Thema: Aufstockung von 2 auf 4?

Hallo! Wir haben seit 2 Monaten ein Welli-Pärchen, Yoda & Loki. Sie sind zwischen 1/2 und 3/4 Jahr alt. Sie tauen langsam auf, das heisst sie kommen für Hirse auf die Hand, fürchten sich nicht, wenn man ihnen nahe kommt, oder mal in den Käfig greifen muss. Wir aben auch mit Clickertraining begonnen und das berühren des Target Sticks geht schon relativ sicher.

Sie kommen aber (-noch?) nicht freiwillig zu uns. Daran arbeite ich... aber was mich irritiert, ist dass sie so gar keinen Spieltrieb haben, nicht neugierig sind... nichts ausprobieren wollen. Nichtmal Frischfutter. Heute ist der Hahn zum ersten Mal seit wir sie haben an einen Apfel gegangen, ich konnte es fast nicht glauben. Aber sie haben noch nie eines der vielen Spielsachen angerührt, sie wollen nirgendwo anders sitzen, als auf ihrem Vogelbaum, nichts anderes wird angeflogen. Und dann sitzen sie oft auch nur nebeneinander rum und tun gar nichts.

Wir überlegen jetzt, ob wir uns noch ein Pärchen dazuholen sollten. Ich könnte mir in ein paar Wochen futter-/flugfeste Babies aus einer Privatzucht holen.

Folgende Bedenken:

a) Wir haben "nur" einen Madeira I und absolut keinen Platz für etwas Grösseres. Ich hab schon öfters gelesen, dass Leute 4 Wellis in einer Madeira I halten und es kein Problem ist bei viel Freiflug... aber ist das wirklich so? Unsere können fast täglich den ganzen Tag raus - und an manchen Tagen nicht den ganzen Tag, sondern nur einige Stunden. Diese Tage sind aber nicht die Regel.

b) Ich arbeite so hart mit Clickertraining und wünsche mir so sehr zutrauliche und verspielte Wellis, die auch ihre federlosen Familienmitglieder interessant finden und als Spielgefährten akzeptieren. Wenn ich mir noch 2 dazuhole, verlieren wir Federlosen ja noch mehr an Anreiz für die Flauschis... oder? Ich meine, das Zähmen wird ungleich schwieriger... oder ist es im Gegenteil bei den potentiellen neuen Wellis einfacher, weil sie noch so jung sind - und würden die älteren dann mitziehen, wenn die kleinen sich an uns rantrauen?

c) Sollten wir vielleicht einfach noch warten, bis die Älteren zutraulicher sind?

d) Lärmpegel bei 2 vs. 4?

Der Gedanke an 4 Flauschis, die mit uns Federlosen spielen und die miteinander Spass haben und die Wohnung unsicher machen, statt immer nur fad rumsitzen, ist extrem reizvoll. Yoda und Loki würden sicher aktiver werden... aber ich mache mir einfach Sorgen wegen ihrer Zähmbarkeit, wenn ich mir bei nur 2 schon nicht so leicht damit tue.

(Und ja, ich weiss, dass Zahmheit kein Hauptkriterium ist und ich liebe die beiden auch so heiss und innig. Ich wünsche mir trotzdem handzahme Wellis - aber auch glückliche Wellis, die Spass haben!)

Ich freue mich über Erfahrungsberichte, Tipps, Meinungen... danke!

Ich habe selbst nur zwei (+ einen Special Guest) und kann da keine Vierer-Erfahrung teilen.

Ich würde behaupten, dass die Größe des Käfigs für vier in Ordnung ist, wenn alles klappt, ist er ja quasi eh nur zum Schlafen da. Und vier Schaukeln passen ja hin! =) Ihr könntet die Außenflächen der Käfigwände nutzen um zusätzliche Sitz- und Spielgelegenheiten anzubieten. Wo und wie "eng" diese Wände dann sind ist dann gar nicht mehr wirklich wichtig.

Warum gibt es denn Tage, an denen die Freiflugmöglichkeiten eingeschränkt sind? Also keine Frage, die gibt es bei mir auch, und vermutlich bei vielen anderen Vogelhaltern ebenfalls, aber manchmal machen wir uns mehr Sorgen als wirklich nötig sind.

Was ich ein bisschen schwierig finde, ist deine Erwartungshaltung an die Vögel. Natürlich macht uns das sehr glücklich, wenn wir quasi in den Schwarm aufgenommen werden, angeflogen werden, mit ihnen spielen können. Es vereinfacht auch wirklich sehr vieles, wenn sie freiwillig auf die Hand oder den Finger kommen. Aber so sind manche, und andere halt auch nicht. Die Zahl der Wellensittiche dürfte sich da aber nur positiv auswirken, desto mehr es sind, desto größer ist die Chance, dass auch ein kleiner Draufgänger dabei ist.

