Thema: Herzkrankheit verschlechtert

Hallo, ich mag euch heute Abend von Lucky berichten; ich hatte an anderer Stelle bereits angedeutet, dass ich ihren Fall ggf. separat schildere. Diesen Beitrag habe ich auch auf meine website gestellt.
Er ist etwas länger geworden, aber es gibt eben auch Einiges zu erzählen.
Über euer Interesse und eure Tipps / Infos / Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Also langer Rede kurzer Sinn:
Der Zustand meiner mit einem Herzfehler geborenen Henne Lucky hat sich in den letzten Wochen kontinuierlich verschlechtert. Sie ist ca 1,5 Jahre alt.

Abgesehen davon, dass ihr Schnabel und die Krallen abnorm schnell und unkontrolliert wachsen und permanent gekürzt werden müssen, ist es wohl als bedauerlichste Entwicklung anzusehen, dass Lucky inzwischen nicht mehr fliegen kann und nur noch abstürzt; sprich, die Insuffizienz schreitet (massiv) fort.

War sie vorher wenigstens noch in der Lage, zumindest auf "Starthöhe" eine halbe Runde oder gar eine Runde zu drehen, so stürzt sie jetzt bereits sofort nach dem Start auf den Boden und versetzt mich und die ihre Kumpels damit in Angst und Schrecken.

Ich bin sehr besorgt, dass sie eines Tages so unglücklich stürzt oder in eine Nische / Ecke / Zwischenraum etc. fällt, dass sie sich dabei verletzt oder einklemmt. Von ganz schlimmeren Dingen mal abgesehen...

Die letzten 3 Tage habe ich sie 6 oder 7 Mal vom Boden "auflesen" müssen, weil sie nicht mehr die Kraft hatte hochzufliegen. Einmal war ich mehrere Stunden außer Haus und wusste demnach nicht, wie lange sie schon auf dem Boden ausharrte. Sie kann ja dann auch nichts fressen und trinken... - ihr wisst ja, wie schnell das gefährlich werden kann...


Eigentlich darf ich Lucky ohne Aufsicht gar nicht mehr raus lassen, aber das geht ja nur schlecht! Einerseits würden ihre Kumpels Terror machen, wenn sie keinen Freiflug hätten, andererseits bringe ich es nicht übers Herz, nur Sissi, Birdy und Peeco rauszulassen und Lucky einzusperren! Das geht nicht!!

Bereits von Beginn an habe ich versucht, Luckys Herzschwäche mit Tropfen zu behandeln (V77-Tropfen), die ich vom Tierarzt verordnet bekam und die ich ihr seitdem täglich ins Trinkwasser gebe. Natürlich kann ein Herzfehler damit nicht geheilt werden, aber das Voranschreiten der Herzschwäche kann etwas gemildert werden.
Wie es aussieht, hat dieses Mittel wohl die Grenzen seiner Wirksamkeit erreicht.

Meine bisherige Tierärztin (ich bin auf der Suche nach jemand Neuem) sagte mir, man könne noch etwas Stärkeres (Weißdorn) verabreichen, wenn die Tropfen nicht mehr ausreichten - ich denke, dass es nun so weit ist. Und natürlich macht es mich bekümmert und traurig.

Am Schlimmsten finde ich jedoch, dass mein kleines gelbes Küken nicht mehr mit den anderen mithalten kann und oft sehnsüchtig zuschaut, wenn Birdy und Co ihre Runden fliegen.
Gerade wenn die beiden Hähne zum Spielen auf dem Schrank verschwinden, hängt sich eifersüchtig am Käfig und zuckt mit den Flügeln. Sie würde ja so gerne...
Und kann nicht!!

