Liebes Forum,

ich war schon lange nicht mehr hier, da es bei mir drunter und drüber geht, aber jetzt hab ich einen kleinen Notfall und für meine Wellis nehm ich mir die Zeit - daher frage hier um Erfahrungsberichte:

Mein Freund ruft mich gestern im Büro an (was er normalerweise nie macht) und ich hatte gleich ein ungutes Gefühl und fragte, ob was passiert sei. Und er: ich will dich ja nicht beunruhigen, aber...
er hat eine meiner 6 Wellis am Boden gefunden (ein paar Stunden vorher war er noch füttern, da wär ihm nix aufgefallen). Sie hat noch einen Fliegversuch unternommen, aber es nicht geschafft (Anmerkung: sie ist generell keine gute Fliegerin.. ) und er hat sie dann auf den Käfig setzen wollen, war aber sehr taumelnd und hat sich nicht gut festhalten können, hats aber in den Käfig reingeschafft.

Ich natürlich gleich vom Büro aufgebrochen (Gott sei Dank hab ich einen netten Chef) und nach Hause gedüst, ins Vogelzimmer gestürmt und gesucht (er hat mir die Farbe falsch beschrieben gehabt, daher war ich etwas verwundert, als ich beide blau-weißen Wellis munter herumsitzen gesehen hab ), bis ich die graue - Tiamat - im Käfig in einem Eck sitzen gesehen hab. Ganz aufgeplustert und "punkert". Gleich rausgenommen und vorsichtig in die Holz-Transport-Schachtel gesetzt (da drinnen ist es sehr dunkel, dachte für die Beruhigung sicher besser als der Transportkäfig!

Zur Tierärztin gefahren und gewartet, und gewartet (über eine halbe Stunde, obwohl ich die erste war), wobei sich die Kleine wenigstens in der Zeit etwas erholen konnte (ich hatte ja leider gar keine Ahnung, was sie haben könnte).

Dann war ich endlich dran und die Tierärztin schaut sie kurz an und meinte: die sieht sehr schlecht aus, da kann sie akut nichts machen, weil sie sonst noch mehr dem Stress ausgesetzt ist und das schief gehen könnte. Flügel war aber mal keiner gebrochen und sie konnte mir sagen, dass sie noch nichts gefressen gehabt hat. Okay. Sie meinte, ich soll sie ruhig und von den anderen abgeschottet beobachten und morgen nochmal kommen und hoffen, dass sie die Nacht überlebt.

Na gut, hatte sie dann längere Zeit in der Box zum Beruhigen und hab sie dann zu den anderen ein bisschen gesetzt und währenddessen den "Krankenkäfig" hergerichtet - Handtuch unten hinein, Sand drüber, viel zum Klettern, damit sie ja herumgehen kann.
Im großen Käfig hab ich sie beobachtet und sie ist - immerhin! - zum Fressen und Wasser hinunter, aber hat nur ganz wenig und ganz langsam gefressen/getrunken und ist mit großer Vorsicht herumgeklettert und hat nicht so starke Kraft gehabt (zumindest wirkte das so) und sie war so übervorsichtig, ganz langsam herumgetastet und zweimal hinuntergefallen (zum Glück nicht tief). War dann endlich mit dem Käfig fertig, hab sie genommen und reingesetzt und mit zu mir ins Arbeitszimmer genommen. Ich wollte ihren Partner dazuholen, aber der wollt partout nicht

Musste dann in die Tanzschule, aber immerhin konnte sie sich währenddessen erholen. Danach gleich wieder zu ihr, alles unverändert (auf einer Stange konnte sie sich immerhin halten). Dann wieder zum Vogelzimmer hinunter und Helios, ihren Partner, dazugeholt -> die zwei sind so gut wie unzertrennlich und er kümmert sich immer liebevoll um sie.
Beide wieder mit rauf und unter Beobachtung. Sie haben die Nacht zusammen auf EINER Schaukel verbracht, ganz eng aneinandergeschmiegt und er hat sie geputzt usw.

Heute konnte ich früher vom Büro und habe noch mal mit der Tierärztin telefoniert (sie ist auch auf Vögel spezialisiert).
Mein Verdacht ist, dass sie irgendwo dagegen ist - ob gegen einen Welli beim Flug oder gegen einen Ast, ich weiß es leider nicht - und daraufhin runtergefallen ist und sich vielleicht eine Gehirnerschütterung zugezogen hat?

Meine TA meinte, wenn sie heute nichts frisst, soll ich auf jeden Fall kommen.

Sie hat vorhin einiges gemampft, Hirse, Salat, Kräuter, normale Körner usw. und ich hab ihr Vitamin B mit Wasser vermischt in den Schnabel gegeben, weil sie noch nichts getrunken gehabt hatte. Aber sie hat sehr zaghaft gefressen. Und nachdem ich ihr die Tropfen verabreicht habe, hab ich sie wieder reingesetzt und sie ist kurz liegen geblieben (kurzer Herzstillstand meinerseits), aber hat sich dann wieder aufgesetzt und eben danach brav gefressen.
Ansonsten ist sie noch immer sehr taumelnd unterwegs und zittert immer wieder. Sie sind beide in einem ruhigen Zimmer, etwas abgedunkelt und ihr Partner schaut auf sie und schnäbelt immer wieder mit ihr oder sie mit ihm.
Aber sie vermissen beide ihre Gefährten und natürlich den Freiflug (eh klar, ist ja sonst 24/7). Aber ich mag sie nicht ganz alleine lassen, weil er ihr doch Halt gibt - auch im wörtlichsten Sinne.

Ah und ihr Kot war leicht hängend, also so fadenartig runterhängend. Sonst wäre mir diesbzgl. nichts aufgefallen.

Könnte es eine Gehirnerschütterung sein? Ich weiß, in so einem Fall hätte ich eigentlich gar nicht gleich zum TA fahren sollen, aber ich wusste eben überhaupt nicht, was war. Und bin sehr vorsichtig gefahren und meine TA ist 2 Minuten mitn Auto von uns entfernt. und ich hab sie in der Holzkiste dann auf einen Sessel abgestellt gehabt, da war es dann auch ruhig und dunkel.

Habt ihr Ideen/Erfahrungen? Was kann ich noch tun? Ich will ihr nicht noch mehr Stress antun..

Danke vorab!

GlG Manu

Edit: und sie putzt ihm zumindest gerade das Köpfchen