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Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

Ich arbeite Vollzeit und mein Mann Teilzeit, aber ohne feste Zeiten. An den Tagen, an denen er eben arbeitet, sind die Vögel in der Zeit natürlich im Käfig und können erst raus, wenn wir alle wieder zu Hause sind. Auch wenn wir als Familie unterwegs sind, lassen wir sie drinnen. Ich will sie nicht unbeaufsichtigt fliegen lassen.

Die Erwartungshaltung... ich weiss auch, woher die kommt. Ich hatte nämlich als Kind 2 Wellis. Einer von denen war so ein unglaubliches Paradebeispiel an zutraulichem Welli, der ist stundenlang auf uns gesessen und hat mit uns geschmust und hat wirklich mit ALLEM gespielt, was er in seinen Schnabel bekommen hat. Konnte sprechenn, ist auch überall hingeflogen und war einfach ein rundherum lustiger und anhänglicher Kerl mit sooo viel Charakter. Ich vermiss ihn immer noch, obwohl er schon über 10 Jahre tot ist. Er wurde 15 Jahre alt.

Damals waren aber auch die Grundvoraussetzungen anders: aus Unwissenheit hatten wir ihn ein paar Jahre lang alleine, bis wir schliesslich einen Zweiten dazugeholt haben. Natürlich hat sich der als Partnerersatz an uns gebunden. Dass das wahrscheinlich nicht genauso sein kann, ever, bei zwei oder einem kleinen Schwarm, ist mir rational gesehen eh klar. Trotzdem hat sich dieses Bild vom "perfekten Welli" ganz tief in mir eingegraben. Vor allem auch würde ich mir für meine Kinder so sehr wünschen, dass sie mit den Vögeln auch mal richtig spielen können. Mich hat die Freundschaft zu unserem Jakob damals durch meine Pubertät getragen... er war mein bester Freund und so eine Erfahrung würde ich meinen Kindern so gerne auch gönnen. Daher kommt also diese (zugegebenermaßen etwas irrationale) "Erwartungshaltung".

Ach ja - Sitzgelegen am Käfig oben und an den Seitenwänden haben wir jede Menge. Genutzt wird nur das Geäst oben drüber, die Sachen an den Seitenwänden sind ihnen egal.

Huhu Palla79,

Mein Freund und ich hatten vor gefühlten Urzeiten mal vier Wellis (nun sind es acht), also kann ich eventuell mit Erfahrungswerten beisteuern

Zitat von palla79

Folgende Bedenken:

a) Wir haben "nur" einen Madeira I und absolut keinen Platz für etwas Grösseres. Ich hab schon öfters gelesen, dass Leute 4 Wellis in einer Madeira I halten und es kein Problem ist bei viel Freiflug... aber ist das wirklich so? Unsere können fast täglich den ganzen Tag raus - und an manchen Tagen nicht den ganzen Tag, sondern nur einige Stunden. Diese Tage sind aber nicht die Regel.

Ich habe die Maße der Madeira I nicht im Kopf, bin aber auch der Ansicht, dass die Käfiggröße in Relation zum Freiflugangebot gesehen werden muss. Wir haben eine Voliere, die 120cm breit ist; mehr geht bei uns auch nicht. Allerdings haben die Vögel ganztägigen Freiflug. Insofern dient der Käfig ausschließlich als Futter- und Schlafplatz. Wenn bei dir die Tage mit beschränktem Freiflugangebot in der Minderheit sind, würde ich sagen, dass es mit dem Käfig passt.

Zitat von palla79

b) Ich arbeite so hart mit Clickertraining und wünsche mir so sehr zutrauliche und verspielte Wellis, die auch ihre federlosen Familienmitglieder interessant finden und als Spielgefährten akzeptieren. Wenn ich mir noch 2 dazuhole, verlieren wir Federlosen ja noch mehr an Anreiz für die Flauschis... oder? Ich meine, das Zähmen wird ungleich schwieriger... oder ist es im Gegenteil bei den potentiellen neuen Wellis einfacher, weil sie noch so jung sind - und würden die älteren dann mitziehen, wenn die kleinen sich an uns rantrauen?

