Federspulmilben

Federspulmilben, teilweise auch Federkielmilben genannt, gehören zur Familie der Syringophilidae und können wie Federbalgmilben in die Überfamilie Cheyletoidea eingeordnet werden. Die Milbenart tritt verhältnismäßig selten auf, daher ist über viele Teilbereiche ihres Lebenszyklus noch nicht viel bekannt. Ihr gesamter Entwicklungszyklus von der Larve bis zur adulten (ausgewachsenen) Milbe, die ca. 1mm groß ist, spielt sich innerhalb der Federspule ab. Sie weisen eine hohe Wirtsspezifität auf, das bedeutet, dass sie nur einige Vogelarten befallen. Bekannt ist, dass sie Hühner, Puten, Tauben und wildlebende Vögel, aber auch Kanarienvögel und Papageienvögel befallen. Sie bevorzugen je nach Art der Milbe unterschiedliche Federarten, dies hängt jeweils von Eigenschaften wie dem Volumen des Kiels, der Dicke der Wand des Kiels und der Mauserhäufigkeit ab.

Einige der Milbenarten haben die Möglichkeit, Löcher in den Federkiel zu bohren und ihn so zu öffnen, andere sind dazu nicht in der Lage. Daher kann jedoch auch der Befall mit einer Art weiteren Befall durch andere Arten nach sich ziehen, da so bereits Vorbedingungen für den nächsten Befall geschaffen wurden. So können sogar normale Federmilben in den Federkiel gelangen und diesen Raum zur Häutung nutzen. Die Bohrlöcher einer Art befinden sich meist an der gleichen Stelle, eine andere Art kann wiederum eine andere Stelle bevorzugen. Auch der Durchmesser der Löcher ist je nach Art verschieden.

Wie werden Federspulmilben übertragen?

Die Ansteckung mit den Federspulmilben findet höchstwahrscheinlich über einen direkten Kontakt mit einem befallenen Wirtsvogel statt. Dies kann beispielsweise noch im Nest oder auch während des Paarungsaktes der Fall sein.

Ernährung und Vermehrung der Federspulmilbe

Die Federspulmilbe ernährt sich nach der Öffnung des Federkiels und dem Eindringen in denselben zuerst vom Inhalt des Federkiels, der sogenannten Federseele. Danach werden weitere Fraßgänge in den Federschaft geschaffen, auch um den Platz zu vergrößern. Durch den Durchmesser des Federkiels wird nämlich die mögliche Anzahl der Milben begrenzt. Eine weitere Vermutung ist, dass sich die Spulmilben von der Lymphe der befallenen Tiere, vom Gewebe der Flügel oder von weiteren Schmarotzern in und auf der Feder ernähren.

Genaueres ist bisher nicht bekannt. Die Paarung der Milben findet wahrscheinlich in der Federspule statt, das Milbenweibchen legt darauf folgend ca. 50 bis 70 Eier dort ab. Die Weibchen sorgen zudem dafür, dass die Larven eine Austrittsmöglichkeit aus der Feder haben.

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Symptome des Befalls

Bei einem Befall mit der Federspulmilbe fallen große Teile des Großgefieders aus, da die Milben sich in den Federspulen des Großgefieders einnisten und die Strukturen der Federkiele zerstören. Federmissbildungen und rötlich eingefärbte Federkiele durch innen aufgetretene Blutgerinnsel sind weitere Symptome. Je nach Art der Federspulmilben können sich die Symptome jedoch auch unterscheiden, da sich einige Arten auch im subkutanen Gewebe, d. h. unter der Haut der Flügel aufhalten.

Nachweis des Befalls

Federspulmilben lassen sich je nach Art durch die Bohrlöcher in der Feder nachweisen, ein gesicherter Nachweis kann jedoch nur durch das Öffnen eines Federkiels unter dem Mikroskop erfolgen.

Behandlung von Federspulmilben

Die Behandlung der Federspulmilbe ist schwierig. Milbentötende Mittel führen hier nur zu einer geringen Heilungschance. Tauchbäder in insektizidhaltigen Flüssigkeiten werden ebenso diskutiert wie die Behandlung mit Akariziden in flüssiger Form, in Puderform oder in Aerosolform. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass von einer Behandlung mit Aerosolen eher abzuraten ist, da diese von den Vögeln aufgenommen werden und selbst auch Gesundheitsschäden nach sich ziehen und sogar zum Tod des Vogels führen können. Behandlungserfolge mit Ivermectin sind bei Kanarienvögel bekannt, die Behandlung kann hier durch Auftropfen oder durch die orale Aufnahme erfolgen. Eine Kontrolle des Behandlungserfolges ist hier nach sechs bis elf Tagen angeraten. Die Behandlung wird dann bei Bedarf mehrmals wiederholt, bis keine Milben mehr nachgewiesen werden können.

Allerdings lässt sich zusammenfassend sagen, dass eine sicher wirksame Behandlungsform bisher noch nicht bekannt ist.

 

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