Ich bekomme jedes Mal einen dicken Klos im Hals, wenn ich sie so sehe. Sie hat sich zwar mit ihrer eingeschränkten Leistungsfähigkeit arrangiert, aber mittlerweile werden hat lauch die >>normalen<< Dinge schwerer, kompliziert und eben nicht mehr selbstverständlich.
Auch auf ihren Lieblingsplatz oben auf einem Seil kommt sie nicht mehr hin. Vorher hatte sie noch die Kraft gehabt, die Entfernung von ca 25 cm per Flug zu überwinden - jetzt geht dies leider auch nicht mehr.

Mein armer Schatz.
Selbstverständlich gehe ich (am besten noch) diese Woche zum Tierarzt (nur zu wem?), nachdem ich nun einige Zeit lang beobachtet habe, wie es sich entwickelt. Ich werde mit ihr/ihm beraten, was ich für Lucky tun kann und wie man ihr den Alltag leichter und behindertengerecht gestalten kann. Auch werde ich schauen, dass man sie etwas päppeln kann. Sie war immer schon dünn, aber hat wohl nochmal einige Gramm abgenommen.


PS. sollte ich nicht bald einen anderen vk TA finden, gehe ich zu meiner früheren und halte währenddessen trotzdem Ausschau nach einem neuen. Ich will auch nicht Stunden fahren, weil das Lucky so stresst- und das ist das Letzte, was sie gebrauchen kann.

PS 2. Ich habe von einem Homöopathikum hier gelesen. Hat jemand Erfahrungen damit?

Hallo Elena,

habe eben Deinen Eintrag gelesen und kann Deine Sorgen und Deinen Frust sehr gut nachvollziehen. Ich hatte vor ein paar Tagen auch einen Thread über Herzinsuffizienz aufgemacht, da der Zustand von Geier sich auch weiter verschlechtert hat.

Die gute Nachricht ist aber: Geier kann seit 8 Jahren nicht fliegen. Er wird im Februar 9 Jahre alt. Er verhält sich ganz ähnlich wie Deine Lucky (kommt keine 2 cm alleine vom Boden hoch; sitzt und guckt, wie die anderen fliegen...), aber er kommt ganz gut damit zurecht. Er klettert ganz gut und kommt so vom Boden allein wieder hoch. Ich habe den bewohnten Käfig nur auf Kniehöhe stehen und habe einen anderen zum Hochklettern davor gestellt. So kann er nicht so tief fallen und ist nicht auf Hilfe angewiesen, wenn er zu den anderen zurückwill. Er muss sich dann nach einem Ausflug (oder nach Anmache von Walli...) schon ausruhen, aber er macht halt die Sachen nach seinem Tempo.

Also: nicht den Mut verlieren!

VG, Brigitte

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Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

Liebe Brigitte,

Danke für deine aufmunternden Worte. Ich fürchte nur, Lucky hat sich mit der neuen Situation noch nicht wirklich vertraut gemacht; sie überschätzt sich, denke ich; - und letzten Endes ist es für einen Vogel vielleicht auch nochmals schwerer zu akzeptieren, dass das Fliegen vorher wenigstens ein wenig ging und nun gar nicht mehr.

Ich werde heute oder morgen so Ausstreuflocken (o.Ä.) kaufen, damit sie etwas weicher als nur in den Vogelsand fällt. Auch neue Schnüre werde ich anbringen, denn Hangeln kann sie noch ein wenig.

Die Idee mit dem niedrigen Käfig könnte ich auch mal probieren...

Hallo Elena,

das habe ich natürlich nicht bedacht, dass Dein Vogel das auch erst einmal akzeptieren muss. Ist bei mir schon so lange her... Nach einigen Abstürzen ist Geier ewig nicht aus seinem Käfig rausgekommen, aber inzwischen geht das.