Wir betreiben mit unseren acht Wellis auch Clickertraining - allerdings ist das rein koordinatorisch etwas schwieriger als mit zweien, weil meistens alle acht auf einmal mitmachen wollen Wie oben bereits geschrieben, hatten wir mal "nur" vier Wellis. Ich habe den Eindruck, dass der Anreiz, neues zu entdecken, bei den Wellis mit der Schwarmgröße skaliert: Je größer die Gruppe, desto mehr Mut bringen die Vögel auf. Insofern kann ich die Äußerung, dass eine große Gruppe schwerer Zutrauen gewinnt, absolut nicht bestätigen. Wenn bei unserem Schwärmchen ein Vogel etwas neues entdeckt oder ausprobiert, machen es die anderen gleich nach. Einer unserer Vögel landet beispielsweise gern auf meinem Kopf. Wenn die anderen das sehen, wollen sie auch gleich mitmischen.

Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie man denn nun genau "Zahmheit" oder "Zutrauen" definiert. Ich würde unsere acht Rabauken schon als zutraulich bezeichnen. Es ist allerdings nicht so, dass sie den lieben langen Tag bei uns auf der Schulter sitzen oder so. Sie beschäftigen sich in erster Linie miteinander, aber wenn ich mich zu ihnen ins Zimmer stelle, werde ich auch meistens angeflogen - aber eben nur dann, wenn die Tiere auch Lust darauf haben.

Unter "handzahm" verstehe ich persönlich eigentlich nur, dass die Vögel die Hand nicht fürchten und beizeiten freiwillig draufsteigen. Das ist bei unseren der Fall. Mittlerweile ist es schon so weit, dass die Rabauken mir den Futterwechsel erschweren. Sie sitzen morgens in der Käfigtüre, durch die ich ja logischerweise greifen muss, um die Futterschale herauszuholen. Bevor ich das tun kann, muss ich die werten Herrschaften also ersteinmal wegsetzen. Sie steigen auf die Hand, ich setze sie aufs Käfigdach.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass es dauert, so ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Es war nicht so, dass wir von vier auf sechs und dann auf acht Vögel aufgestockt haben und die Tiere dann plötzlich zutraulich waren. Nein, es hat schon eine gewisse Zeit lang gedauert. In unserem Fall mehrere Monate. Es kommt dabei immer auf den Charakter der Tiere an.

Zitat von palla79

c) Sollten wir vielleicht einfach noch warten, bis die Älteren zutraulicher sind?

Kann ich so nicht beantworten. Dass die Älteren Vögel zutraulich wären, ist kein Garant dafür, dass die Jüngeren es auch werden und umgekehrt. Für Zutrauen gibt es nie eine Garantie.

Zitat von palla79

d) Lärmpegel bei 2 vs. 4?

Die Lautstärke kommt meiner Ansicht nach auch wieder auf den Charakter der Tiere an. Ich persönlich konnte kaum einen Unterschied von vier auf acht Wellis bemerken. Klar geht es laut zu, wenn die acht alle auf einmal quasseln, aber das kommt eher zum späten vormittag hin vor. Danach kehrt Ruhe ein. Meistens brabbeln dann zwei, drei Vögel vor sich hin, während die anderen dösen, spielen, ihr Spielzeug zerfleddern, etc. Ich bin aber auch der Meinung, dass unsere acht da eher die Ausnahme sind.

Es gibt viele Leute hier im Forum, die beispielsweise kaum ein Wort vom TV verstehen, weil die Vögel brabbeln. Oder die zum telefonieren den Raum verlassen müssen. An deiner Stelle würde ich mich also mental vorsichtshalber auf einen Anstieg der Lautstärke vorbereiten.

Vielleicht bringen dich diese Erfahrungswerte ja weiter?

Liebe Grüße,
Lisa

Zitat von palla79

Ich arbeite Vollzeit und mein Mann Teilzeit, aber ohne feste Zeiten. An den Tagen, an denen er eben arbeitet, sind die Vögel in der Zeit natürlich im Käfig und können erst raus, wenn wir alle wieder zu Hause sind. Auch wenn wir als Familie unterwegs sind, lassen wir sie drinnen. Ich will sie nicht unbeaufsichtigt fliegen lassen.

Wie alt sind denn eure Kinder, sind die häufi9ger zu Hause? Sie können ja auch ein bisschen auf die Vögelchen aufpassen, dass ist ja kein großes Problem. Ansonsten würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen. Natürlich sollte man etwaige Gefahrenquellen entfernen oder unschädlich machen, aber die Tiere sind ja auch nicht blöd. In Australien richtet ihnen ja auch niemand die Landschaft ein. Du wirst ja auch bei deinen Kindern ab einem bestimmten Alter finden, dass sie alleine rausgehen dürfen sollten ungeachtet der Risiken im Straßenverkehr -- weil sie zu Hause einzusperren auch keine Lösung wär.

