Hallo,
innerhalb kürzester Zeit haben sich von meinen 4 Wellies 2 Stück auf den Weg ins Regenbogenland gemacht. Ein halbes Jahr später ist unser zugeflogener Hahn plötzlich flugunfähig geworden, unglücklich abgestürzt und an seinen Verletzungen innerhalb von Minuten gestorben. Das nun alleine gewordene Weibchen, welches auch schon mit einem Tumor zu kämpfen hatte sollte nicht alleine bleiben. Meine Tochter und ich zogen also los um unserer Susi einen neuen Gefährten zu besorgen. Fündig wurden wir in der Zoohandlung. Dort waren viele Wellies in den verschiedensten Farbschlägen mal mehr, mal weniger laut quatschend zu finden. Ein Vogel erweckte bei unserer Tochter eine besondere Aufmerksamkeit. Er war mit einer kleinen, unscheinbaren Henne in einer separaten Volliere untergebracht und schwätzte was das Zeug hält wobei er ständig lustig mit dem Kopf nickte. Gelb/Grün gesprenkelt turnte er um die kleine Henne herum die friedlich im Käfig saß. Der sollte es sein. Aber nur zusammen mit der kleinen, olivgrünen Henne...denn seine Bemühungen um die kleine war so süß dass sie nur zusammen bleiben konnten. Die Verkäuferin eröffnete uns dann den "Haken". Sie musste erst abklären ob sie uns die kleine Henne mitgeben kann weil sie nicht fliegen kann und zog von dannen. Banges warten folgte nun. Dann kam sie zurück und gab uns grünes Licht. Stolz zogen wir mit Romeo und Julia von dannen. Unsere Susi war von Romeo sehr angetan und kuschelte sich (auch wegen ihrer Erkrankung) eng an ihn. Julia blieb ein bißchen "auf der Strecke". Freiflug gab es für alle wobei sich das Leben außerhalb des Käfigs eher auf dem Boden abspielte. Nachdem sich Julia immer auf den Boden plumpsen lies, folgte Romeo sofort und Susi kam hinterher. Dann gingen sie zusammen spazieren...vom Wohnzimmer und die Küche und zurück. Alles ohne zu fliegen. Es ist rührend zu beobachten wie sich unsere beiden Flieger der kleinen Julia angepasst haben. Nach ca 6 Wochen mussten wir uns leider von Susi trennen und sie folgte ihrem Obelix ins Regenbogenland.
Romeo und Julia haben sich prima eingelebt. Sie verhielten sich von Anfang an so, als ob sie noch nie irgendwo anders gewesen wären. Mit Basilikum ist es unserer Tochter gelungen beide handzahm zu bekommen. Das freut uns besonders. Allem voran geht immer Romeo und die kleine Julia folgt dann ein wenig schüchtern. Sobald sie sich jedoch sicher fühlt, verarbeitet sie die Finger unser Tochter zu "Hackfleisch" was ihr so manches mal die Tränen in die Augen treibt. Um ihr den Weg zurück zum Käfig zu ermöglichen, hat mein Mann eine große Stehleiter gebaut die sie sofort angenommen hat und nach erfolgtem Spaziergang und herumklettern auf dem Spielplatz (steht im Wohnzimmer mitten auf dem Boden) nutzt um zum Käfig zurück zu kommen. Romeo fliegt zwar ab und an eine Runde, verbringt jedoch die meiste Zeit bei seiner Julia auf dem Boden. Es ist erstaunlich dass er sich ihrer Behinderung angleicht und sie nicht links liegen lässt. Sie spielen fangen auf dem Boden und sind nie weit voneinander entfernt. Julia dankt es ihm indem auch sie zwischenzeitlich heftig mit dem Kopf nickend ihn bezirrzt.
Wir haben es bis heute nicht bereut beide mitgenommen zu haben. Wer weiß was aus der kleinen Henne geworden wäre wenn sie niemand mitgenommen hätte. Ich mag gar nicht daran denken.