Meine ziehen gerade in einen viel grösseren Käfig um. Auch wenn ich ihn auf den Boden stelle, sind die beliebten hohen Stangen und Sitzbretter höher als in dem alten Käfig - obwohl es kein Hubschraubermodell ist - und damit ist auch die Fallhöhe entsprechend höher. Ich werde auf den Boden eine Schaumstoffschicht legen und diese gut mit Küchenkrepp abdecken (wegen Hygiene und um Anknabbern zu vermeiden). Das muss ich natürlich gut beobachten, damit ich nicht plötzlich Schaumstofffresser habe... Ich habe noch keine Erfahrung, ob das klappt, aber in der Vergangenheit war keiner auf dem Boden unterwegs, da ich dort nicht füttere. Die Lösung ist nicht so teuer, den Schaumstoff gibt es in verschiedenen Dicken und man kann ihn sich zuschneiden lassen. Wäre vielleicht eine Idee. In meinem "Krankenkäfig" hatte ich zuletzt eine dicke Schicht alte Handtücher, aber das ist bei grösserer Fläche und längerer Benutzung natürlich nicht so toll.

LG, Brigitte

Ich habe auch eine Schaumstoffmatte zur Polsterung (Gibts in allen Größen und Dicken im Baumarkt) und diese in so einen großen blauen Plastiksack gesteckt. Hat den vorteil, dass das Schaumstoff nicht dreckig wird. Darauf habe ich Zeitung gelegt und dick Buchenholzgranulat gestreut.

Hallo,

ich war gestern beim neuen Tierarzt und er war super! Ein toller Arzt!
Allerdings bin ich über das Ergebnis noch so erschüttert, dass mir bislang die Kraft fehlt, es im Detail zu schildern. Ich fühle mich richtig krank seitdem (der Kummer!) und Lucky wirkt auch apathisch und scheint von dem strapaziösen Nachmittag sehr mitgenommen zu sein.

Ich glaube, wir sind beide ganz fertig vor Kummer

Gestern Abend habe ich stundenlang geweint, weil ich so kaputt war. Mein Freund meinte zwar, ich übertreibe, aber ich konnte nicht anders!
Vielleicht weiß der / die eine von euch ja, was ich meine, wenn einen der Welli-Kummer und die Sorgen so richtig überfallen...

Ich melde mich demnächst mit dem Ergebnis / Infos und danke an dieser Stelle schon mal allen, die mir diese gute TA- Adresse vermittelt haben.
Hoffentlich rappelt sich auch Lucky bald wieder auf.

Hallo Elena,

fühl dich ganz lieb getröstet und gedrückt!

Glaub mir, quasi alle hier können mit dir fühlen und wissen wie das ist. Schließlich lieben wir unsere Kleinen doch, oder nicht? wenn jemand die spezielle Beziehung zu einem Tier nicht verstehen kann (oder will) brauchst du dich nicht davon beeindrucken zu lassen. Das ist ganz normal dass du trauerst und auch gut so.

Ich drücke dir und deinem Spatz ganz doll die Daumen.

Fühl Dich mal geknuddelt und vorallem - verstanden. Wir können alle hier so gut nachvollziehen, was Du nervlich durchmachst...

GLG
DasTigerchen

Hallo,

ich denke jeder, welcher Tiere liebt kann nachvollziehen wie es Dir momentan geht. Wir wünschen Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Elena,

lass dich mal ganz lieb drücken

Ich kann dich sehr gut verstehen, wie sicher alle hier.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft in den nächsten Tagen und alles Gute für die kleine Lucky

So, jetzt habe ich durchgeschnauft und kann euch erzählen, was der Tierarzt herausfand mit Lucky. Da es so viel ist, mache ich es stichpunktartig.

- normale Untersuchung (Herz abhören. So schnell schlägt es gar nicht für einen herzkranken Vogel!)