Unser Familiensittich als ich ein Kind war hatte uns irgendwann so überzeugt, dass mit ihm alles gut geht, dass wir ihn wenn wir übers Wochenende weg waren in das Zimmer in dem er stand gesperrt haben. Er durfte dann nicht wie sonst die ganze Wohnung befliegen, sondern eben nur das Zimmer, aber das war auch kein Vogelzimmer sondern ein normales Jugendschlafzimmer. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das richtig war und ich das heute noch wiederholen würde, aber es ist damals immer gut gegangen. Und das Risiko, dass etwas passiert gehört nun mal zum Leben dazu. Bei Erwachsenen, bei Kindern, bei Haustieren.

Zitat von palla79

Ach ja - Sitzgelegen am Käfig oben und an den Seitenwänden haben wir jede Menge. Genutzt wird nur das Geäst oben drüber, die Sachen an den Seitenwänden sind ihnen egal.

Oh, das interessiert mich. Der Madeira I hat ja auch ein eher ungewöhnliches Dach, wie habt ihr denn das Geäst befestigt?

Sehr schick, gefällt mir gut! Werd ich mir demnächst mal abgucken, wenn es ein paar Tage trocken war und das Ästesuchen wieder Spaß macht.

Wenn ich du wäre, würde ich noch ein bisschen warten und beobachten, wie sich die Vögel im Zimmer verhalten, auch für dich, damit du etwas ruhiger bist, wenn sie draußen sind und du nicht da bist um auf sie zu achten.

Für besondere Situationen, wie Stubenfalke sie genannt hat, macht es vielleicht Sinn bei vier Wellensittichen einen kleineren Käfig parat zu haben, der nur aufgestellt wird, wenn er gebraucht wird, um die Vögel bei Krankheit zu trennen oder die Platzsituation an Tagen, an denen sie nicht rausdürfen zu entschärfen.

Es ist schön,wie unterchiedlich Wellies sind.Ich habe eine wirklich schöne Voliere,aber sie steht leer.Aber ich habe mich daran gewöhnt.Vorher hatte ich einen wirklich kleinen Käfig,was nicht schlimm war,weil meine wirklich nur zu schlafen rein gingen.Ich habe am Fenster eine grosse Spielkonstruktion,so dass sie viel sehen können,aber nicht vor das Fenster fliegen können.
Sie sind jetzt immer draussen,auch wenn ich nicht da bin.Ich habe das Zimmer wirklich Vogelsicher,aber diese Mäuse finden immer,was neues,da muss ich einfach durch,wenn ich nicht da bin.Komischerweise ist bisher immer nur etwas passiert,wenn ich im Zimmer bin.
Die Lautstärke ist manchmal schon extrem und manchmal hab ich auch Angst einer der Nachbarn könnte mal etwas sagen.Der Lautstärkepegel hat bei Vieren schon zu genommen.
Bei VIeren ist schon mehr action in der Bude.Es ist herrlich,wenn sie ausser Rand und Band sind und vier Vögel um einen herum fliegen.Ich bin jedesmal ergriffen.
Bei mir ist leider nur ein Wellie zahm,aber dass ist nicht mehr schlimm,da spätestens bei der ersten Krankheit,bei der du einfangen und die Medis schnabulös geben musst,ist es erstmal vorbei mit Zahmheit und man fängt wieder von vorne an mit dem Training.
Da ich Vier habe und jeder von denen krank ist,habe ich aufgegeben und erfreue mich stattdessen an diesem wilden,verspielten und chaotischen Gewüsel.
Es ist schöner als fernsehen.Und aus welchen Gründen auch immer fliegt mich mal einer an,dann freue ich mich total,aber ich erwarte nichts mehr.
Ich freue mich über das,was ich bekomme.
Worüber du dir schon Gedanken machen solltest,sind die Tierarztkosten.Es kann die ganze Zeit gut gehen und du hast in einigen Jahren bloss 100Euro an Tierarztkosten.Bei vielen ist das so und die erzürnen sich vielleicht über meine negativ Parole,aber ich hatte innerhalb eines Jahres jetzt 1600Euro Tierarztkosten.
Ich mussein Teil in Raten abbezahlen,meinen Dispo auschöpfen und geliehenes abbezahlen,so dass ich von 10 Euro die Woche leben muss.
Das ist die Aussnahme!!!!!!!!Andere haben in 10Jahren nicht so hohe Kosten.Aber was ist,wenn doch?
Fazit:Wenn das Geld da ist,keine geräusch empfindlichen Nachbarn da sind,sind vier Wellies großartig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ach,mein lieber Enno!!!!!Danke dir!!!!!