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Behandlung bei PBFD?

Hallo zusammen,
ich bzw. wir haben da einige Fragen zu unserer kleinen Henne Sunny. Sie ist im Juni 2011 geschlüpft und seit Juli 2011 haben wir sie. Schon nach wenigen Tagen hat sie alle zum Fliegen nötigen Federn verloren. Diagnose vom vogelkundigen TA war PBFD bzw. Polyomavirus. Seit dieser Zeit ist sie schnell zu Fuß und kann sehr gut klettern. Sie ist soweit okay. Seit dieser Diagnose bekommt sie täglich Alamin ins Wasser und alle 3-4 Monate eine Vitaminkur (Ursuvit) von TA. Bis vor einigen Wochen war soweit auch alles gut, aber dann hat sie mehr und mehr Federn am Bauch verloren. An den kahlen Stellen scheinen auch keine neuen Federn zu wachsen. Neuerdings bekommt sie auch noch Prime ins Wasser. Gelesen haben wir von guten Erfolgen mit PT12, Frutin, Silicea und Eifutter. Sunny wohnt zusammen mit drei „Brüdern“. Gerne mag sie Nackthafer und Knaulgras. Soll ja auch sehr gesund sein, aber auch dick machen. Wie viel davon darf ein Vogel pro Woche haben? Soweit zur Geschichte von Sunny. Nun sind wir auf der Suche nach hilfreichen Ideen, was wir noch machen können, damit unsere Sunny nicht noch mehr Federn verliert? Wir wollen auch nicht einfach alles was es so zu kaufen gibt füttern. Denn viel hilft nicht immer auch viel.


Antwort: Hallo Martina,

es tut mir leid, dass die kleine Sunny solch eine Diagnose bekommen hat. Hatte der vogelkundige Tierarzt denn eine Blut- bzw. Federprobe untersucht? Denn das Virus bei PBFD (Psittacine Beak and Feather Disease) ist das Circovirus, bei der anderen, ähnlich verlaufenden Krankheit der französischen Mauser ist es eben das Polyomavirus.

Wie schon geschrieben, verlaufen beide Krankheiten recht ähnlich, sind chronisch und gehören zu den ansteckenden Krankheiten.

Wie es sich anhört, bist Du inzwischen sehr gut informiert worden und gibst Dein bestes um Sunny zu helfen. Neben den Kuren der von Dir genannten Medikamenten, Futterzusätzen und Vitaminpräparaten, solltest Du auf folgendes achten:
die Umgebungstemperatur sollte bei etwa 20° Celsius liegen, denn erkrankte Vögel frieren durch das fehlerhafte Federkleid recht schnell und haben Probleme ihre Körpertemperatur zu halten.
Ganz generell darfst Du gerne großzügig mit den Hilfsmitteln sein, die das Gefiederwachstum positiv beeinflussen. So wirken beispielsweise kieselsäurehaltige Gemüse/Pflanzen wie Gurke oder auch Spitzwegerich unterstützend. Auch der Einsatz einer speziellen Vogellampe (UV-Lampe) wird empfohlen. Aminosäuren wie sie beispielsweise in Korvimin enthalten sind, können ebenfalls die Ausbildung neuer Federn ankurbeln. Dieses Präparat erhälst Du bei Deinem Tierarzt.

Das eigentlich krankmachende Virus kann man leider nicht stoppen. Daher gilt es, Hauptaugenmerk auf die Vermeidung von Sekundärerkrankungen zu legen, die durch das geschwächte Immunsystem eher ausbrechen können.
Das bedeutet also eine möglichst streßfreie und zugluftfreie Haltung, gutes ausgewogenes Futter, viel Vitamine in Form von Gemüse usw., täglich frisches Trinkwasser und Hygiene.

Auch der kurenweise Einsatz von Lactobazillen (z.B. PT12) ist der Gesundheit zuträglich. Diese sind auch im von Dir erwähnten Prime enthalten.

Sollte der Vogel auf Grund der Krankheit zu Unfällen neigen oder gar nicht mehr fliegen können, kann man durch eine entsprechend ausgestattete Umgebung (weich polstern, Leitern die auch höher liegende Sitzplätze erreichbar machen usw.) ein dennoch fröhliches Vogelleben ermöglichen.

Knaulgras ist als Leckerbissen sehr beliebt und recht kalorienarm. Daher kannst Du es gerne zusätzlich zum Standard-Futter anbieten. Nackthafer kannst Du auch ab und an reichen, da er sehr fett ist, sollte es aber nicht zu häufig sein. Gerade wenn man auch übergewichtige Vögel im Bestand hat, sollte Hafer sparsam angeboten werden.

Mehr Informationen zu der Krankheit oder zu allen anderen Themen, erhälst Du gerne auf unserem welli.net Portal. Auch möchten wir gerne darauf hinweisen, dass eine Registrierung im Forum kostenfrei ist - dort kannst Du Dich gerne mit ebenfalls betroffenen Haltern austauschen.

Von Herzen alles Gute für Dich, Sunny und die anderen Federbällchen!

Die Frage wurde gestellt von Martina aus Ganderkesee am 23.08.1970.