- gewogen (nur 32 Gramm)

- Bauchmuskulatur trotz der Dünne des Vogels recht gut entwickelt

- Schnabel überlang, sehr porös und in sehr schlechtem Zustand (vermutlich Kalkbeinmilben. Seltsam allerdings ist, dass Luckys Füßchen und die Kloake absolut unbefallen sind und auch meine anderen Wellis keinerlei Symptome / Milben haben. Ausschließlich Lucky)

- Zweimal Röntgen mit Kontrastbrei

- Schnabel und Co mit Ivomecin behandelt

- Vitaminspritze bekommen

- Rimagylspritze (oder ähnlich) (Anti-Entzündung / Schmerzen)

- Schnabelkorrektur (zu langen Teil abgefräst)

- Leber und Herz sind auf Röntgenbild unauffällig bzw. das Herz ist zwar etwas vergrößert, aber lange nicht so, wie man es für einen herzkranken Vogel erwarten würde

- der missgestaltete Schnabel weist auf ein eventuelles Leberproblem hin, aber keine erhärteten Hinweise dafür


So, und jetzt kommt das, was mir so den Rest gegeben hat. Lucky ist vermutlich gar nicht so sehr herzkrank (kein angeborenen Herzfehler), sondern hat eine totale Blockade in den Flügeln. Sie stürzt also nicht ab, weil sie keine Luft mehr bekommt und das Herz so schwach ist, sondern weil sie ihre Flügel nicht richtig bewegen hat und Schmerzen dabei hat
Meine arme Lucky!
Als ich das hörte, bin ich echt blass geworden. Es ist eine Sache zu denken, dass man einen schwachen herzkranken Vogel zu Hause hat, dessen Zustand sich verschlechtert, aber es ist eine andere Sache zu hören, dass das Tierchen Schmerzen und kaputte Flügel hat- und ich habe es nicht bemerkt!! Und was die vorherige Tierärztin da diagnostiziert hat, ist mir auch ein Rätsel!

Der Tierarzt hat sich noch beratschlagt, aber er sagte mir, dass er noch keinen derartigen Fall hatte. Die Blockade in den Flügeln- und auch die Verschlechterung (warum?) sei ihm unverständlich und er wisse nicht, woher es kommt und was es ist. Ich erkläre es mir selber als eine Art "Gicht / Rheuma" für Wellis, obwohl beide Begriffe es nicht treffen. Fakt ist, dass man Luckys Flügel nicht nach hinten klappen kann - es ist einfach blockiert!

Zu allem Überfluss schien Lucky die entzündungshemmende Spritze nicht zu vertragen ( das erste Mal, das dem Tierarzt so etwas unterkam) und wenige Minuten nach der Injektion begann sie zu würgen und zu brechen.
Meine Vögel habe immer Sachen, die noch keiner vorher hatte!! Gibt´s das denn?

Also spätestens an diesem Punkt war ich so fertig mit den Nerven, als ob ich die ganzen Prozeduren hätte über mich selber ergehen lassen müssen!
Ich hatte - auf gut deutsch gesagt- einen sich übergebenden Welli auf der Autorückfahrt neben mir sitzen, der völlig verstört und erschöpft war.

Von diesem Zustand hat sie sich auch bislang gar nicht richtig erholt. Aufgeplustert, mit abgespreizten Kopffedern und zugedrückten Augen sitzt sie wie ein Häufchen Elend herum, frisst und trinkt kaum und wehrt sich auch nicht gegen Annäherungsversuche und ich-pick-dir-in-die-Feder-Attacken von Birdy (was sie normalerweise tut! Ein Hacker - und die Verhältnisse sind geregelt!)

So habe ich gestern also wieder mit dem Tierarzt telefoniert und er hat mir geraten, sie zu separieren. Rimagyl, was ich ihr eigentlich noch in den Schnabel tropfen sollte, darf ich keinesfalls geben, da sie wohl überempfindlich darauf reagiert. Auch die Milbenbehandlung ist vorerst eingestellt; für das Päppeln habe ich Vitamintropfen und Alanin-Pulver bekommen.

Ich bin in großer Sorge um Lucky. Zu allem Überfluss scheint sie jetzt auch noch Verstopfung zu haben; zumindest hat sie seit Stunden kein Häufchen abgesetzt. Sie wirkt krank, erschöpft, leidend und sehr sehr elend. In meiner Not habe ich sie vorhin gefangen und ihr einen Tropfen Speiseöl eingeflößt. ich habe so Angst, dass sie stirbt.
Wenn es morgen nicht besser ist, fahre ich wieder hin, auch wenn das für uns alle einen riesen Stress bedeutet.


