstatten und auch Fotos schicken, wenn er bei den anderen ist.

Guten Abend!

Heute war ich bei der vkTÄ. Der Welli ist kerngesund! Bis auf ein paar alte Lipome und leicht ledierte Füße durch Übergewicht. Das Übergewicht selbst ist allerdings verschwunden.

Und: Die vkTÄ hat meinen Verdacht bestätigt. Es ist eine Welli-Dame. Und ich bin immer noch auf Namenssuche.

Laut Ärztin konnte sie schon zu den anderen. Also kam ihr Quarantänekäfig ins andere Zimmer. So sollte es auch bleiben, doch sie hängte sich ans Gitter und wollte unbedingt raus. Gut, dachte ich mir, ist zwar noch ziemlich früh aber versuchen kann man`s. Ich ließ alle Wellis fliegen. Die Neue ist leider sehr unkontrolliert. Fliegt äußerst langsam und kann nicht richtig landen. Als Erstes hat sie eine Notlandung auf dem Boden hingelegt. Meine Herren waren zuerst etwas zaghaft, haben ihr aber dann das Futter gezeigt und als ich mal kurz nicht hingeschaut habe auch den Käfig von innen. So sitzen sie jetzt zu dritt im Käfig. Futter gab es nochmal. Als sie sich rangetraut hat, wollte sie gleich alles für sich und hat Shary vertrieben... Jetzt sind die Herren etwas eingeschüchtert, aber das wird schon noch. Ich bin relativ zuversichtlich.

Fotos kommen bald, im Moment habe ich keinen Speicherplatz .

Jetzt erstmal Gute Nacht!

Hallo Pirol,
das klingt doch alles schon richtig klasse!
Freut mich, dass die Süße gesund ist und deine Jungs nun doch schon so schnell kennenlernen durfte.

Wie geht es den drei inzwischen?
Haben die Jungs sich an die weibliche Dominaz gewöhnt?

Ganz liebe Grüße und alles Gute, Jacky

Beim Fressen gibt es jetzt kaum noch Streitereien. Ganz im Gegenteil: Buddha ist nach anfänglicher Skepsis richtig begeistert von Hedwig (so heißt sie jetzt )und füttert sie andauernd. Die zwei sind total süß zusammen! Aber auch Shary kommt bei Buddha nicht zu kurz. Im immer umherfliegen tun die beiden Herren immernoch am Liebsten zusammen. Ich bin so glücklich, dass das alles mehr oder weniger klappt

Und hier kommt nun auch ein Bild von der lieben Hedwig:

Hallo Pirol,

Hedwig - was für ein schöner Name für eine wunderschöne Wellihenne. Ich freue mich sehr für Hedwig, dass sie es bei dir so gut angetroffen und ihre Einsamkeit ein Ende gefunden hat. Ich wünsche ihr noch viele glückliche und gesunde Jahre in ihrem neuen Zuhause.

LG

sweet4

Toll, dass die Kleine bei Dir so gut aufgenommen wird.
Ich bin begeistert Deinen Bericht über die Vergesellschaftung zu lesen, es ist total interressant.
Ich freue mich sehr für Hedwig.
Liebe Grüße,
Carmen