Specki - eine Handvoll Leben

Kurz vor Weihnachten wurdest du gefunden - wenige Tage jung, splitternackt und halbverhungert lagst du im Müll, zusammen mit deiner wenige Tage älteren Schwester Frechi. Natürlich hat man euch eingepackt und mitgenommen, aber die Hoffnung, dass ihr jemals ein schönes Vogelleben haben dürft, war relativ gering.

Kurz darauf hattet ihr ein kuschelig warmes Nest, wie ihr es noch nie zuvor gesehen hattet. Alle 2 bis 4 Stunden fingt ihr lauthals an zu tschilpen, denn der Kropf war wieder leer. Viel zu winzig um selbst zu fressen, gab es mit viel Mühe Brei aus der Spritze. Nach der Fütterung ward ihr immer hundemüde und habt es genossen, in ein Handtuch gekuschelt und mit einer streichelnden Hand, auf meinem Bauch zu schlafen.

Das Weihnachtswunder 2006 war vollbracht, ihr durftet beide das neue Jahr 2007 erblicken. Doch leider durfte Frechi den Frühling nicht mehr erleben. Im Januar endete dein viel zu kurzes Leben - deine Organe waren nicht richtig ausgebildet und für dein kleines Herzchen wurde das Leben zu viel. Wenigstens durftest du zwei Monate lang ein schönes Vogelleben leben und viele andere Wellis kennenlernen.

In Erinnerung an Frechi:


So traurig das alles war, es gab weiter Grund zur Hoffnung und zur Freude, denn Specki entwickelte sich prächtig. War anfangs der ganze Welli ein einziger Kropf, nahm das kleine Federknäuel langsam Gestalt an. Die Federn wurden immer dichter, es war bald keine nackte Stelle mehr zu sehen, der Schwanz wuchs und das kleine Federbällchen wurde agil. Er merkte, dass man mit Füßen klettern und mit Flügeln flattern kann und schon bald wusste er seine Fähigkeiten gut einzusetzen.

Wieder eine Freude: Specki wollte nicht mehr mit der Spritze gefüttert werden sondern viel lieber selbst diese leckeren Hirsekörnchen knacken. Was wäre das alles schön gewesen, hätte das Kerlchen nicht jeden Tag 1 Gramm abgenommen. Nur noch 31 Gramm leicht wäre es fast zur Kropfsondenfütterung gekommen... aber Specki berappelte sich und legte rasant zu!
Ende Januar war es dann soweit - der große Tag stand vor der Tür. Du durftest bei all den anderen Wellis einziehen! Natürlich bekamst du vorher noch deine eigene Schaukel und deine geliebten Baumwollspielsachen, gleich darauf standen dir alle Türen offen. Du bist sofort zu den Kumpels reingeflogen und hast alle stürmisch begrüßt. Direkt im Anschluss hast du den gesamten Käfig unsicher gemacht und dich gleich aufs Futter gestürzt - am Napf hast du dich von der ersten Minute an tapfer verteidigt, denn du bist ein Kämpfer. Nie lässt du dir von den anderen etwas gefallen, dich ärgern, vertreiben oder was auch immer, du setzt dich immer durch! Dein neues Haus liebst du, genauso wie den Freiflug und ganz besonders das Baden. Du hast 15 neue Kumpels die dich alle mögen, mit Frusti und Balduin bist du ganz besonders gut befreundet.

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Es war kein leichter Weg, aber jeder noch so harte Tag hat sich gelohnt, denn diese Handvoll Leben ist zu einem sehr glücklichen Racker herangewachsen, den seine Freunde und ich keinen Tag mehr missen möchten!