So, das war´s für heute. Für eure Ideen / Erfahrungen / Anregungen (ich nehme auch gerne Zuspruch ) wäre ich sehr dankbar.
Hier gibt es ja viele erfahrene Halter und vielleicht hat jemand ja schon mal etwas Ähnliches erlebt?

Ach ja PS:
natürlich habe ich die vorherige TÄ auf den Schnabelzustand angesprochen (sowohl, ob es die Leber sein könnte als auch, ob es Milben sind), aber sie wiegelte damals ab, das sei halt so !??!!
Manche Vögel hätten halt unregelmäßige Schnabelformen und abnormes Wachstum sei halt oft Überzüchtung (ist ja nicht ganz falsch, aber sie hätte schon mal genauer schauen müssen, oder?)

Daraufhin habe ich in eigener Aktion Luckys Schnabel mit parrafinum liquidum abgetupft - scheint aber für die Stärke des Befalls nicht ausgereicht zu haben.

Im Übrigen waren diese letzten Erfahrungen auch ausschlaggebend dafür, mir einen neuen Tierarzt zu suchen...

ups, etwas viel "halt" in den wenigen Sätzen. Sorry für die schlechte Rechtschreibung

Elena, ganz ehrlich? Ich würde sagen, du lässt den Vogel jetzt erst mal zur Ruhe kommen. Mit den ganzen Medikament und Untersuchungen habt ihr sie sicherlich sehr überfordert, auch wenn es gut gemeint war. Der Vogel muss ja schon total gestresst sein.

Lass den Vogel einfach Vogel sein. Beobachte sie nicht zu sehr, so dass sie sich gestört fühlt. Wenn es möglich ist, stelle den Käfig in einen anderen Raum und lass das Radio leise laufen. Das beruhigt meistens ungemein.

Stopf sie nicht mit Medikamenten voll, wenn es immer noch keine gesicherte Diagnose gibt. Träufel dem Vogel bitte kein Öl ein oder schluckst du Öl, wenn du Verstopfung hast?

Blockade, schön und gut, kommt mir allerdings sehr merkwürdig vor.

Das Gewicht kommt auf den Größe des Vogels an. Ich habe einen Vogel gehabt, Oskar, der ist auch immer nur knapp über die 30gr. gekommen, was für seine Statur aber völlig normal war. Setze bitte mal das Gewicht in der Relation zum Körper und schau, ob der Vogel tatsächlich untergewichtig ist. Wenn die Bauchmuskulatur in Ordnung ist, dann ist dein Vogel sicher nicht mager.

Schau einfach mal, ob die Entzündungshemmer wirken. Vielleicht liegt bei dem Vogel tatsächlich eine Entzündung vor, wäre ja möglich.

Also, du atmest tief durch und den Vögeln gönnst du jede Menge Ruhe.

Oh ja Jasmin, das war auf jeden Fall Stress für das Tier, das weiß ich.
Allerdings darf ich ja auch nicht fahrlässig sein und einfach nicht entscheiden, nicht zum Tierarzt zu gehen. Wenigstens weiß ich jetzt, was sie hat (oder nicht)

Und ehrlich gesagt: ich glaube, ich lasse meinen Vogel Vogel sein.
Aber wie soll ich es richtig machen? Nicht mehr zum Tierarzt gehen? Zusehen, wie sie weiterhin abstürzt? Das wäre ja unverantwortlich.

Im übrigen ist die Diagnose "Blockade" keine Raterei, sondern Fakt. Die Flügel des Vogels lassen sich kaum bewegen; sie sind immobil - mal völlig egal davon, was die Ursache sein könnte. Ich hatte meinen gesunden Welli Birdy mit dabei und wir haben sowohl seine Flügelchen als auch Luckys getestet; seine waren bewegbar, ihre blockiert / kaum bewegbar.

