Newcastle-Krankheit

Die Newcastle-Krankheit wird auch als atypische Geflügelpest bezeichnet und ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die von Viren der Familie Paramyxoviridae ausgelöst wird. In erster Linie werden Hühner und Puten befallen, die Krankheit kann jedoch auch bei Enten, Gänsen, Straußen, Tauben, Fasanen, Rebhühnern, Wachteln, Pinguinen, Raben, Papageien- und Kanarienvögeln auftreten. Jeder Verdacht auf den Ausbruch der Krankheit muss dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Die Krankheit ist in ihrer bei Vögeln auftretenden Form nicht auf den Menschen übertragbar, kann aber in Einzelfällen zu einer Bindehautentzündung führen.

Durch die Haltungsbedingungen von Wellensittichen ist eine Übertragung der Krankheit auf diese Tierart relativ unwahrscheinlich.

Ansteckung / Übertragung

Erkrankte Tiere, aber auch Tiere, die sich erst in der Inkubationszeit (sie dauert 3 bis 5 Tage) befinden, scheiden das Virus in großer Zahl über Kot, Körperflüssigkeiten (zu denen beispielsweise auch das Augensekret gehört) und die Atemluft aus. Daher kann das Virus sowohl von Tier zu Tier als auch über die Luft übertragen werden. Bei Kontakt mit erkrankten Tieren ist es auch möglich, das Virus über Schuhe oder Kleidung auf eine weitere Gruppe Tiere zu übertragen. Da das Virus auch in den Körperflüssigkeiten vorhanden ist, können auch tote Tiere das Virus noch ihre Artgenossen anstecken. Die Viren sind sehr widerstandsfähig und können selbst tiefgekühlt bis zu einem halben Jahr überleben, in getrockneten Substanzen überleben sie sogar mehrere Jahre.

Symptome

Die Viren befallen vor allem die Lunge, den Verdauungsapparat und das Zentralnervensystem. Anfangs sind die Symptome denen einer normalen, unkomplizierten Infektion sehr ähnlich. Die Tiere bekommen hohes Fieber, werden apathisch und verlieren ihren Appetit. Es kommt zu Atemnot, wobei Schnabel und Augen mit Schleim bedeckt sein können. Zudem kann wässriger bis blutiger Durchfall auftreten, es kommt zu Durchblutungsstörungen, die beispielsweise bei Hühnern mit einer Verfärbung des Kammes einhergehen. Bei Legehennen kommt es zu einer drastischen Reduzierung der Eiablage, die Schalen sind dünn bis nicht vorhanden und das Eiklar ist wässrig. Oft sind die Augenlider der Tiere geschwollen. Weitere mögliche Symptome sind Zittern, Krampfanfälle und ein Verdrehen des Kopfes. Die Symptome können sich von Vogelart zu Vogelart unterscheiden. Zudem gibt es verschiedene Erregerstämme, die einen leicht unterschiedlichen Verlauf zeigen und bei denen die Erkrankung unterschiedlich schwer verläuft. Bei rascher Ausbreitung in einer Gruppe kommt es häufig auch zu Todesfällen ohne vorherige Symptome. Die Sterberate der befallenen Tiere beträgt fast 100%. Die Diagnose Newcastle-Krankheit wird meist dann gestellt, wenn punktförmige Blutungen der Magenschleimhaut, vor allem um die Ausführungsgänge der Magendrüsen, gefunden werden. Für eine hundertprozentig sichere Diagnose werden die Erreger jedoch im Labor untersucht, da die gefundenen Veränderungen nicht immer eindeutig auf die Newcastle-Krankheit schließen lassen, sondern beispielsweise auch von der normalen Geflügelpest hervorgerufen werden können.

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Bekämpfung

Die Krankheit wird in erster Linie durch Impfen bekämpft, die Impfung wird in der Regel über das Wasser verabreicht. Für die Halter von Hühnern ist die Impfung Pflicht. Ansonsten wird der Krankheit vorgebeugt, indem der Kontakt zu Wildvögeln und der Besuch von verseuchten Gebieten vermieden wird. Die Krankheit an sich ist bisher leider nicht heilbar, sodass die betroffenen Tiere meist getötet werden müssen. Zusätzlich erfolgen beispielsweise Verkehrs- und Personenbeschränkungen in betroffenen Gebieten, die Kadaver und eventuell verseuchte Gegenstände werden vernichtet.

Wie schütze ich meine Vögel?

Da die Krankheit so aggressiv ist und bisher keine funktionierenden Medikamente entwickelt werden konnten, funktioniert der Schutz, wie oben beschrieben, nur über präventive Maßnahmen. Bei der Haltung im Haus reichen die normalen Desinfektionsmaßnahmen üblicherweise aus, um eine Übertragung zu verhindern, zumindest solange kein verseuchtes Gebiet besucht wurde. Ist dies der Fall, sind Kleidung und Schuhe gesondert zu desinfizieren und eine Desinfektion des Körpers ist angeraten.
Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Kontakt der gehaltenen Vögel mit infizierten Tieren und ihren Körperflüssigkeiten strengstens vermieden werden. Befindet man sich mit seinen Vögeln in einem Sperrbezirk, können besondere Maßnahmen ergriffen werden, um dies zu gewährleisten. So ist es beispielsweise möglich, eine Plastik- oder Plexiglasverkleidung an der Voliere anzubringen. Zudem sollten sich die betreuenden Menschen desinfizieren, bevor sie füttern und das Schutzhaus betreten. Bei größeren Beständen ist ggf. die Einrichtung einer Desinfektionsschleuse günstig. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, dennoch kann man die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch diese Maßnahmen stark verringern.

 

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