Die Luftsäcke der Wellis sind dünnhäutige, durchsichtige und auch dehnbare Luftbehälter. Sie sehen sackähnlich aus.
Es sind sehr empfindliche Organe, die sehr leicht beschädigt werden können, denn sie haben eine sehr dünne Haut. Sie werden nur durch die Haut und den Federn der Wellensittiche darüber geschützt.
Leider kann es auch zu Luftsackverletzungen kommen, die ich nun aufzählen werde.
Luftsackrisse können durch Kollissionsunfälle entstehen. Meist fliegen die Wellis gegen eine Wand oder das Fenster. Ebenso durch Stichverletzungen, die durch beispielsweise Kakteenstacheln entstehen können, kann es zur Verletzung des Luftsacks kommen. Dies sind dann meist kleine Risse, daher stammt auch der Name Luftsackriss.
In den meisten Fällen bläht sich der verletzte Luftsack stark auf. Er füllt sich mit Luft, dies sieht dann bei dem Vogel selbst aus wie eine riesige Beule oder eine starke Schwellung. Der Eindruck der Schwellung entsteht durch die Luftblase unter der Haut.
Es kann zu einer Schrägstellung des Kopfes kommen, wenn der Halsluftsack aufgebläht ist.
Der Vogel gehört in die Hände eines vogelkundigen Tierarztes. Der Tierarzt entscheidet über das weitere Vorgehen, meistens wird der Vogel untersucht und dann wird der geschwollene Luftsack angestochen (punktiert). Durch dieses Anstechen kann die Luft aus dem Luftsack entweichen. Das ganze ist für den Vogel äußerst unangenehm, dafür bringt es eine schnelle Linderung mit sich, da der Vogel mit dem aufgeblähten Luftsack mit einem ungeheurem Druckgefühl leben muss und diesen so abbauen kann.
Leider treten auch Luftsackrisse auf, wenn ein Vogel von einer Katze gefangen wurde. Die Krallen und die spitzen Zähne verletzen sehr schnell die Luftsäcke. Der Speichel ist äußerst giftig für Wellensittiche. Er enthält sehr viele Krankheitserreger und kann durch den kleinsten Riss und der kleinsten Wunde in den Körper des Vogels gelangen. Diese Erreger können binnen 48 Stunden den Tod des Wellensittichs verursachen, wenn diese Infektion unbehandelt bleibt. Also wird zu einem dringenden und schnellen Gang zum vogelkundigen Tierarzt geraten. Dieser Tierarzt sollte dem Wellensittich ein Antibiotika geben. Meist ist es Baytril was verabreicht wird.
###advertiser_one###Bei den Luftsäcken handelt es sich ja um Hohlkörper. Diese Hohlkörper sind ein wunderbares Zuhause für kleine Parasiten. Luftsackmilben sind gerade mal 0,7mm groß und für uns Menschen fast unsichtbar. Sie lieben es feuchtwarm und dazu sind die Luftsäcke und auch die Luftröhre bestens geeignet.
Die kleinen Parasiten führen zu enormen Atembeschwerden bei dem betroffenen Vogel. Die Luftsackmilben verursachen keine Schwellung der Luftsäcke.
###advertiser_one###Es kann durch Verengungen im Nasenbereich, welche die Ein- und Ausatmung einschränkt, zu einer Luftsacküberdehnung kommen. Es kann beim Ausatmen zu einem Überdruck in den Luftsäcken kommen. Auch hier bildet sich dann nach außen eine große Schwellung. Dadurch ist die Symptomatik einem Luftsackriss ähnlich.
Luftsackentzündungen können durch Einatmen von Krankheitserregern und Verunreinigungen entstehen. Meist sind dies Pilze, Hefen oder auch andere Bakterien, die für die Entzündung der Schleimhäute und der Luftsäcke verantwortlich sind.
Die Vögel mit einer solchen Verletzung atmen schwer, weil die Luftsäcke nicht ausreichend belüftet werden. Die Luft kann aufgrund der Entzündung nicht mehr richtig zirkulieren und es kommt zu Schwellungen im Luftsackbereich. Die Schwellungen sind auch von außen sichtbar.
Es kann zu einer permanenten Kurzatmigkeit kommen. Außerdem kann es passieren, dass die Luftsäcke dauerhaft erweitert sind. Das heißt, dass eine Beule von außen sichtbar sein wird.
Bei Kurzatmigkeit sollte in dem Raum, in der sich der Vogel befindet, für genügend Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Dies lässt den Wellensittich besser atmen und lässt die Schleimhäute nicht austrocknen
Spätfolgen lassen sich meist nicht beheben und auch nicht mehr lindern.
Der Vogel sollte dringend in die Hände eines vogelkundigen Tierarztes gegeben werden, wenn ein Vogel irgendwelche Beschwerden an den Luftsäcken hat. Die Anweisungen des Tierarztes sollten dringend befolgt werden, da nur er sich einen Überblick verschaffen kann, wie schlimm die Verletzungen und Entzündungen sind und was zu tun ist.
Es wäre sinnvoll, dem betroffenem Vogel keinen Freiflug zu geben, da dieser enorm anstrengend ist und dadurch die Atmung beschleunigt wird. Dies kann nur zu noch mehr Reizungen der Luftsäcke kommen. Im Allgemeinen wäre also auch eine Schonung ganz angebracht
Diese Schwellungen sollten nicht mit einem Lipom oder einem Tumor verwechselt werden!
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