Den Entzündungshemmer habe ich ausdrücklich verboten bekommen zu verabreichen, weil Lucky dagegen wohl allergisch ist und ich ihr Leben riskiere.

Also ich weiß nicht, ich glaube, ich sollte mich nicht angegriffen fühlen, aber irgendwie bin ich jetzt schon ein wenig traurig.

Dass "mehr" nicht unbedingt besser ist, ist unbestritten, aber die Diagnostik musste ja sein, weil die vorherighe TÄ oberflächlich und ungenau behandelt hat.

Zitat von Elena

Und ehrlich gesagt: ich glaube, ich lasse meinen Vogel Vogel sein.
Aber wie soll ich es richtig machen? Nicht mehr zum Tierarzt gehen? Zusehen, wie sie weiterhin abstürzt? Das wäre ja unverantwortlich.

Dass "mehr" nicht unbedingt besser ist, ist unbestritten, aber die Diagnostik musste ja sein, weil die vorherighe TÄ oberflächlich und ungenau behandelt hat.

Hallo Elena,

Du hast schon richtig gehandelt. Ich kenne das Problem, was kann
ich meinen kranken Tieren noch zumuten und was nicht ?
Das ist oft grenzwertig und jeder von uns muss das selber
mit Absprache des TA entscheiden.
Ich wünsche Dir gute Besserung für Deinen Welli und das er bald gesund wird

Liebe Grüße,
Hilde

Das war nicht gemeint, dass du gar nicht mehr zum TA fahren sollst sondern dass du den Vögeln jetzt Ruhe gönnst. Glaub mir, Stress kann alles noch verschlimmern, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Auch du kannst Stress für einen Vogel bedeuten sofern er nicht super zahm oder total fehlgeprägt ist. Viele Wellensittich sind sehr ängstlich, was ein ganz natürlicher Instinkt ist, denn Wellis sind Fluchttiere. Also bitte denke auch daran, dass du ebenfalls ein Stressfaktor darstellen kannst. Dass du dich sorgst, kann der Welli ja nicht wissen.

Fakt ist doch, dass der Vogel vorerst nicht mehr fliegen kann. Organisch ist der Vogel in Ordnung, soweit ich das lesen konnte. Er wurde ja geröngt. Also heißt das in erster Linie jetzt erstmal, dass du das akzeptieren musst und den Käfig und Umgebung behindertengerecht einrichten musst. Glaub mir, Vögel kennen kein Mitleid, die akzeptieren ihre Behinderung ziemlich schnell. Ich habe einige behinderte Vögel gehabt (flugunfähig, blind, spastische Lähmungen etc.) und alle kamen prima zurecht, selbst der blinde Nimu war ein extrem glücklicher Vogel. Sehe der Tatsache einfach ins Auge, dass der Vogel eventuell nie mehr fliegen kann.

Also, wie bereits geschrieben, du musst alles komplett behindertengerecht einrichten und nicht hoffen, dass der Vogel irgendwann wieder fliegen kann. Am besten direkt morgen, damit der Vogel ein normales Leben führen kann. Der Vogel braucht nicht abstürzen, wenn du für die nötige Unterstützung sorgst.

Wenn der Vogel sich frei bewegen kann und alle Gefahren soweit aus dem Weg geräumt sind wirst du sehen, dass die Kleine wieder aufblühen wird.

Gruß!

Hallo,

gute Besserung erst einmal. Du machst das schon richtig.

Jasmin, du hast ja teilweise recht.
Ich weiß, dass ich mich sehr verrückt mache. Das ist dann Stress für mich und überträgt sich auch auf den Welli. So sehr ich mich zusammenreißen will- ich bin immer noch geschockt, dass es nach dem Tierarztbesuch schlechter geht als vorher. Ich will es ja gelassen sehen, aber es geht nicht; ich hänge so sehr an Lucky und ich mache mir Vorwürfe, dass ich alles falsch gemacht habe.

