Hallo,
mein Neuzugang Hansi ist ein ewiges Sorgenkind Schon als ich ihn bekam, hatte er Hefepilze, die wir während einer zehntägigen Quarantäne gut in den Griff bekamen. Als er sich gerade eingelebt hatte, fing er wieder an zu würgen - Diagnose: Bakterien... als "erste Hilfe" bekam er Baytril, währenddessen wurde noch ein Kropfabstrich im Labor untersucht, allerdings wurde nichts gefunden. Auch der Kot war in Ordnung.
Kurze Zeit später wieder Würgen, der Abstrich wurde gleich vor Ort in der Klinik untersucht, wieder keine Erreger zu finden... der Kropf war geschwollen, daher bekam er als symptomatische Behandlung zur Entzündungshemmung Metacam. Das schlug gut an, ein paar Tage war er symptomfrei.
Dann - ratet mal, was - genau, wieder die Würgerei. Da er weiterhin quietschfidel war, warteten wir mit der Behandlung, bis das Ergebnis aus dem Labor da war (Kropf- und Kloakenabstrich). Diesmal wurden im Kropfabstrich "reichlich" Staphylokokken gefunden (Staph. sciuri, um genau zu sein). Außerdem wurde festgestellt, dass Hansi überhaupt keine Darmflora mehr hatte. Laut Antibiogramm war Baytril wirksam, das bekam er zwei Wochen. Gleichzeitig gab es Bene Bac (die TÄ riet dazu, trotz AB-Gabe damit gleich anzufangen, da eben überhaupt keine Darmflora mehr da war).
Ein paar Tage ging es ihm wieder gut, kein Würgen mehr. Letzte Woche sah ich ihn dann wieder würgen Also wieder ab in die Klinik, wieder ein Abstrich, der ins Labor geschickt wurde. Kot wurde auch nochmal untersucht, wegen Verdacht auf Megabakterien. Und wieder wurde überhaupt kein Erreger gefunden, weder im Abstrich noch im Kot! Bis das Ergebnis da war, bekam er nochmal Metacam, würgt aber weiterhin. Er würgt "trocken", d.h. er kaut dann auf irgendwelchen Körnchen rum, spuckt aber nichts aus.
Meine TÄ ist inzwischen echt ratlos... Es wurden weder Trichomonaden, noch Bakterien oder Pilze gefunden, auch keine Megabakterien. Klar, er könnte trotzdem welche haben, aber ich wiege ihn regelmäßig und er hält sein Gewicht, wiegt sogar zu viel... außerdem ist er total munter, so einen fröhlichen Welli habe ich noch nie gesehen! Nicht mal das Einfangen nimmt er übel, er wehrt sich überhaupt nicht, klammert sich nur an der Stange fest und kneift den Schnabel zu.
Hat hier vielleicht noch irgendjemand eine Idee, wovon die Würgerei kommen könnte? Dass es keine Ferndiagnosen geben kann, ist mir klar, aber vielleicht hat ja jemand schonmal das gleiche Problem gehabt. Meine TÄ hat auf meinen Vorschlag, mich hier mal umzuhören, sehr positiv reagiert, die Ärztinnen in der Klinik sind sehr aufgeschlossen, was sowas angeht. Sie besuchen auch regelmäßig Fortbildungen zum Thema Vögel bzw. hospitieren in Ziervogel-Praxen. Das einzige, was in der Klinik nicht gemacht werden kann, ist eine Blutentnahme, da vor Ort nicht die richtigen Geräte stehen, um Vogelblut zu analysieren. Einem Welli kann man nicht genug Blut abnehmen, um es noch in ein Labor zu schicken, das muss direkt nach der Entnahme angeschaut werden... Die einzige Möglichkeit, die hier noch bliebe, wäre die Eingabe einer "Kropfmischung" direkt in den Kropf für drei Tage, da sind verschiedene Medikamente drin. Die TÄ ist von dieser Behandlung nicht wirklich begeistert, aber als letzte Möglichkeit würde sie das halt machen...
Also, für Tipps wäre ich sehr dankbar! Der Kleine hat inzwischen vergoldete Flügel und ich bin fast schon Anteils-Eignerin in der Klinik Tut mir leid, dass der Text so endlos lang ist, aber kürzer konnte ich nicht