Hallo ihr Lieben,
nun war ich schon sehr lange nicht mehr im Forum und so einiges ist passiert. Meine Henne Champagne ist im September 2015 verstorben. Vermutlich waren es Trichos. Darüber hatte ich hier auch einen Beitrag veröffentlicht.
Eine neue Henne hatte ich nach Champagnes Reise ins Regenbogenland nicht geholt. Die 3 Hähne und zwei Hennen haben sie bestens verstanden. Es gab kein Zank, Neid oder Hahnenkämpfe.
Nun ist meine Henne Traudl vorgestern/gestern gestorben. Vor ca. 7 Wochen legte sie ein Ei auf dem Boden in der Voliere ab, welches auch beim Aufprall zerbrochen ist. Sie hatte keine weiteren Eier gelegt, da ich auch kein Niskasten oder ähnliches zur Verfügung gestellt habe.
Ein paar Wochen später erkannte ich, dass sie eine Beule unter dem Bauch hatte. Ich nahm an, dass sie wohl bald wieder ein Ei legen wird. Ihr ging es aber soweit gut, also machte ich mir keine großen Sorgen. (Ich Trottel, unsere Wellis könnten doch Oscars gewinnen für ihre schauspielerische Leistung).
Am Montag letzter Woche dann saß sie aufgeplustert und schlafend auf ihrer Schaukel. Ihre Kloake war verschmiert und geschwollen. Diese reinigte ich erst einmal sanft mit warmen Wasser. Ich rief sofort meinen VkTA an. Mir wurde gesagt, dass die einzige VkTÄ nicht da wäre. Na klasse, dachte ich mir, so war es bei Champagne damals auch. Also suchte ich nach einem anderen TA in der Umgebung, der sich auch mit Vögeln auskennt aber nicht offiziell vogelkundig ist. Sie untersuchte Traudl und sie schien mir recht kompetent. Traudl blieb für 3 Tage zur Beobachtung auf Station. Ihr wurde 2x Cal-Mag Spritzen verabreicht, falls sie doch dabei war ein Ei zu produzieren. Sie fraß immer weniger und mir gefiel auch nicht die Art wie sie untergebracht war beim TA (links ein Hund, rechts ein Kanninchen und unter ihr eine Straßenkatze).
Als meine eigentliche VkTÄ wieder in der Praxis war habe ich Traudl geschnappt und bin zu ihr. Vorerest aber noch ein Tag Ruhe daheim. Dort habe ich sie auch einmal beobachten können. Sie fing wieder an zu fressen und trank auch. Ich dachte es ging wieder bergauf, denn die TÄ verabreichte ihr auch Antibiotikum. Die Kloake war nicht mehr so geschwollen.
Traudl sollte ich nun bei meinem VkTÄ des Vertrauen abgeben. Gegen Nachmittag erhielt ich den Anruf der Ärztin. Der Kot ist frei von Bakterien aber sie hat ein Leberproblem. Ein Kropfabstrich war auch in Ordnung. Dann der Schock. Traudl wurde geröngt und sie hatte einen akuten Calciummangel. Ihre Knochen waren porös und zeigten Wölkchen auf. Sie hatte eine Stoffwechselerkrankungen und konnte Calcium allein durch Nahrung nie richtig aufnehmen. Das wenig Calcium hatte sie damals für das gelegte Ei so gut wie aufgebraucht.
Neben der Niere hatte sie eine riesige Umfangsvermehrung. Ob es ein Tumor war, konnte die Ärztin nicht sagen. Dafür hätte sie eine Autopsie durchführen müssen, das wollte ich aber aus moralischen Gründen nicht.
Fakt ist, dass diese Vermehrung, sämtliche Organe nach oben und zur Seite gedrückt hatte. Traudl fiel es schwer zu atmen und der Magen konnte keine Nahrung mehr aufnehmen. Das was an Nahrung durchging konnte sie nur unter großen Schmerzen ausscheiden. Eine Operation wäre nicht möglich gewesen und hätte auch nichts gebracht, denn die Narkose hätte sie nicht mehr überstanden. Einen letzten Versuch wollte meine TÄ noch unternehmen und setze Traudl eine Infusion und flößte ihr etwas Nahrungsbrei ein.
Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass sie wohl die Nacht oder den Morgen verstorben ist. Nach einem liebevollen und ausführlichen Gespräch mit meiner TÄ nahm ich Traudl mit heim und bestattete sie im Garten meiner Eltern, neben Champagne.
Natürlich machte ich mir wieder Selbstvorwürfe zu spät gehandelt zu haben. Doch meine TÄ meinte, dass man hätte auch früher nichts machen könne. Eine OP wäre nicht möglich gewesen, weil der "Tumor" in der Nähe der Hüfte saß.
Nachdem ich den Schock überwunden hatte kam gleich das nächste Problem.
Ich hatte nur noch 1 Henne und 3 Hähne. Die TÄ meinte ich solle noch heute gleich 2 Hennen holen um ein Geschlechterausgleich wieder herzustellen.
Gestern nun zogen meine zwei hübschen Damen Konstanze und Richardis ein. Beide sind schon knapp ein halbes Jahr alt und kommen von einem Züchter.
Jetzt meine Fragen an euch:
Die Hennen stehen im Quarantänekäfig ([FONT=&]59 x 38 x 65) im Wohnzimmer. Der frühste Termin für den Eingangscheck beim VkTA ist er am Freitag. Ich habe darum gebeten, mir sofort Bescheid zu geben falls ein früherer Termin möglich ist.
Es tut mir im Herzen weh sie 6 Tage im Käfig zu lassen. Freiflug im Wohnzimmer ist zu gefährlich und überall Kotbällchen haben wäre jetzt auch nicht so toll.
Wie lange können sie ohne Freiflug aushalten? Beim Züchter saßen sie knapp 6 Monate auch ohne Freiflug in einem kleinen Käfig mit ca. 10 weiteren Wellis im Keller.
Sie rufen meine Wellis nebenan im Vogelzimmer natürlich oft. Das zerreißt immer mein Herz aber Quarantäne MUSS sein.
Konstanze putzt sich meines Erachtens zu viel. Sie kratzt sich oft an der Kloake. Sie frisst und ist aber neugierig (muss ja nix heißen, olle Schauspielerin).
Sollte ich früher zum TA? Leider sind keine Termine frei so dass sie nur als Notfall angesehen werden kann.
Ich habe nun aufgrund der Geschichte mit Traudl und den neuen Wellis, meinen gesamten Urlaub storniert und muss auch mal raus. Aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen. Meine Urlaubsvertretung habe ich abgesagt, weil ich ja eh die Reise storniert habe. Deswegen muss ich täglich einmal nach Hause. Da ist nix außer Tagesauflüge drin. ;P
Was solls, für meine Flauschis mache ich eben alles.
Ich freue mich schon auf Eure Antworten.
Bilder von den zwei neuen findet ihr auf meinem Instagram Account **Link entfernt**
LG
Ribb