Hallo Elena,
ich bin davon überzeugt, dass Du garnichts falsch gemacht hast.
Wenn der Tierarzt versucht hat Luckys Flügel nach hinten zu klappen war das sicher nicht angenehm für das Vögelchen und jetzt tuts vielleicht noch weh.
Wenn man selbst was hat und zum Arzt muß gehts einem doch genauso.
Aber Du weist jetzt wenigstens warum er nicht fliegen kann.
Dieser Tierarzt hat bestimmt das Richtige getan.
Atme tief Durch und schlaf Dich aus. Versuchs einfach.
Schick Deinem Piepmatz Licht und Liebe in Gedanken.
Stell Dir vor Du hast ihn in der Hand und wärmst ihn mit Deiner Liebe.
Damit kannst Du ja auch was für ihn tun.
Glaube mir, er spürt das.
Wünsche Euch alles Liebe
Eva

Wenn du glaubst, dass der Vogel Schmerzen hat, dann sprech doch mal mit dem Tierarzt ob du dem Vogel ein Schmerzmittel geben kannst. Es gibt ein Schmerzmittel, was sehr schnell und gut bei Vögeln wirkt.

Leider ist es geöffnet nicht so lange haltbar. Es wäre dann ganz gut, wenn du dir einfach beim TA etwas abfüllen lässt. Aber wie gesagt, vorher mit dem Tierarzt absprechen ob du dieses Schmerzmittel nutzen kannst.

Name des Medikamentes schicke ich dir per PN.

Für alle, die es interessiert:
Lucky hat vermutlich einen angeborenen Stoffwechseldefekt.
Der verursacht nicht nur die Flügelblockade (sehr wahrscheinlich), sondern auch eine mangelnde Verstoffwechselungsfähigkeit von Stoffen / Medikamenten.

Vermutlich darf sie nie wieder "Chemie" bekommen, da ihr Körper das nicht abbauen kann.

Mit der Schmerzspritze haben wir sie ungewollt in einen lebensbedrohlichen Zustand versetzt. Es war natürlich nur gut gemeint, aber damit hat keiner gerechnet! Der Tierarzt sagte mir, es sei der erste Fall, den er gesehen hat.
Wir haben natürlich alle ein schlechtes Gewissen deswegen; wollten helfen, aber haben damit genau das Falsche getan..

Man könnte Lucky vielleicht mit Flügel-Krankengymnastik helfen, aber sie ist scheu, ängstlich und wird dabei vermutlich Schmerzen habe*schnief*

Schon nicht ganz leicht, was meine Süße da zur Zeit durchmacht.
Ich aber bin erstmal nur froh, dass sie es überstanden hat, wieder etwas frisst und sich ein wenig putzt!

Danke für eure gut gemeinten Worte

Liebe Elena,

weil ich wochentags beruflich sehr stark eingespannt bin, komme ich erst heute dazu, Dir zu antworten. Es tut mir sehr leid, dass Dein Vogel sich eine so üble Stoffwechselstörung eingefangen hat. Davon habe ich in Bezug auf Vögel noch nie gehört, aber beim Menschen gibt es so etwas schließlich auch. Ich würde Dir empfehlen, zusätzlich einen auf Vögel spezialisierten Tierheilpraktiker zu Rate zu ziehen. Diese Leute kennen viele pflanzliche Mittel, die erstaunlich gute Erfolge erzielen können, wenn man sie unterstützend zur schulmedizinischen Therapie oder auch - je nach Präparat - alternativ einsetzt.

