Hallo liebe Wellensittich Gemeinschaft, nach langer Inaktivität brauche ich mal wieder euren Rat zu dem was sich heute bei meinem Tierartzt erlebt habe.
Trotz sehr vieler Naturäste in verschiedenen Größen und jede Menge Freiflug bekam meine Henne zu lange Krallen, eine drehte sich sogar wie ein Korkenzieher und mir war klar, dass sich diese nicht mehr normal abnutzen würde. Sie hat leichtes Übergewicht, was aber schon länger so ist und sie einfach nicht abnimmt.
Mein Hahn hingegen bewegt sich sehr viel und hat trotzdem auch leicht längere Krallen gehabt.
Da ich selber viel zu Ängstlich und Nervös bin und trotz vieler Ratschläge zum richtigen Ansetzen des Nagelknisper in diversen Quellen(die jedem bekannt sein dürften) traute ich mir das doch nicht zu, in der Angst vieleicht eine Ader zu treffen.
blieb somit nurnoch ein Besuch beim Tierartzt.
Mit wenig suchen empfahl mir jemand in meinem bekanntenkreis einen ziemlich guten Tierartzt in der Stadt mit zwei vogelkundige Tierärtzte.
Ich rief dort an, fragte nach einem Termin zum Krallenschneiden, mir wurde gesagt 15€ pro Vogel, dies sei nicht nur Krallenschneiden sondern auch Routinemäßige 'Untersuchung'.
Der Tag rückte an, nach etwas anstrengung bekam ich schließlich beide Vögel in einen Transportkäfig, deckte alles mit einem Tuch ab und sicherte den Käfig gut in meinem Auto und fuhr los.
Beim Tierartzt wurde mir dann auch schnell ein Zimmer zugeteilt
Nach etwas reichlicher Wartezeit kam dann die Tierärtztin mit einer Helferin (Die anscheinend dies nicht oft machte)
Mit wenig Mühe packte die Ärtztin meine Henne und die Helferin setzte die Schere zum Schnitt an.
kurze Zeit später hörte ich schließlich ein "Upss..." von der Ärtztin und schon saftete das Blut aus der Kralle.
Ich sah deutlich wie mein Vogel litt und war ziemlich geschockt, ich rechnete nicht damit das sowas selbst beim Tierartzt passieren kann.
Natürlich wurde dann relativ schnell gehandelt und versucht die Blutung zu stoppen, zuerst mit irgendeinem Tuch das sie an die Kralle hielt und dann eine flüssigkeit die sie auf die Kralle tupfelte.
Ich hielt meine enrüstung zaglich noch bei mir, kommentierte aber trotzdem dass dies eigentlich nicht passieren sollte und ich deswegen ja auch zum Tierartzt ginge.
Die Helferin zeigte sich darüber jedoch ziemlich entrüstet, knallte die Schere auf den Tisch sagte "Dann mach ich jetzt nicht weiter..." und ging aus dem Raum mit etwas härterem Tür knallen.
Bestürtz über diese Unprofessionalität, versucht ich dennoch meine Nerven beisammen zu halten und ließ die Ärtztin die routinemäßig natürlich Erfahrung mit sowas hat weitermachen in der Hoffnung das es jetzt nicht nochmal passiert.
Es kam dann die nächsten Krallen und auch wieder "Jetzt ist mir das auch passiert..." und es saftete wieder aus einer Kralle.
Es wurde dann wieder notdürftig verartztet und setzte meine Henne wieder in den Käfig.
Dies passiere ihr normalerweise nicht und wäre wohl "Unvermeidbar" gewesen.
Mein Hahn bekam dann von der Ärtztin die Krallen geschnitten ohne das ich mich jetzt daran errinern kann, ob nochmal Blut floss, in diesem Moment war ich wohl bereits zu geschockt.
Ich bemerkte auch bereits kurze Zeit später das eine Kralle meiner Henne immernoch blutete, was ich dann auch erwähnte (Wäre ansonsten wohl nicht aufgefallen).
Sie nahm schließlich den Käfig mit in den OP und hat vorsichtshalber verödet, was auch nochmal einige Zeit gedauert hat es dann auch nicht mehr blutete.
Zum schluss ließ ich mich dann noch Beraten(gefühltes 3 Minutengespräch) indem ich ihr einige Fragen stellte, von dennen ich mir einige auch so beantworten hätte können.
Ich erkundete mich nach Vitalität und Eindruck meiner Wellis ob den alles Inordnung wäre und was von ihr Bejaht wurde.
Lediglich meine Henne hätte Übergewicht was ich aber selber schon wusste.
Ich fragte was ich den machen könne damit sie irgendwie abnimmt, vieleicht wieder das Futter rationieren auf einen Teelöffel?, doch dann füttert er sie wieder ständig und sie nimmt so wieder nicht ab, sagte Ich.
Diese wurde als in der Tat schwierig erwiedert und auch wieder ohne wirklich andere Ratschläge als weiterhin eine Möglichkeit bejaht.
Ich merkte an das sie auch ziemlich Fluguntauglich sei und ständig abstürze.
Dies kann auf einen Züchterfehler, falsche Ernährung der Vorhalter oder zu wenig Freiflug in der Vergangenheit zurückzuführen sein, merkte sie an.
Wieder keine wirklichen Ratschlag darüber was ich den dagegen tun könne, da sie weiterhin ein Risiko bleibt.
Zum Schluss erwähnte ich, das ich plane für eine Woche in den Urlaub zu fahren.
Aufgrund ihrer Fluguntauglichkeit würde ich sie aber unfreiwillig die ganze Woche aus dem Käfig lassen und könne man die Wellis nicht auch eine Woche im Käfig lassen obwohl sie Freilflug brauchen?
Sie sagte, ja das kann man machen, schadet ihnen auch nicht, die fänden das nur ein wenig "Doof".
Was jetzt genau Untersucht wurde, ist mir bis jetzt nicht immernoch nicht ganz klar, bis auf ein anscheinend augenscheinliches Urteil das beide Vögel Vital und Gesund sind.
Bilanz zum Schluss war also pro Vogel 15€ und blutige Krallen, was ich auch wiederwillig bezahlte und mit meinen Wellis wieder nach Hause fuhr, einfach nur mit dem Gedanken dort wieder weg zu sein.
Ich ließ meine Wellis zuhause direkt aus der kleinen Transportbox und sie zwitschern mittlerweile auch beide wieder quickfidel, als ob nichts passiert wäre.
Eine traumatisierte Henne wäre das letzte gewesen was ich gebraucht hätte, schlimm genug das ich immernoch mit einem mulmigen Gefühl heute diesen Text verfasst habe.
Bedanke mich erstmal fürs Lesen bis hier hin.
Ich brauche nun euren Rat.
War es wirklich Unvermeidbar?
Hätte sie vieleicht mehr an den Vögeln Untersuchen müssen? (bezüglich Fluguntauglichkeit, Übergewicht, evtl. Krankheiten)
Sollte ich mir eine andere Tierärtzin in Zukunft suchen?