Wie heißt denn die Stoffwechselstörung? Sind die Knochen zu dicht? Handelt es sich vielleicht zufälligerweise um die Polyostotische Hyperostose? Falls ja, dann würde es erklären, weshalb die Flügel blockieren. Einer meiner Vögel litt auch an dieser Krankheit und hatte schiefe Beinchen (Ablagerungen in den Knien) und massive Flugschwierigkeiten.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Hallo Elena,
die Diagnose... das Wort das mir einfällt, schreibe ich nicht auf.
Ich hoffe, das ihr einen Weg findet, dem Kleinen zu helfen.
Den Tip mit dem Tierheilpraktiker von Gaby kann ich in dem Fall nur unterstützen. So gib es vielleicht Möglichkeiten! Der besagte TA ist übrigens auch offen für diese Gespräche und lehnt diese Art von Behandlung keinesfalls ab und wird dich sicherlich darin beratend in Zusammenarbeit mit einer Tierheilpraktikerin unterstützen. (ich spreche da aus Erfahrung - hatte dieses Thema schon mal angeschnitten)
Ich denke, mit dem TA seid ihr gut beraten, er macht sich wirklich Gedanken und scheint sich nebenher auch mit den komplizierteren Fällen zu beschäftigen. Ich bin jetzt seid Anfang Januar dort und er gibt auch zu, wenn er es nicht genau weiß, und experimentiert nicht einfach rum. Du weißt immer woran du bist!! Das ist gut fürs Vertrauen! Es gibt nur dann Medis bei eindeutiger Diagnose!

Und zu einigen anderen Bemerkungen: ja gönn dir und deinem Kleinen ein wenig Ruhe.
Wenn du das Gefühl hast, du musst wieder zum TA:
nur DU kannst wirklich beurteilen, ob dein Vogel ärztliche Hilfe braucht oder nicht!! Du kennst ihn am Besten!

Ich wünsche euch viel Erfolg und drücke die Daumen, das es bald besser wird und ihr eine geeingnete Behandlung findet!
PS: Die Kleinen sind zäher wie man ihnen zutraut!!
Wenn er nicht fliegen kann oder nicht will, weil er Schmerzen hat... er wird sich bestimmt damit abfinden und irgendwann klarkommen! Außerdem gibst du ihm die besten Möglichkeiten dazu!


LG Sunny

Ich wollte euch nochmal mit Lucky auf dem Laufenden halten.

Heute war ich erneut beim Tierarzt; er findet, die Flügel seien schon etwas beweglicher. Es kann also gut sein, dass Lucky auf die entzündungshemmende Spritze zweitrangig positiv reagiert hat, aber wie gesagt in erster Linie allergisch. Aus diesem Grund wird ihr auch nach Möglichkeit nichts Chemisches mehr verabreicht; auch kein Metacam.

Ich werde in Absprache mit dem TA ab jetzt probieren, "Flügel-Gymnastik" mit ihr zu betreiben. Hierbei werden täglich die Flügel sanft ausgebreitet und dann zart nach hinten gedehnt (aber nur gaaaaaaaaaaaaanz leicht).
Zusätzlich bekommt Lucky zwei Wochen lang ein homöopatisches Anti-Entzündungsmedikament in den Schnabel verabreicht.

Die Räude-Milben werden auch ganz gut in Schach gehalten; noch eins-zwei Ivomec-Behandlungen und es sollte gut sein; - nach wie vor erstaunlich ist aber trotzdem, dass nur ihr Schnabel und auch kein anderer Sittich befallen ist.

Ansonsten gibt es zweimal die Wochen Vitamin A-Tropfen, Alamin täglich und ab nun auch Korvimin in der Körnermischung.
Ich hoffe mal, dass sich die Bemühungen positiv auf ihre Gesundheit auswirken werden; mehr als diese Maßnahmen sind allerdings kaum noch möglich.

Falls es jemanden hier gibt, der ausgesprochene Erfahrung mit Flügel-Krankengymnastik hat, so würde ich mich über einen Kontakt sehr freuen. Bei birds-online habe ich mir bereits einige Hilfen angelesen; der Fundus dort ist wirklich eine reichhaltige Quelle

viele Grüße
Elena mit Lucky, Peeco, Sissi und Birdy